Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite

Cap. VI. Art und Weise
Bewegung machen, und denn zu rechter Zeit
schlafen gehen, von dieser Ordnung aber sich
keine Gesellschafft noch Divertissements ab-
halten lassen. Denn so folget ein ruhiger
Schlaf, und die Kräffte werden zu bequemer
Abwartung und Fortsetzung der Cur iedesmahl
gnugsam wieder erholet.

§. 51.

Der Mittags-Schlaf* von welchem
so viel gesprochen wird, ob solcher erlaubet oder
verbothen sey, kan gar leicht vermieden werden:
1) Wenn man nicht zu geschwinde, und gar zu
viel isset, und den Magen dadurch überladet
und beschwehret. 2) Wenn man den Wein
mäßig gebrauchet. 3) Wenn man nicht al-
leine und in der Stille bleibet, sondern sich un-
ter Aufsicht anderer Leute, und in Gesellschafft
begiebt. 4) So man gleich nach der Mahl-
zeit hinaus und spatzieren gehet, wann nach-
mahls ein Paar Stunden nach dem Essen vor-
bey gangen, so wird man nicht mehr vom
Schlaf incommodiret.

§. 52.

Wolte man sagen, es wäre denenjeni-
gen, welche dazu gewöhnet, eine Stunde nach
der Mahlzeit ein klein Mittags-Schläfgen auf
einem Lehn-Stuhl zu halten erlaubet, so möch-
ten sich viele den gantzen Nachmittag hinlegen
und schlafen, zu grossem Schaden und Nach-
theil ihrer Gesundheit und Cur. S. Cap. 8.

§. 53.

Sechstens muß man auch die Ge-

müths-
* Mittags-Schlaf.

Cap. VI. Art und Weiſe
Bewegung machen, und denn zu rechter Zeit
ſchlafen gehen, von dieſer Ordnung aber ſich
keine Geſellſchafft noch Divertiſſements ab-
halten laſſen. Denn ſo folget ein ruhiger
Schlaf, und die Kraͤffte werden zu bequemer
Abwartung und Fortſetzung der Cur iedesmahl
gnugſam wieder erholet.

§. 51.

Der Mittags-Schlaf* von welchem
ſo viel geſprochen wird, ob ſolcher erlaubet oder
verbothen ſey, kan gar leicht vermieden werden:
1) Wenn man nicht zu geſchwinde, und gar zu
viel iſſet, und den Magen dadurch uͤberladet
und beſchwehret. 2) Wenn man den Wein
maͤßig gebrauchet. 3) Wenn man nicht al-
leine und in der Stille bleibet, ſondern ſich un-
ter Aufſicht anderer Leute, und in Geſellſchafft
begiebt. 4) So man gleich nach der Mahl-
zeit hinaus und ſpatzieren gehet, wann nach-
mahls ein Paar Stunden nach dem Eſſen vor-
bey gangen, ſo wird man nicht mehr vom
Schlaf incommodiret.

§. 52.

Wolte man ſagen, es waͤre denenjeni-
gen, welche dazu gewoͤhnet, eine Stunde nach
der Mahlzeit ein klein Mittags-Schlaͤfgen auf
einem Lehn-Stuhl zu halten erlaubet, ſo moͤch-
ten ſich viele den gantzen Nachmittag hinlegen
und ſchlafen, zu groſſem Schaden und Nach-
theil ihrer Geſundheit und Cur. S. Cap. 8.

§. 53.

