Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.

Bild:
<< vorherige Seite

thun haben/ daß das reich CHristi/ so
nicht von dieser welt ist/ und in dem man
nirgend verletzen noch verderben wird. Esa.
11/ 11. mit weltlicher macht und kampff
gegen dessen feinde nicht beschützet oder er-
weitert werden solle/ und daß der glaube
nicht durch außwürckung eines hasses/
sondern durch die liebe thätig seye. Also
bleibet ihr friede gegen andere unauffgeho-
ben/ und die auch irrglaubige vor ihnen/
wann sie schon die macht in händen hät-
ten/ im frieden. Welches die Christen
von anbeginn deß Neuen Testaments/ so
lange sie noch bey der wahrheit CHristi
allerdings geblieben/ und noch nicht da-
von abzuweichen angefangen/ allezeit an
sich gezeiget/ daß sie die verfolgungen zulei-
den willig gewesen/ nimmermehr aber
den frieden deß glaubens wegen verstöhret/
noch jemand auch wegen irrthums verfol-
get/ oder mit gewalt zu der von ihnen er-
kanten wahrheit genöthiget haben.

§. 9.

Zu obigen mögen wir noch se-
tzen 6. daß dieser friede seye der rechte sab-
bath der seelen/
wie der mehrbelobte
D. Lutkeman. dahin den Spruch führet

Hebr.
L

thun haben/ daß das reich CHriſti/ ſo
nicht von dieſer welt iſt/ und in dem man
nirgend verletzen noch verderben wird. Eſa.
11/ 11. mit weltlicher macht und kampff
gegen deſſen feinde nicht beſchuͤtzet oder er-
weitert werden ſolle/ und daß der glaube
nicht durch außwuͤrckung eines haſſes/
ſondern durch die liebe thaͤtig ſeye. Alſo
bleibet ihr friede gegen andere unauffgeho-
ben/ und die auch irrglaubige vor ihnen/
wann ſie ſchon die macht in haͤnden haͤt-
ten/ im frieden. Welches die Chriſten
von anbeginn deß Neuen Teſtaments/ ſo
lange ſie noch bey der wahrheit CHriſti
allerdings geblieben/ und noch nicht da-
von abzuweichen angefangen/ allezeit an
ſich gezeiget/ daß ſie die verfolgungen zulei-
den willig geweſen/ nimmermehr aber
den frieden deß glaubens wegen verſtoͤhret/
noch jemand auch wegen irrthums verfol-
get/ oder mit gewalt zu der von ihnen er-
kanten wahrheit genoͤthiget haben.

§. 9.

Zu obigen moͤgen wir noch ſe-
tzen 6. daß dieſer friede ſeye der rechte ſab-
bath der ſeelen/
wie der mehrbelobte
D. Lutkeman. dahin den Spruch fuͤhret

Hebr.
L
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0253" n="241"/>
thun haben/ daß das reich CHri&#x017F;ti/ &#x017F;o<lb/>
nicht von die&#x017F;er welt i&#x017F;t/ und in dem man<lb/>
nirgend verletzen noch verderben wird. E&#x017F;a.<lb/>
11/ 11. mit weltlicher macht und kampff<lb/>
gegen de&#x017F;&#x017F;en feinde nicht be&#x017F;chu&#x0364;tzet oder er-<lb/>
weitert werden &#x017F;olle/ und daß der glaube<lb/>
nicht durch außwu&#x0364;rckung eines ha&#x017F;&#x017F;es/<lb/>
&#x017F;ondern durch die liebe tha&#x0364;tig &#x017F;eye. Al&#x017F;o<lb/>
bleibet ihr friede gegen andere unauffgeho-<lb/>
ben/ und die auch irrglaubige vor ihnen/<lb/>
wann &#x017F;ie &#x017F;chon die macht in ha&#x0364;nden ha&#x0364;t-<lb/>
ten/ im frieden. Welches die Chri&#x017F;ten<lb/>
von anbeginn deß Neuen Te&#x017F;taments/ &#x017F;o<lb/>
lange &#x017F;ie noch bey der wahrheit CHri&#x017F;ti<lb/>
allerdings geblieben/ und noch nicht da-<lb/>
von abzuweichen angefangen/ allezeit an<lb/>
&#x017F;ich gezeiget/ daß &#x017F;ie die verfolgungen zulei-<lb/>
den willig gewe&#x017F;en/ nimmermehr aber<lb/>
den frieden deß glaubens wegen ver&#x017F;to&#x0364;hret/<lb/>
noch jemand auch wegen irrthums verfol-<lb/>
get/ oder mit gewalt zu der von ihnen er-<lb/>
kanten wahrheit geno&#x0364;thiget haben.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 9.</head>
          <p>Zu obigen mo&#x0364;gen wir noch &#x017F;e-<lb/>
tzen 6. daß die&#x017F;er friede &#x017F;eye der rechte <hi rendition="#fr">&#x017F;ab-<lb/>
bath der &#x017F;eelen/</hi> wie der mehrbelobte<lb/><hi rendition="#aq">D. Lutkeman.</hi> dahin den Spruch fu&#x0364;hret<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">L</fw><fw place="bottom" type="catch">Hebr.</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[241/0253] thun haben/ daß das reich CHriſti/ ſo nicht von dieſer welt iſt/ und in dem man nirgend verletzen noch verderben wird. Eſa. 11/ 11. mit weltlicher macht und kampff gegen deſſen feinde nicht beſchuͤtzet oder er- weitert werden ſolle/ und daß der glaube nicht durch außwuͤrckung eines haſſes/ ſondern durch die liebe thaͤtig ſeye. Alſo bleibet ihr friede gegen andere unauffgeho- ben/ und die auch irrglaubige vor ihnen/ wann ſie ſchon die macht in haͤnden haͤt- ten/ im frieden. Welches die Chriſten von anbeginn deß Neuen Teſtaments/ ſo lange ſie noch bey der wahrheit CHriſti allerdings geblieben/ und noch nicht da- von abzuweichen angefangen/ allezeit an ſich gezeiget/ daß ſie die verfolgungen zulei- den willig geweſen/ nimmermehr aber den frieden deß glaubens wegen verſtoͤhret/ noch jemand auch wegen irrthums verfol- get/ oder mit gewalt zu der von ihnen er- kanten wahrheit genoͤthiget haben. §. 9. Zu obigen moͤgen wir noch ſe- tzen 6. daß dieſer friede ſeye der rechte ſab- bath der ſeelen/ wie der mehrbelobte D. Lutkeman. dahin den Spruch fuͤhret Hebr. L

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/spener_friede_1686
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/spener_friede_1686/253
Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_friede_1686/253>, abgerufen am 21.12.2024.