Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657.

Bild:
<< vorherige Seite
Johannis Angeli
319. Die gröste Seeligkeit.
Die gröste Seeligkeit die ich mir kan ersinnen/ (nen.
Jst/ daß man Gott wie süss' Er ist wird schmekken kön-
320. Der nächste Weg zu GOtt.
Der nächste Weg zu GOtt ist durch der Liebe Thür:
Der Weg der wissenschafft bringt dich gar langsa für.
321. Worinn die Ruhe deß Gemüttes
bestehe.
Die Ruhe deß Gemütts besteht in dem allein/
Daß es Vollkömmlich ist mit GOtt ein einges Ein.
322. Die Seeligkeit ist in dem höchsten
Gutt.
Kein Mensch kanseelig sein/ als in dem höchsten Gutt:
Wie daß mans dann verläst/ und's klerne suchen thut?
323. Warumb Gott ewigen Lohn giebt.
GOtt muß die Heiligen mit ewgem Lohn belohnen:
Weil sie jhm/ wo Er wolt'/ auch ewig würden frohnen.
324. Die Krönende Tugend.
Die Tugend die dich Krönt mit ewger Seeligkeit/
(Ach halte sie doch fest!) ist die beharrligkeit.
325. Wenn die Himmelfahrt verhanden.
Wenn GOtt in dir gebohrn/ gestorben/ und erstanden:
So freue dich daß bald die Himmelfahrt verhanden.
326. Unterschiedliche Gelegenheit der
Seele.
Deß Sünders Seele ligt/ deß Büssers richt sich auf/
Und deß Gerechten steht/ geschikt zum Tugendlauf.
327. Warumb GOtt deß Regiments
nicht müde wird.
GOtts und seins Geistesreich ist Liebe/ Freude/ Fride:
Drumb wird Er deß Regierns in Ewigkeit nicht müde.
328. GOtt
Johannis Angeli
319. Die groͤſte Seeligkeit.
Die groͤſte Seeligkeit die ich mir kan erſinnen/ (nen.
Jſt/ daß man Gott wie ſuͤſſ’ Er iſt wird ſchmekken koͤn-
320. Der naͤchſte Weg zu GOtt.
Der naͤchſte Weg zu GOtt iſt durch der Liebe Thuͤr:
Der Weg der wiſſenſchafft bringt dich gar langſã fuͤr.
321. Worinn die Ruhe deß Gemuͤttes
beſtehe.
Die Ruhe deß Gemuͤtts beſteht in dem allein/
Daß es Vollkoͤm̃lich iſt mit GOtt ein einges Ein.
322. Die Seeligkeit iſt in dem hoͤchſten
Gutt.
Kein Menſch kanſeelig ſein/ als in dem hoͤchſten Gutt:
Wie daß mans dañ verlaͤſt/ uñ’s kleꝛne ſuchen thut?
323. Warumb Gott ewigen Lohn giebt.
GOtt muß die Heiligen mit ewgem Lohn belohnen:
Weil ſie jhm/ wo Er wolt’/ auch ewig wuͤrden frohnẽ.
324. Die Kroͤnende Tugend.
Die Tugend die dich Kroͤnt mit ewger Seeligkeit/
(Ach halte ſie doch feſt!) iſt die beharꝛligkeit.
325. Wenn die Himmelfahrt verhandẽ.
Wenn GOtt in dir gebohrn/ geſtorben/ und erſtandẽ:
So freue dich daß bald die Himmelfahrt verhanden.
326. Unterſchiedliche Gelegenheit der
Seele.
Deß Suͤnders Seele ligt/ deß Buͤſſers richt ſich auf/
Und deß Gerechten ſteht/ geſchikt zum Tugendlauf.
327. Warumb GOtt deß Regiments
nicht muͤde wird.
GOtts uñ ſeins Geiſtesreich iſt Liebe/ Freude/ Fride:
Drumb wird Er deß Regierns in Ewigkeit nicht muͤde.