Sechſtens muß man auch die Ge-

muͤths-
* Mittags-Schlaf.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0244" n="224"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. VI.</hi> Art und Wei&#x017F;e</fw><lb/>
Bewegung machen, und denn zu rechter Zeit<lb/>
&#x017F;chlafen gehen, von die&#x017F;er Ordnung aber &#x017F;ich<lb/>
keine Ge&#x017F;ell&#x017F;chafft noch <hi rendition="#aq">Diverti&#x017F;&#x017F;ement</hi>s ab-<lb/>
halten la&#x017F;&#x017F;en. Denn &#x017F;o folget ein ruhiger<lb/>
Schlaf, und die Kra&#x0364;ffte werden zu bequemer<lb/>
Abwartung und Fort&#x017F;etzung der Cur iedesmahl<lb/>
gnug&#x017F;am wieder erholet.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 51.</head>
          <p>Der Mittags-Schlaf<note place="foot" n="*">Mittags-Schlaf.</note> von welchem<lb/>
&#x017F;o viel ge&#x017F;prochen wird, ob &#x017F;olcher erlaubet oder<lb/>
verbothen &#x017F;ey, kan gar leicht vermieden werden:<lb/>
1) Wenn man nicht zu ge&#x017F;chwinde, und gar zu<lb/>
viel i&#x017F;&#x017F;et, und den Magen dadurch u&#x0364;berladet<lb/>
und be&#x017F;chwehret. 2) Wenn man den Wein<lb/>
ma&#x0364;ßig gebrauchet. 3) Wenn man nicht al-<lb/>
leine und in der Stille bleibet, &#x017F;ondern &#x017F;ich un-<lb/>
ter Auf&#x017F;icht anderer Leute, und in Ge&#x017F;ell&#x017F;chafft<lb/>
begiebt. 4) So man gleich nach der Mahl-<lb/>
zeit hinaus und &#x017F;patzieren gehet, wann nach-<lb/>
mahls ein Paar Stunden nach dem E&#x017F;&#x017F;en vor-<lb/>
bey gangen, &#x017F;o wird man nicht mehr vom<lb/>
Schlaf <hi rendition="#aq">incommodi</hi>ret.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 52.</head>
          <p>Wolte man &#x017F;agen, es wa&#x0364;re denenjeni-<lb/>
gen, welche dazu gewo&#x0364;hnet, eine Stunde nach<lb/>
der Mahlzeit ein klein Mittags-Schla&#x0364;fgen auf<lb/>
einem Lehn-Stuhl zu halten erlaubet, &#x017F;o mo&#x0364;ch-<lb/>
ten &#x017F;ich viele den gantzen Nachmittag hinlegen<lb/>
und &#x017F;chlafen, zu gro&#x017F;&#x017F;em Schaden und Nach-<lb/>
theil ihrer Ge&#x017F;undheit und Cur. S. <hi rendition="#aq">Cap.</hi> 8.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 53.</head>
          <p>Sech&#x017F;tens muß man auch die Ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mu&#x0364;ths-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[224/0244] Cap. VI. Art und Weiſe Bewegung machen, und denn zu rechter Zeit ſchlafen gehen, von dieſer Ordnung aber ſich keine Geſellſchafft noch Divertiſſements ab- halten laſſen. Denn ſo folget ein ruhiger Schlaf, und die Kraͤffte werden zu bequemer Abwartung und Fortſetzung der Cur iedesmahl gnugſam wieder erholet. §. 51. Der Mittags-Schlaf * von welchem ſo viel geſprochen wird, ob ſolcher erlaubet oder verbothen ſey, kan gar leicht vermieden werden: 1) Wenn man nicht zu geſchwinde, und gar zu viel iſſet, und den Magen dadurch uͤberladet und beſchwehret. 2) Wenn man den Wein maͤßig gebrauchet. 3) Wenn man nicht al- leine und in der Stille bleibet, ſondern ſich un- ter Aufſicht anderer Leute, und in Geſellſchafft begiebt. 4) So man gleich nach der Mahl- zeit hinaus und ſpatzieren gehet, wann nach- mahls ein Paar Stunden nach dem Eſſen vor- bey gangen, ſo wird man nicht mehr vom Schlaf incommodiret. §. 52. Wolte man ſagen, es waͤre denenjeni- gen, welche dazu gewoͤhnet, eine Stunde nach der Mahlzeit ein klein Mittags-Schlaͤfgen auf einem Lehn-Stuhl zu halten erlaubet, ſo moͤch- ten ſich viele den gantzen Nachmittag hinlegen und ſchlafen, zu groſſem Schaden und Nach- theil ihrer Geſundheit und Cur. S. Cap. 8. §. 53. Sechſtens muß man auch die Ge- muͤths- * Mittags-Schlaf.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/244
Zitationshilfe: Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/244>, abgerufen am 21.12.2024.