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Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880.

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Capitel IV.
Bei der Großmutter.


Am andern Morgen kam wieder die helle Sonne, und
dann kam der Peter und die Gaißen, und wieder zogen sie
Alle miteinander nach der Weide hinauf, und so ging es
Tag für Tag, und Heidi wurde bei diesem Weideleben ganz
gebräunt und so kräftig und gesund, daß ihm gar nie etwas
fehlte, und so froh und glücklich lebte Heidi von einem Tag
zum andern, wie nur die lustigen Vögelein leben auf allen
Bäumen im grünen Wald. Wie es nun Herbst wurde und
der Wind lauter zu sausen anfing über die Berge hin, dann
sagte etwa der Großvater: "Heut' bleibst du da, Heidi; ein
Kleines, wie du bist, kann der Wind mit einem Ruck über
alle Felsen in's Thal hinabwehen."

Wenn aber das am Morgen der Peter vernahm, sah
er sehr unglücklich aus, denn er sah lauter Mißgeschick vor
sich: einmal wußte er vor Langerweile nun gar nicht
mehr was anfangen, wenn Heidi nicht bei ihm war; dann

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Capitel IV.
Bei der Großmutter.


Am andern Morgen kam wieder die helle Sonne, und
dann kam der Peter und die Gaißen, und wieder zogen ſie
Alle miteinander nach der Weide hinauf, und ſo ging es
Tag für Tag, und Heidi wurde bei dieſem Weideleben ganz
gebräunt und ſo kräftig und geſund, daß ihm gar nie etwas
fehlte, und ſo froh und glücklich lebte Heidi von einem Tag
zum andern, wie nur die luſtigen Vögelein leben auf allen
Bäumen im grünen Wald. Wie es nun Herbſt wurde und
der Wind lauter zu ſauſen anfing über die Berge hin, dann
ſagte etwa der Großvater: „Heut' bleibſt du da, Heidi; ein
Kleines, wie du biſt, kann der Wind mit einem Ruck über
alle Felſen in's Thal hinabwehen.“

Wenn aber das am Morgen der Peter vernahm, ſah
er ſehr unglücklich aus, denn er ſah lauter Mißgeſchick vor
ſich: einmal wußte er vor Langerweile nun gar nicht
mehr was anfangen, wenn Heidi nicht bei ihm war; dann

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[0061] Capitel IV. Bei der Großmutter. Am andern Morgen kam wieder die helle Sonne, und dann kam der Peter und die Gaißen, und wieder zogen ſie Alle miteinander nach der Weide hinauf, und ſo ging es Tag für Tag, und Heidi wurde bei dieſem Weideleben ganz gebräunt und ſo kräftig und geſund, daß ihm gar nie etwas fehlte, und ſo froh und glücklich lebte Heidi von einem Tag zum andern, wie nur die luſtigen Vögelein leben auf allen Bäumen im grünen Wald. Wie es nun Herbſt wurde und der Wind lauter zu ſauſen anfing über die Berge hin, dann ſagte etwa der Großvater: „Heut' bleibſt du da, Heidi; ein Kleines, wie du biſt, kann der Wind mit einem Ruck über alle Felſen in's Thal hinabwehen.“ Wenn aber das am Morgen der Peter vernahm, ſah er ſehr unglücklich aus, denn er ſah lauter Mißgeſchick vor ſich: einmal wußte er vor Langerweile nun gar nicht mehr was anfangen, wenn Heidi nicht bei ihm war; dann 4*

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Zitationshilfe: Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spyri_heidi_1880/61>, abgerufen am 22.12.2024.