Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 3. Halle (Saale), 1702.Das sechste Capitel. SECTIO XVIII. (10. Gelassenheit in göttlichen willen. Büch- JCh habe zum fördersten zu bezeugen/ mit was inniglicher vergnügung gele- Hierbey sende nebst 2. leich-predigten das längst versprochene Tractaetlein mahl
Das ſechſte Capitel. SECTIO XVIII. (10. Gelaſſenheit in goͤttlichen willen. Buͤch- JCh habe zum foͤrderſten zu bezeugen/ mit was inniglicher vergnuͤgung gele- Hierbey ſende nebſt 2. leich-predigten das laͤngſt verſprochene Tractætlein mahl
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Das ſechſte Capitel.
SECTIO XVIII.
(10. Gelaſſenheit in goͤttlichen willen. Buͤch-
lein D. Kortholts von den verfolgten Chriſten der erſten
kirchen. Goͤttliche krafft zu ſolcher zeit. Gefahr der un-
ſern. Roͤmiſches und ſtaͤtes Evangeliſches jubeljahr.
Neujahrs wunſch. Kuͤnfftige hoffnung nahen fruͤhlings.
Maria Juliana Baurin von Eiſe-
neck.
JCh habe zum foͤrderſten zu bezeugen/ mit was inniglicher vergnuͤgung gele-
ſen/ wie gelaſſen dieſelbe ſich in die regierung ihres GOttes gegeben/ und
nichts anders ihren zweck oder richt-ſchnur ſeyn laſſen/ als dem gebenedey-
teſten willen des himmliſchen Vaters ſich ohne außnahm auffzuopffern/ und deß-
wegen willig auch ihre eigene bereits gefaßte gedancken wiederum fahren zu laſ-
ſen/ ja auch anderer nach-reden nicht zu achten. Alſo hat unſer grundguͤtige
GOTT auch vor dißmahl in ihr ſeinen zweck erreichet/ durch die gnade/ die er in
ihr gewuͤrcket: So wird ſie zweiffels frey ſich in ihrem inwendigen herrlich ge-
ſtaͤrcket finden/ aus jetziger probe auch auff das kuͤnfftige in allen kampff geruͤſte-
ter zugehen. Es wird auch der jenige maͤchtige GOtt/ ſo bereits die neue beſorg-
te ungelegenheit/ wegen fuͤrchtender ungnade der herrſchafft gegen ihren geliebten
Herren vater/ kraͤfftig in anderwertiger leitung der gemuͤther abgewendet hat/
mittel und wege wiſſen/ woferne ſonſten noch in dem aͤuſſerlichen etwas daraus zu
ſorgen waͤre/ daſſelbige abzuwenden/ oder auch zu ihrem nutzen außſchlagen zulaſ-
ſen. Wie denn der welt hertzen ungleiche urtheil nicht nur mit freudigen gewiſſen
verachtet werden moͤgen/ ſondern auch ſchickets GOtt alſo/ daß der von dieſen ent-
ſtehenden ſchimpff ſeinen kindern eine rechte ehren-krohn vor ihn/ ja auch vor ande-
ren frommen hertzen werden muß. So geſchiehet durch ſeine weiſe regierung oͤf-
ters/ daß jene ſelbſt endlich ihre unbilligkeit erkennen/ und ſich deren ſchaͤmen muͤſ-
ſen. Jhm aber/ der ſie bißher ſo kraͤfftig geſtaͤrcket hat/ und deme einig und allein
preiß gebuͤhret/ ſey vor ſolche ihro auch dißmahl erwieſene himmliſche gnade und
goͤttliche krafft inniglich danck und lob geſaget in zeit und ewigkeit. Der ſtaͤrcke
uns noch alle ferner/ und laſſe uns in ſeiner gnade wachſen zur maß des vollkomme-
nen alters Chriſti/ biß wir uns allerdings in uns ſelbſt verliehren/ und nur in ihme
noch finden.
Hierbey ſende nebſt 2. leich-predigten das laͤngſt verſprochene Tractætlein
von den lieben verfolgten Chriſten der erſten kirchen/ ſo vor weniger zeit fertig
geworden: verſichert/ es moͤge derſelben nicht unangenehm ſeyn/ ein und ander-
mahl
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