328. GOtt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0190" n="186[183]"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Johannis Angeli</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">319. Die gro&#x0364;&#x017F;te Seeligkeit.</hi> </head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Die gro&#x0364;&#x017F;te Seeligkeit die ich mir kan er&#x017F;innen/ (nen.</l><lb/>
            <l>J&#x017F;t/ daß man Gott wie &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;&#x2019; Er i&#x017F;t wird &#x017F;chmekken ko&#x0364;n-</l>
          </lg>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">320. Der na&#x0364;ch&#x017F;te Weg zu GOtt.</hi> </head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Der na&#x0364;ch&#x017F;te Weg zu GOtt i&#x017F;t durch der Liebe Thu&#x0364;r:</l><lb/>
            <l>Der Weg der wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafft bringt dich gar lang&#x017F;ã fu&#x0364;r.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">321. Worinn die Ruhe deß Gemu&#x0364;ttes<lb/>
be&#x017F;tehe.</hi> </head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Die Ruhe deß Gemu&#x0364;tts be&#x017F;teht in dem allein/</l><lb/>
            <l>Daß es Vollko&#x0364;m&#x0303;lich i&#x017F;t mit GOtt ein einges Ein.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">322. Die Seeligkeit i&#x017F;t in dem ho&#x0364;ch&#x017F;ten<lb/>
Gutt.</hi> </head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Kein Men&#x017F;ch kan&#x017F;eelig &#x017F;ein/ als in dem ho&#x0364;ch&#x017F;ten Gutt:</l><lb/>
            <l>Wie daß mans dan&#x0303; verla&#x0364;&#x017F;t/ un&#x0303;&#x2019;s kle&#xA75B;ne &#x017F;uchen thut?</l>
          </lg>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">323. Warumb Gott ewigen Lohn giebt.</hi> </head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>GOtt muß die Heiligen mit ewgem Lohn belohnen:</l><lb/>
            <l>Weil &#x017F;ie jhm/ wo Er wolt&#x2019;/ auch ewig wu&#x0364;rden frohne&#x0303;.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">324. Die Kro&#x0364;nende Tugend.</hi> </head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Die Tugend die dich Kro&#x0364;nt mit ewger Seeligkeit/</l><lb/>
            <l>(Ach halte &#x017F;ie doch fe&#x017F;t!) i&#x017F;t die behar&#xA75B;ligkeit.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">325. Wenn die Himmelfahrt verhande&#x0303;.</hi> </head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Wenn GOtt in dir gebohrn/ ge&#x017F;torben/ und er&#x017F;tande&#x0303;:</l><lb/>
            <l>So freue dich daß bald die Himmelfahrt verhanden.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">326. Unter&#x017F;chiedliche Gelegenheit der<lb/>
Seele.</hi> </head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Deß Su&#x0364;nders Seele ligt/ deß Bu&#x0364;&#x017F;&#x017F;ers richt &#x017F;ich auf/</l><lb/>
            <l>Und deß Gerechten &#x017F;teht/ ge&#x017F;chikt zum Tugendlauf.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">327. Warumb GOtt deß Regiments<lb/>
nicht mu&#x0364;de wird.</hi> </head><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>GOtts un&#x0303; &#x017F;eins Gei&#x017F;tesreich i&#x017F;t Liebe/ Freude/ Fride:</l><lb/>
            <l>Drumb wird Er deß Regierns in Ewigkeit nicht mu&#x0364;de.</l>
          </lg>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">328. GOtt</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[186[183]/0190] Johannis Angeli 319. Die groͤſte Seeligkeit. Die groͤſte Seeligkeit die ich mir kan erſinnen/ (nen. Jſt/ daß man Gott wie ſuͤſſ’ Er iſt wird ſchmekken koͤn- 320. Der naͤchſte Weg zu GOtt. Der naͤchſte Weg zu GOtt iſt durch der Liebe Thuͤr: Der Weg der wiſſenſchafft bringt dich gar langſã fuͤr. 321. Worinn die Ruhe deß Gemuͤttes beſtehe. Die Ruhe deß Gemuͤtts beſteht in dem allein/ Daß es Vollkoͤm̃lich iſt mit GOtt ein einges Ein. 322. Die Seeligkeit iſt in dem hoͤchſten Gutt. Kein Menſch kanſeelig ſein/ als in dem hoͤchſten Gutt: Wie daß mans dañ verlaͤſt/ uñ’s kleꝛne ſuchen thut? 323. Warumb Gott ewigen Lohn giebt. GOtt muß die Heiligen mit ewgem Lohn belohnen: Weil ſie jhm/ wo Er wolt’/ auch ewig wuͤrden frohnẽ. 324. Die Kroͤnende Tugend. Die Tugend die dich Kroͤnt mit ewger Seeligkeit/ (Ach halte ſie doch feſt!) iſt die beharꝛligkeit. 325. Wenn die Himmelfahrt verhandẽ. Wenn GOtt in dir gebohrn/ geſtorben/ und erſtandẽ: So freue dich daß bald die Himmelfahrt verhanden. 326. Unterſchiedliche Gelegenheit der Seele. Deß Suͤnders Seele ligt/ deß Buͤſſers richt ſich auf/ Und deß Gerechten ſteht/ geſchikt zum Tugendlauf. 327. Warumb GOtt deß Regiments nicht muͤde wird. GOtts uñ ſeins Geiſtesreich iſt Liebe/ Freude/ Fride: Drumb wird Er deß Regierns in Ewigkeit nicht muͤde. 328. GOtt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk erschien 1675 in einer zweiten, um ei… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_schlussrime_1657
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_schlussrime_1657/190
Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657, S. 186[183]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_schlussrime_1657/190>, abgerufen am 21.12.2024.