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Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657.

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Johannis Angeli
Wo du's nicht glauben wilt: Der Thau ist Gottes-
Geist/
Die Perle JEsus Christ/ die Muschel meine
Seele.

248. Der Jahrs Beschluß.
Es wird daß alte Jahr/ daß sich nu schleust/ gehalten
Als wanns vergangen wär': und diß ist war mein Krist/
Wo du ein Neuer Mensch in GOtt geworden bist:
Jsts nicht: so lebstu noch wahrhafftig in dem alten.


Vierdtes Buch
Geistreicher Sinn/ und
Schluß-Reime.
1. GOtt wird waß Er nie war.
Der ungewordne GOtt wird mitten in der Zeit/
Was Er nie ist gewest in aller Ewigkeit.
2. Der Schöpffer wirdt's Geschöpffe.
Daß Unerschaffne Licht/ wird ein erschaffnes Wesen:
Daß sein Geschöpffe nur durch selbes kan genesen.
3. An daß JEsus Kind.
Jch habe dich mein Kind/ du zarter Nazarener/
Den Lilgen offt vergleicht: Nu aber geb ichs an/
Daß ich dir viel zu kurtz und Unrecht hab gethan:
So viel du edler bist/ so viel bistu auch schöner.
4. Daß geheimbe Nazareth und geist-
liche Verkündigung.

Maria/ Nazareth/ und Gabriel der Both'/
Jst meine Seel/ mein Hertz/ und neues Lieht von Gott.

Mein

Johannis Angeli
Wo du’s nicht glauben wilt: Der Thau iſt Gottes-
Geiſt/
Die Perle JEſus Chriſt/ die Muſchel meine
Seele.

248. Der Jahrs Beſchluß.
Es wird daß alte Jahr/ daß ſich nu ſchleuſt/ gehalten
Als wañs vergangen waͤr’: uñ diß iſt war mein Kriſt/
Wo du ein Neuer Menſch in GOtt geworden biſt:
Jſts nicht: ſo lebſtu noch wahrhafftig in dem alten.


Vierdtes Buch
Geiſtreicher Sinn/ uñ
Schluß-Reime.
1. GOtt wird waß Er nie war.
Der ungewordne GOtt wird mitten in der Zeit/
Was Er nie iſt geweſt in aller Ewigkeit.
2. Der Schoͤpffer wirdt’s Geſchoͤpffe.
Daß Unerſchaffne Licht/ wird ein erſchaffnes Weſen:
Daß ſein Geſchoͤpffe nur durch ſelbes kan geneſen.
3. An daß JEſus Kind.
Jch habe dich mein Kind/ du zarter Nazarener/
Den Lilgen offt vergleicht: Nu aber geb ichs an/
Daß ich dir viel zu kurtz und Unrecht hab gethan:
So viel du edler biſt/ ſo viel biſtu auch ſchoͤner.
4. Daß geheimbe Nazareth und geiſt-
liche Verkuͤndigung.

Maria/ Nazareth/ und Gabriel der Both’/
Jſt meine Seel/ mein Hertz/ uñ neues Lieht von Gott.

Mein
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[120.[118]/0124] Johannis Angeli Wo du’s nicht glauben wilt: Der Thau iſt Gottes- Geiſt/ Die Perle JEſus Chriſt/ die Muſchel meine Seele. 248. Der Jahrs Beſchluß. Es wird daß alte Jahr/ daß ſich nu ſchleuſt/ gehalten Als wañs vergangen waͤr’: uñ diß iſt war mein Kriſt/ Wo du ein Neuer Menſch in GOtt geworden biſt: Jſts nicht: ſo lebſtu noch wahrhafftig in dem alten. Vierdtes Buch Geiſtreicher Sinn/ uñ Schluß-Reime. 1. GOtt wird waß Er nie war. Der ungewordne GOtt wird mitten in der Zeit/ Was Er nie iſt geweſt in aller Ewigkeit. 2. Der Schoͤpffer wirdt’s Geſchoͤpffe. Daß Unerſchaffne Licht/ wird ein erſchaffnes Weſen: Daß ſein Geſchoͤpffe nur durch ſelbes kan geneſen. 3. An daß JEſus Kind. Jch habe dich mein Kind/ du zarter Nazarener/ Den Lilgen offt vergleicht: Nu aber geb ichs an/ Daß ich dir viel zu kurtz und Unrecht hab gethan: So viel du edler biſt/ ſo viel biſtu auch ſchoͤner. 4. Daß geheimbe Nazareth und geiſt- liche Verkuͤndigung. Maria/ Nazareth/ und Gabriel der Both’/ Jſt meine Seel/ mein Hertz/ uñ neues Lieht von Gott. Mein

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657, S. 120.[118]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_schlussrime_1657/124>, abgerufen am 21.11.2024.