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Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657.

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Fünfftes Buch.
187. Der gröste Trost nach GOtt.
Der gröste Trost nach Gott dünkt mich im Himmel sein:
Daß man einander gleich ins Hertze siht hinein.
188. Es sind viel Seeligkeiten.
Es sind viel Wohnungen/ und auch viel Seeligkeiten:
Ach thätestu dich doch zu einer recht bereiten!
189. GOtt ist Ewig in seine Schönheit
GOtt ist so überschön/ daß Jhn auch selber gantz
Von Ewigkeit verzukt seins Angesichtes Glantz.
190. Die Seeligkeit in der Zeit.
Dem Heilgen geht nichts ab: er hat schon in der Zeit
An GOttes wollgefalln die gantze Seeligkeit.
191. Der Seeligen und Verdampten
Eigenschafft.
Der Seelgen Eigenschafft ist gantz nach GOtte leben:
Und der Verdampten art Jhm gäntzlich wiederstreben.
192. GOtt macht mit Hülffe der Crea-
tur daß beste.
Den ersten Adam den hat GOtt allein gemacht:
Den anderen hat er mit mir zu wege bracht.
193. GOtt liebt einen wie alle.
GOtt liebet mich so sehr als alles was auf Erden:
Wär' Er nicht Mensch gebohrn/ er würde mirs noch
werden.
194. Aller Heiligen Werke sind nur ein
Werk.
Was alle Heilgen thun/ daß kan ein Mensch allein:
Ja? schau sie thun sonst nichts als GOtt gelassen sein.
195. Gott wird im Müssig sein gefunden.
Viel eher wird dir GOtt wenn du gantz müssig s[i][t][z]t:
Als wenn du nach Jhm lauffst daß Leib und Seele
schwitzt.

196. GOtt
Fuͤnfftes Buch.
187. Der groͤſte Troſt nach GOtt.
Der groͤſte Troſt nach Gott duͤnkt mich im Him̃el ſein:
Daß man einander gleich ins Hertze ſiht hinein.
188. Es ſind viel Seeligkeiten.
Es ſind viel Wohnungen/ und auch viel Seeligkeiten:
Ach thaͤteſtu dich doch zu einer recht bereiten!
189. GOtt iſt Ewig in ſeine Schoͤnheit
GOtt iſt ſo uͤberſchoͤn/ daß Jhn auch ſelber gantz
Von Ewigkeit verzukt ſeins Angeſichtes Glantz.
190. Die Seeligkeit in der Zeit.
Dem Heilgen geht nichts ab: er hat ſchon in der Zeit
An GOttes wollgefalln die gantze Seeligkeit.
191. Der Seeligen und Verdampten
Eigenſchafft.
Der Seelgen Eigenſchafft iſt gantz nach GOtte lebẽ:
Und der Verdampten art Jhm gaͤntzlich wiederſtrebẽ.
192. GOtt macht mit Huͤlffe der Crea-
tur daß beſte.
Den erſten Adam den hat GOtt allein gemacht:
Den anderen hat er mit mir zu wege bracht.
193. GOtt liebt einen wie alle.
GOtt liebet mich ſo ſehr als alles was auf Erden:
Waͤr’ Er nicht Menſch gebohrn/ er wuͤrde mirs noch
werden.
194. Aller Heiligen Werke ſind nur ein
Werk.
Was alle Heilgen thun/ daß kan ein Menſch allein:
Ja? ſchau ſie thun ſonſt nichts als GOtt gelaſſen ſein.
195. Gott wird im Muͤſſig ſein gefunden.
Viel eher wird dir GOtt wenn du gantz muͤſſig ſ[i][t][z]t:
Als wenn du nach Jhm lauffſt daß Leib und Seele
ſchwitzt.

196. GOtt
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[171[169]/0175] Fuͤnfftes Buch. 187. Der groͤſte Troſt nach GOtt. Der groͤſte Troſt nach Gott duͤnkt mich im Him̃el ſein: Daß man einander gleich ins Hertze ſiht hinein. 188. Es ſind viel Seeligkeiten. Es ſind viel Wohnungen/ und auch viel Seeligkeiten: Ach thaͤteſtu dich doch zu einer recht bereiten! 189. GOtt iſt Ewig in ſeine Schoͤnheit GOtt iſt ſo uͤberſchoͤn/ daß Jhn auch ſelber gantz Von Ewigkeit verzukt ſeins Angeſichtes Glantz. 190. Die Seeligkeit in der Zeit. Dem Heilgen geht nichts ab: er hat ſchon in der Zeit An GOttes wollgefalln die gantze Seeligkeit. 191. Der Seeligen und Verdampten Eigenſchafft. Der Seelgen Eigenſchafft iſt gantz nach GOtte lebẽ: Und der Verdampten art Jhm gaͤntzlich wiederſtrebẽ. 192. GOtt macht mit Huͤlffe der Crea- tur daß beſte. Den erſten Adam den hat GOtt allein gemacht: Den anderen hat er mit mir zu wege bracht. 193. GOtt liebt einen wie alle. GOtt liebet mich ſo ſehr als alles was auf Erden: Waͤr’ Er nicht Menſch gebohrn/ er wuͤrde mirs noch werden. 194. Aller Heiligen Werke ſind nur ein Werk. Was alle Heilgen thun/ daß kan ein Menſch allein: Ja? ſchau ſie thun ſonſt nichts als GOtt gelaſſen ſein. 195. Gott wird im Muͤſſig ſein gefunden. Viel eher wird dir GOtt wenn du gantz muͤſſig ſitzt: Als wenn du nach Jhm lauffſt daß Leib und Seele ſchwitzt. 196. GOtt

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657, S. 171[169]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_schlussrime_1657/175>, abgerufen am 21.11.2024.