Siebold, Carl Theodor Ernst von: Die Süsswasserfische von Mitteleuropa. Leipzig, 1863.Gattung: Cobitis. eine sehr grosse Verbreitung, hält sich aber nur in stehenden schlammigenGewässern auf, in deren Grund er sich meistens verborgen hält. Es besitzt die Bissgurre oder der Schlammpeitzger, wie er an vielen Orten genannt wird, ein äusserst zähes Leben verbunden mit der merkwürdigen Eigenschaft, ausserhalb des Wassers sehr lange ausdauern zu können; selbst wenn das Wasser der Moräste und Gräben, in denen sich dieser Fisch so gerne aufhält, längst verdunstet ist, kann man denselben im Schlamm und Moder vergraben, aber noch frisch und munter antreffen. Das Fortpflanzungsgeschäft vollbringt die Bissgurre während der wärme- 2. Art. C. barbatula Lin. Bartgrundel, Schmerle. Syn. u. Citate. Baldner Nr. 42: pag. 222. Taf. 44. Grundel. Artedi Nr. 1: Gen. pisc. pag. 2. n. 2, Syn. nom. pisc. pag. 2. n. 1. Linne Nr. 2: pag. 499. n. 2. Cobitis barbatula. Bloch Nr. 3 a: Th. I. pag. 224. Taf. 31. Fig. 3. Cobitis barbatula, Schmerl. Hartmann Nr. 38 b: pag. 74. Cobitis barbatula, Grundel. Gloger Nr. 88: pag. 76. n. 30. Cobitis barbatula, Schmerle. Bujack Nr. 97: pag. 340. Cobitis barbatula, Schmerle. Koch Nr. 19: pag. 42. n. 31. Cobitis barbatula, Grundel. Selys-Longchamps Nr. 58: pag. 193. Cobitis barbatula. Valenciennes Nr. 5: T. XVIII. pag. 14. Pl. 520. Cobitis barbatula. Kröyer Nr. 82: Bd. III. pag. 539. Cobitis barbatula. Günther Nr. 47: pag. 104. Cobitis barbatula, Grundel. Leiblein Nr. 51: pag. 118. Cobitis barbatula, Bartgrundel. Rapp Nr. 41: pag. 11. Cobitis barbatula, Grundel. Heckel und Kner Nr. 13: pag. 301. Fig. 162. Cobitis barbatula, Bartgrundel. Fritsch Nr. 75: pag. 204. Cobitis barbatula, Bartgrundel. Artcharakter: Mund mit sechs Bartfäden umgeben; Augenstachel D. 3/7, P. 1/12, V. 1/7, A. 3/5, C. 18. Die Bartgrundel unterscheidet sich in ihrer Körperform wesentlich von v. Siebold, Fische. 22
Gattung: Cobitis. eine sehr grosse Verbreitung, hält sich aber nur in stehenden schlammigenGewässern auf, in deren Grund er sich meistens verborgen hält. Es besitzt die Bissgurre oder der Schlammpeitzger, wie er an vielen Orten genannt wird, ein äusserst zähes Leben verbunden mit der merkwürdigen Eigenschaft, ausserhalb des Wassers sehr lange ausdauern zu können; selbst wenn das Wasser der Moräste und Gräben, in denen sich dieser Fisch so gerne aufhält, längst verdunstet ist, kann man denselben im Schlamm und Moder vergraben, aber noch frisch und munter antreffen. Das Fortpflanzungsgeschäft vollbringt die Bissgurre während der wärme- 2. Art. C. barbatula Lin. Bartgrundel, Schmerle. Syn. u. Citate. Baldner Nr. 42: pag. 222. Taf. 44. Grundel. Artedi Nr. 1: Gen. pisc. pag. 2. n. 2, Syn. nom. pisc. pag. 2. n. 1. Linné Nr. 2: pag. 499. n. 2. Cobitis barbatula. Bloch Nr. 3 a: Th. I. pag. 224. Taf. 31. Fig. 3. Cobitis barbatula, Schmerl. Hartmann Nr. 38 b: pag. 74. Cobitis barbatula, Grundel. Gloger Nr. 88: pag. 76. n. 30. Cobitis barbatula, Schmerle. Bujack Nr. 97: pag. 340. Cobitis barbatula, Schmerle. Koch Nr. 19: pag. 42. n. 31. Cobitis barbatula, Grundel. Selys-Longchamps Nr. 58: pag. 193. Cobitis barbatula. Valenciennes Nr. 5: T. XVIII. pag. 14. Pl. 520. Cobitis barbatula. Krøyer Nr. 82: Bd. III. pag. 539. Cobitis barbatula. Günther Nr. 47: pag. 104. Cobitis barbatula, Grundel. Leiblein Nr. 51: pag. 118. Cobitis barbatula, Bartgrundel. Rapp Nr. 41: pag. 11. Cobitis barbatula, Grundel. Heckel und Kner Nr. 13: pag. 301. Fig. 162. Cobitis barbatula, Bartgrundel. Fritsch Nr. 75: pag. 204. Cobitis barbatula, Bartgrundel. Artcharakter: Mund mit sechs Bartfäden umgeben; Augenstachel D. 3/7, P. 1/12, V. 1/7, A. 3/5, C. 18. Die Bartgrundel unterscheidet sich in ihrer Körperform wesentlich von v. Siebold, Fische. 22
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Gattung: Cobitis.
