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Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.

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lichen friedens 2. daß mit demselben die
geistliche freude
ins gemein vereinbart
ist/ wie wir auß Rom. 14/ 1[verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt]. gesehen/ da
friede und freude in dem Heiligen Geist
beysammen stehen/ und sie auch beyde
Galatern am 5/22. unter die früchten deß
Geistes gezehlet werden. Wo die seele in
unfriede und unruhe stehet/ da mangelts
an betrübnüß nicht/ hingegen bringet die-
ser friede eine wahrhafftige freude mit sich/
welche soviel reiner und durchtringender ist/
als die ursach derselben geistlich und einer
rechtschaffenen freude wol würdig ist.

§. 3.

Hierauß folget 3. daß also dieser
friede die vornehmste erleichterung dieses
menschlichen elends/ in dem der mensch
immer im streit seyn muß/ zu erkennen seye.
Lebet man in der welt in frieden/ so leidet
man andere ungemach leicht/ und ist mit
dem frieden vergnügt/ wie viel mehr dann
soll uns dieser friede angenehm seyn/ und
uns die übrige last/ die uns darinnen ob-
ligt/ weil wir im stäten kampff mit dem
teuffel/ welt und eigenem fleisch stehen/ und
gleichsam zu felde ligen müssen/ versüssen?
Ja dieser friede ist billich uns desto lieber/
und dencken wir an densell en soviel vergnüg-
licher/ dieweil es fast der einige ist/ dessen

wir

lichen friedens 2. daß mit demſelben die
geiſtliche freude
ins gemein vereinbart
iſt/ wie wir auß Rom. 14/ 1[verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt]. geſehen/ da
friede und freude in dem Heiligen Geiſt
beyſammen ſtehen/ und ſie auch beyde
Galatern am 5/22. unter die fruͤchten deß
Geiſtes gezehlet werden. Wo die ſeele in
unfriede und unruhe ſtehet/ da mangelts
an betruͤbnuͤß nicht/ hingegen bringet die-
ſer friede eine wahrhafftige freude mit ſich/
welche ſoviel reiner und durchtringender iſt/
als die urſach derſelben geiſtlich und einer
rechtſchaffenen freude wol wuͤrdig iſt.

§. 3.

Hierauß folget 3. daß alſo dieſer
friede die vornehmſte erleichterung dieſes
menſchlichen elends/ in dem der menſch
immer im ſtreit ſeyn muß/ zu erkennen ſeye.
Lebet man in der welt in frieden/ ſo leidet
man andere ungemach leicht/ und iſt mit
dem frieden vergnuͤgt/ wie viel mehr dann
ſoll uns dieſer friede angenehm ſeyn/ und
uns die uͤbrige laſt/ die uns darinnen ob-
ligt/ weil wir im ſtaͤten kampff mit dem
teuffel/ welt und eigenem fleiſch ſtehen/ und
gleichſam zu felde ligen muͤſſen/ verſuͤſſen?
Ja dieſer friede iſt billich uns deſto lieber/
und denckẽ wir an denſell en ſoviel vergnuͤg-
licher/ dieweil es faſt der einige iſt/ deſſen

wir
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[220/0232] lichen friedens 2. daß mit demſelben die geiſtliche freude ins gemein vereinbart iſt/ wie wir auß Rom. 14/ 1_. geſehen/ da friede und freude in dem Heiligen Geiſt beyſammen ſtehen/ und ſie auch beyde Galatern am 5/22. unter die fruͤchten deß Geiſtes gezehlet werden. Wo die ſeele in unfriede und unruhe ſtehet/ da mangelts an betruͤbnuͤß nicht/ hingegen bringet die- ſer friede eine wahrhafftige freude mit ſich/ welche ſoviel reiner und durchtringender iſt/ als die urſach derſelben geiſtlich und einer rechtſchaffenen freude wol wuͤrdig iſt. §. 3. Hierauß folget 3. daß alſo dieſer friede die vornehmſte erleichterung dieſes menſchlichen elends/ in dem der menſch immer im ſtreit ſeyn muß/ zu erkennen ſeye. Lebet man in der welt in frieden/ ſo leidet man andere ungemach leicht/ und iſt mit dem frieden vergnuͤgt/ wie viel mehr dann ſoll uns dieſer friede angenehm ſeyn/ und uns die uͤbrige laſt/ die uns darinnen ob- ligt/ weil wir im ſtaͤten kampff mit dem teuffel/ welt und eigenem fleiſch ſtehen/ und gleichſam zu felde ligen muͤſſen/ verſuͤſſen? Ja dieſer friede iſt billich uns deſto lieber/ und denckẽ wir an denſell en ſoviel vergnuͤg- licher/ dieweil es faſt der einige iſt/ deſſen wir

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_friede_1686/232>, abgerufen am 21.11.2024.