Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite
Cap. III. Natürliche Beschreibung
§. 15.

Was die Quellen und Wasser anbe-
langet, welche um die Gesund-Brunnen herum
gefunden werden, * und von einigen Höhen und
Bergen gegen Norden und Osten herunter kom-
men, so ist von denenselben anzumercken, daß
solche alle mit einander etwas von dem säuerli-
chen mineralischen Schwefel-Spiritu bey sich
haben, welches sonderlich diejenigen, welche von
andern Oertern herkommen und dergleichen
Wasser ungewohnet sind, gar eigentlich schme-
cken können.

Nichts desto weniger da bekannt, daß kein
Wasser so rein und lauter, von welchem nicht
etwas solte zurück bleiben, wenn man es ab-
rauchen läßt, so sind unter unsern Wassern die-
jenigen, welche von der Ost-Seite herunter
kommen, die süßesten, und geben gar ein ge-
ringes Sediment. Ich habe von einigen derer-
selben aus fünff Pfund nur ein Paar Gran bit-
terlich Saltz, und das übrige weisse Erde, mit
einander zehen Gran bekommen.

§. 16.

Wegen der süssen Wasser, welche auff
dieser Seite entspringen, ist ein Ort merckwür-
dig, woselbst vier Quellen nahe bey einander
sind unten an einem Hügel, welcher gleich neben
der Stein-Grube, die wir §. 4. beschrieben, gele-
gen ist.

Es
* Natur der Wasser in der Nachbarschafft um die
Gesund-Brunnen.
Cap. III. Natuͤrliche Beſchreibung
§. 15.

Was die Quellen und Waſſer anbe-
langet, welche um die Geſund-Brunnen herum
gefunden werden, * und von einigen Hoͤhen und
Bergen gegen Norden und Oſten herunter kom-
men, ſo iſt von denenſelben anzumercken, daß
ſolche alle mit einander etwas von dem ſaͤuerli-
chen mineraliſchen Schwefel-Spiritu bey ſich
haben, welches ſonderlich diejenigen, welche von
andern Oertern herkommen und dergleichen
Waſſer ungewohnet ſind, gar eigentlich ſchme-
cken koͤnnen.

Nichts deſto weniger da bekannt, daß kein
Waſſer ſo rein und lauter, von welchem nicht
etwas ſolte zuruͤck bleiben, wenn man es ab-
rauchen laͤßt, ſo ſind unter unſern Waſſern die-
jenigen, welche von der Oſt-Seite herunter
kommen, die ſuͤßeſten, und geben gar ein ge-
ringes Sediment. Ich habe von einigen derer-
ſelben aus fuͤnff Pfund nur ein Paar Gran bit-
terlich Saltz, und das uͤbrige weiſſe Erde, mit
einander zehen Gran bekommen.

§. 16.

Wegen der ſuͤſſen Waſſer, welche auff
dieſer Seite entſpringen, iſt ein Ort merckwuͤr-
dig, woſelbſt vier Quellen nahe bey einander
ſind unten an einem Huͤgel, welcher gleich neben
der Stein-Grube, die wir §. 4. beſchrieben, gele-
gen iſt.