eine sehr grosse Verbreitung, hält sich aber nur in stehenden schlammigen
Gewässern auf, in deren Grund er sich meistens verborgen hält. Es besitzt
die Bissgurre oder der Schlammpeitzger, wie er an vielen Orten genannt
wird, ein äusserst zähes Leben verbunden mit der merkwürdigen Eigenschaft,
ausserhalb des Wassers sehr lange ausdauern zu können; selbst wenn das
Wasser der Moräste und Gräben, in denen sich dieser Fisch so gerne aufhält,
längst verdunstet ist, kann man denselben im Schlamm und Moder vergraben,
aber noch frisch und munter antreffen.
Das Fortpflanzungsgeschäft vollbringt die Bissgurre während der wärme-
ren Frühlingszeit, nachdem sich die stehenden Gewässer, Sümpfe und Mo-
räste wieder mit frischem Wasser gefüllt haben.
2. Art. C. barbatula Lin. Bartgrundel, Schmerle.
Syn. u. Citate.
Baldner Nr. 42: pag. 222. Taf. 44. Grundel.
Artedi Nr. 1: Gen. pisc. pag. 2. n. 2, Syn. nom. pisc. pag. 2. n. 1.
Linné Nr. 2: pag. 499. n. 2. Cobitis barbatula.
Bloch Nr. 3 a: Th. I. pag. 224. Taf. 31. Fig. 3. Cobitis barbatula, Schmerl.
Hartmann Nr. 38 b: pag. 74. Cobitis barbatula, Grundel.
Gloger Nr. 88: pag. 76. n. 30. Cobitis barbatula, Schmerle.
Bujack Nr. 97: pag. 340. Cobitis barbatula, Schmerle.
Koch Nr. 19: pag. 42. n. 31. Cobitis barbatula, Grundel.
Selys-Longchamps Nr. 58: pag. 193. Cobitis barbatula.
Valenciennes Nr. 5: T. XVIII. pag. 14. Pl. 520. Cobitis barbatula.
Krøyer Nr. 82: Bd. III. pag. 539. Cobitis barbatula.
Günther Nr. 47: pag. 104. Cobitis barbatula, Grundel.
Leiblein Nr. 51: pag. 118. Cobitis barbatula, Bartgrundel.
Rapp Nr. 41: pag. 11. Cobitis barbatula, Grundel.
Heckel und Kner Nr. 13: pag. 301. Fig. 162. Cobitis barbatula, Bartgrundel.
Fritsch Nr. 75: pag. 204. Cobitis barbatula, Bartgrundel.
Artcharakter: Mund mit sechs Bartfäden umgeben; Augenstachel
sehr kurz und stumpf und unter der allgemeinen Hautbe-
deckung verborgen; Körper wenig gestreckt und walzen-
förmig; 8 bis 10 schlanke und scharf zugespitzte Schlund-
zähne.
D. 3/7, P. 1/12, V. 1/7, A. 3/5, C. 18.
Die Bartgrundel unterscheidet sich in ihrer Körperform wesentlich von
den beiden anderen bei uns einheimischen Cobitis–Arten, indem sie viel we-
niger gestreckt ist und einen walzenförmigen Körper besitzt. An ihrem un-
terständigen Maule befinden sich sechs mässig lange Bartfäden, von denen
vier gleichweit von einander entfernt die Schnauze dicht über der Oberlippe
besetzt halten, während die übrigen beiden Barteln an den Mundwinkeln da
angebracht sind, wo die fleischige Oberlippe in die ebenfalls fleischige Unter-
lippe übergeht. Unter den ziemlich hochstehenden kleinen Augen ist an der-
v. Siebold, Fische. 22
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Zitationshilfe: | Siebold, Carl Theodor Ernst von: Die Süsswasserfische von Mitteleuropa. Leipzig, 1863, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siebold_suesswasserfische_1863/350>, abgerufen am 03.03.2025. |