Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702.DISTINCTIO II. SECTIO XXXI. liebe also unter einander verbinden (damit unsre dancksagung und gebete desto ernstlicher zusam-men gesetzt kräfftiger bey ihn eindringen/ und endlich alles uns versprochene in zeit und ewigkeit erhalten. 9. May. 1690. SECTIO XXXI. Auf gnädigsten churfürstlichen befehl aus den acten Göttliche gnade/ friede und heil in CHristo JEsu zu allem hohen wohlwesen und gesegneter Regierung! Durchläuchtigster Fürst/ Gnädigster Churfürst und Herr. WAs E. Churf. Durchl. nechst hin an dero verordnetes Ober-Consisto- Zum allerfordristen versichere E. Churfl. Durchl. nochmahlen in aller unter- treiben Fffff
DISTINCTIO II. SECTIO XXXI. liebe alſo unter einander verbinden (damit unſre danckſagung und gebete deſto ernſtlicher zuſam-men geſetzt kraͤfftiger bey ihn eindringen/ und endlich alles uns verſprochene in zeit und ewigkeit erhalten. 9. May. 1690. SECTIO XXXI. Auf gnaͤdigſten chuꝛfuͤꝛſtlichen befehl aus den acten Goͤttliche gnade/ friede und heil in CHriſto JEſu zu allem hohen wohlweſen und geſegneter Regierung! Durchlaͤuchtigſter Fuͤrſt/ Gnaͤdigſter Churfuͤrſt und Herr. WAs E. Churf. Durchl. nechſt hin an dero verordnetes Ober-Conſiſto- Zum allerfordriſten verſichere E. Churfl. Durchl. nochmahlen in aller unter- treiben Fffff
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DISTINCTIO II. SECTIO XXXI.
liebe alſo unter einander verbinden (damit unſre danckſagung und gebete deſto ernſtlicher zuſam-
men geſetzt kraͤfftiger bey ihn eindringen/ und endlich alles uns verſprochene in zeit und ewigkeit
erhalten. 9. May. 1690.
SECTIO XXXI.
Auf gnaͤdigſten chuꝛfuͤꝛſtlichen befehl aus den acten
abgefaßtes bedencken/ worinnen der ſo genannte Pietismus
beſtehen ſolle/ und wie dem werck und entſtandener unordnung
am beſten zu rathen und abzuhelffen.
Goͤttliche gnade/ friede und heil in CHriſto JEſu zu allem hohen
wohlweſen und geſegneter Regierung!
Durchlaͤuchtigſter Fuͤrſt/
Gnaͤdigſter Churfuͤrſt und Herr.
WAs E. Churf. Durchl. nechſt hin an dero verordnetes Ober-Conſiſto-
rium wegen der ſache des ſo genannten pietiſmi gnaͤdigſt reſcribiret/
und abſonderlich anbefohlen/ daß wir beyde geiſtliche raͤthe zu forderſt
unſre rathſame gedancken abfaſſen/ deßwegen vorher das werck nach ſeiner wich-
tigkeit abſonderlich reiflich erwegen/ und darauff wie wir unſers orts daſſelbe an-
ſehen/ worinnen eigenlich der ſo genante pietiſmus beſtehen ſolle/ auch wie wir
vermeineten/ daß dem werck und der entſtandenen unordnung am fuͤglichſten und
kuͤrtzeſten zurathen und abzuhelffen/ jeder abſonderlich unſre gegruͤndete beden-
cken und gutachten in unterthaͤnigkeit erſtatten ſolten/ habe auch meines wenigen
orts nicht nur mit unterthaͤnigſtem gehorſam ſondern auch ſonderbahrer freude/
verſtanden/ weil ich dadurch gelegenheit/ davor ich GOtt und derſelben demuͤtig-
ſten danck ſchuldig bin/ bekaͤme/ vor E. Churfl. Durchl. mein anligen in ſo wich-
tiger ſache/ ſo mich bißher nicht wenig geaͤngſtet/ voͤllig auszuſchuͤtten/ und damit
mein gewiſſen vor dem angeſicht des groſſen GOttes/ deſſen ehre vielfaͤltig hie-
rinnen intreſſirt iſt/ zu kuͤnfftigen deſſen beruhigung zu erleichtern.
Zum allerfordriſten verſichere E. Churfl. Durchl. nochmahlen in aller unter-
thaͤnigſter treue/ daß wie ich zu der reinen unverfaͤlſchten Evangeliſchen in un-
ſern Symboliſchen buͤchern enthaltenen lehr nicht allein bey meinem eintritt in
den dienſte mich eydlich verbunden/ ſondern auch in vorigen meinen kirchendien-
ſten allezeit in gleicher verbindnuͤß geſtanden/ und von mir ſagen darff/ niemahl
nichts begangen zu haben/ was wieder die feſthaltung derſelben einen billichen
verdacht machen koͤnte/ ich alſo unverruͤckt in ſolcher bekaͤntnuͤß noch ſtehe/ auch
biß an mein ſeliges ende ſtehen zubleiben geſonnen bin/ daher wo etwas wieder
ſolche lehr vorgenommen wuͤrde/ an meinem ſchuldigen eyffer dagegen nichts
manglen laſſen wuͤrde: weßwegen auch wo jemand ein anders und ſtrengeres
Chriſtenthum und art ſelig zu werden/ als uns der liebſte Heyland und ſeine H.
Apoſtel ſelbs laͤngſt in der H. ſchrifft vorgeſchrieben haben/ vorgeben und darauf
treiben
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Zitationshilfe: | Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702, S. 777. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_bedencken03_1702/795>, abgerufen am 03.03.2025. |