Es
* Natur der Waſſer in der Nachbarſchafft um die
Geſund-Brunnen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0074" n="54"/>
        <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. III.</hi> Natu&#x0364;rliche Be&#x017F;chreibung</fw><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 15.</head>
          <p>Was die Quellen und Wa&#x017F;&#x017F;er anbe-<lb/>
langet, welche um die Ge&#x017F;und-Brunnen herum<lb/>
gefunden werden, <note place="foot" n="*">Natur der Wa&#x017F;&#x017F;er in der Nachbar&#x017F;chafft um die<lb/>
Ge&#x017F;und-Brunnen.</note> und von einigen Ho&#x0364;hen und<lb/>
Bergen gegen Norden und O&#x017F;ten herunter kom-<lb/>
men, &#x017F;o i&#x017F;t von denen&#x017F;elben anzumercken, daß<lb/>
&#x017F;olche alle mit einander etwas von dem &#x017F;a&#x0364;uerli-<lb/>
chen <hi rendition="#aq">minerali</hi>&#x017F;chen Schwefel-<hi rendition="#aq">Spiritu</hi> bey &#x017F;ich<lb/>
haben, welches &#x017F;onderlich diejenigen, welche von<lb/>
andern Oertern herkommen und dergleichen<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er ungewohnet &#x017F;ind, gar eigentlich &#x017F;chme-<lb/>
cken ko&#x0364;nnen.</p><lb/>
          <p>Nichts de&#x017F;to weniger da bekannt, daß kein<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;o rein und lauter, von welchem nicht<lb/>
etwas &#x017F;olte zuru&#x0364;ck bleiben, wenn man es ab-<lb/>
rauchen la&#x0364;ßt, &#x017F;o &#x017F;ind unter un&#x017F;ern Wa&#x017F;&#x017F;ern die-<lb/>
jenigen, welche von der O&#x017F;t-Seite herunter<lb/>
kommen, die &#x017F;u&#x0364;ße&#x017F;ten, und geben gar ein ge-<lb/>
ringes <hi rendition="#aq">Sediment.</hi> Ich habe von einigen derer-<lb/>
&#x017F;elben aus fu&#x0364;nff Pfund nur ein Paar Gran bit-<lb/>
terlich Saltz, und das u&#x0364;brige wei&#x017F;&#x017F;e Erde, mit<lb/>
einander zehen Gran bekommen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 16.</head>
          <p>Wegen der &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;en Wa&#x017F;&#x017F;er, welche auff<lb/>
die&#x017F;er Seite ent&#x017F;pringen, i&#x017F;t ein Ort merckwu&#x0364;r-<lb/>
dig, wo&#x017F;elb&#x017F;t vier Quellen nahe bey einander<lb/>
&#x017F;ind unten an einem Hu&#x0364;gel, welcher gleich neben<lb/>
der Stein-Grube, die wir §. 4. be&#x017F;chrieben, gele-<lb/>
gen i&#x017F;t.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[54/0074] Cap. III. Natuͤrliche Beſchreibung §. 15. Was die Quellen und Waſſer anbe- langet, welche um die Geſund-Brunnen herum gefunden werden, * und von einigen Hoͤhen und Bergen gegen Norden und Oſten herunter kom- men, ſo iſt von denenſelben anzumercken, daß ſolche alle mit einander etwas von dem ſaͤuerli- chen mineraliſchen Schwefel-Spiritu bey ſich haben, welches ſonderlich diejenigen, welche von andern Oertern herkommen und dergleichen Waſſer ungewohnet ſind, gar eigentlich ſchme- cken koͤnnen. Nichts deſto weniger da bekannt, daß kein Waſſer ſo rein und lauter, von welchem nicht etwas ſolte zuruͤck bleiben, wenn man es ab- rauchen laͤßt, ſo ſind unter unſern Waſſern die- jenigen, welche von der Oſt-Seite herunter kommen, die ſuͤßeſten, und geben gar ein ge- ringes Sediment. Ich habe von einigen derer- ſelben aus fuͤnff Pfund nur ein Paar Gran bit- terlich Saltz, und das uͤbrige weiſſe Erde, mit einander zehen Gran bekommen. §. 16. Wegen der ſuͤſſen Waſſer, welche auff dieſer Seite entſpringen, iſt ein Ort merckwuͤr- dig, woſelbſt vier Quellen nahe bey einander ſind unten an einem Huͤgel, welcher gleich neben der Stein-Grube, die wir §. 4. beſchrieben, gele- gen iſt. Es * Natur der Waſſer in der Nachbarſchafft um die Geſund-Brunnen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/74
Zitationshilfe: Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/74>, abgerufen am 21.12.2024.