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Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.

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das irrdische auß unserer verderbnuß allzu-
viel an das hertz gewachsen wäre/ weil wir
gehöret/ daß die arbeiten nunmehr eine art
einer straffe sind/ und niemand gern mit
willen mehr straffe sich selbs auffladet.
Hieher gehöret/ was der theure D. Lucke-
man
sagt 2/ 13/ 138. Zwar die liebe er-
forderts offt und unser beruff/ daß
wir mit äusserlichen und weltlichen
geschäfften müssen umgehen/ denn
es muß ein unterscheid seyn zwischen
der seelen/ wenn sie zuhause im him-
mel ist/ im klaren anschauen GOt-
tes/ und wann sie noch auffm we-
ge ist. Doch muß ein Christ sich
fürsichtig in weltlichen geschäfften
verhalten/ daß er dadurch nicht al-
so eingenommen werde/ daß es ihm
zuschwer falle/ wider zu kehren zu sei-
ner ruhe. Mustu der welt gebrau-
chen/ du glaubige seele/ so thue es
mit forcht ohne sicherheit/ und seh-
ne dich immer nach der innerlichen
ruhe in GOtt.

§. 16.

Auß einer gleichen ursach mag
die achte stelle unter den mitteln deß in-
nerlichen friedens haben/ die enthaltung

vieler
H

das irrdiſche auß unſerer verderbnuß allzu-
viel an das hertz gewachſen waͤre/ weil wir
gehoͤret/ daß die arbeiten nunmehr eine art
einer ſtraffe ſind/ und niemand gern mit
willen mehr ſtraffe ſich ſelbs auffladet.
Hieher gehoͤret/ was der theure D. Lucke-
man
ſagt 2/ 13/ 138. Zwar die liebe er-
forderts offt und unſer beruff/ daß
wir mit aͤuſſerlichen und weltlichen
geſchaͤfften muͤſſen umgehen/ denn
es muß ein unterſcheid ſeyn zwiſchen
der ſeelen/ wenn ſie zuhauſe im him-
mel iſt/ im klaren anſchauen GOt-
tes/ und wann ſie noch auffm we-
ge iſt. Doch muß ein Chriſt ſich
fuͤrſichtig in weltlichen geſchaͤfften
verhalten/ daß er dadurch nicht al-
ſo eingenommen werde/ daß es ihm
zuſchwer falle/ wider zu kehren zu ſei-
ner ruhe. Muſtu der welt gebrau-
chen/ du glaubige ſeele/ ſo thue es
mit forcht ohne ſicherheit/ und ſeh-
ne dich immer nach der innerlichen
ruhe in GOtt.

§. 16.

Auß einer gleichen urſach mag
die achte ſtelle unter den mitteln deß in-
nerlichen friedens haben/ die enthaltung

vieler
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[169/0181] das irrdiſche auß unſerer verderbnuß allzu- viel an das hertz gewachſen waͤre/ weil wir gehoͤret/ daß die arbeiten nunmehr eine art einer ſtraffe ſind/ und niemand gern mit willen mehr ſtraffe ſich ſelbs auffladet. Hieher gehoͤret/ was der theure D. Lucke- man ſagt 2/ 13/ 138. Zwar die liebe er- forderts offt und unſer beruff/ daß wir mit aͤuſſerlichen und weltlichen geſchaͤfften muͤſſen umgehen/ denn es muß ein unterſcheid ſeyn zwiſchen der ſeelen/ wenn ſie zuhauſe im him- mel iſt/ im klaren anſchauen GOt- tes/ und wann ſie noch auffm we- ge iſt. Doch muß ein Chriſt ſich fuͤrſichtig in weltlichen geſchaͤfften verhalten/ daß er dadurch nicht al- ſo eingenommen werde/ daß es ihm zuſchwer falle/ wider zu kehren zu ſei- ner ruhe. Muſtu der welt gebrau- chen/ du glaubige ſeele/ ſo thue es mit forcht ohne ſicherheit/ und ſeh- ne dich immer nach der innerlichen ruhe in GOtt. §. 16. Auß einer gleichen urſach mag die achte ſtelle unter den mitteln deß in- nerlichen friedens haben/ die enthaltung vieler H

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Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_friede_1686/181>, abgerufen am 23.11.2024.