moderiret, oder wohl gäntzlich vermieden wer- den.
§. 47.
Wenn man gleich unter dem Trin- cken anfänget zu schwitzen, * so tritt das Wasser mit dem Blute gar zu starck in die äusserlichen Theile des Leibes, und wird also die Austrei- bung durch den Urin vermindert, und die Er- öffnung des Leibes aufgehalten, durch welche beyderley Excretiones doch der allergrösseste Theil des Wassers wieder fortgehen muß.
Im Gegentheil hat man die Erleichterung nicht, sondern es ist sehr beschwehrlich, wenn man das meiste Wasser ausschwitzen soll.
§. 48.
Und eben dieses ist die Ursache, war- um diejenigen, welche zu einer starcken Aus- dünstung und zu vielem Schwitzen geneigt sind, bey kühlem, und nicht gar zu warmen Wetter, da die Schweißlöcher der Haut enger zusam- men gezogen, und die Feuchtigkeiten mehr zu denen Eingeweiden und innerlichen Theilen getrieben werden, die beste Wirckung, wie sie sprechen, verspühren, nehmlich, daß sie alsdenn mehr Eröffnungen des Leibes, und stärckeren Abgang des Urins haben, und sich dabey am besten befinden.
Man muß also die Bewegung des Leibes, wie schon gemeldet, nach dem Schweiß einrich- ten, wenn solcher gleich im Anfang des Trin-
ckens
* Vieler Schweiß unter den Trincken, hindert die übrigen Wirckungen.
Cap. VI. Art und Weiſe
moderiret, oder wohl gaͤntzlich vermieden wer- den.
§. 47.
Wenn man gleich unter dem Trin- cken anfaͤnget zu ſchwitzen, * ſo tritt das Waſſer mit dem Blute gar zu ſtarck in die aͤuſſerlichen Theile des Leibes, und wird alſo die Austrei- bung durch den Urin vermindert, und die Er- oͤffnung des Leibes aufgehalten, durch welche beyderley Excretiones doch der allergroͤſſeſte Theil des Waſſers wieder fortgehen muß.
Im Gegentheil hat man die Erleichterung nicht, ſondern es iſt ſehr beſchwehrlich, wenn man das meiſte Waſſer ausſchwitzen ſoll.
§. 48.
Und eben dieſes iſt die Urſache, war- um diejenigen, welche zu einer ſtarcken Aus- duͤnſtung und zu vielem Schwitzen geneigt ſind, bey kuͤhlem, und nicht gar zu warmen Wetter, da die Schweißloͤcher der Haut enger zuſam- men gezogen, und die Feuchtigkeiten mehr zu denen Eingeweiden und innerlichen Theilen getrieben werden, die beſte Wirckung, wie ſie ſprechen, verſpuͤhren, nehmlich, daß ſie alsdenn mehr Eroͤffnungen des Leibes, und ſtaͤrckeren Abgang des Urins haben, und ſich dabey am beſten befinden.
Man muß alſo die Bewegung des Leibes, wie ſchon gemeldet, nach dem Schweiß einrich- ten, wenn ſolcher gleich im Anfang des Trin-
ckens
* Vieler Schweiß unter den Trincken, hindert die uͤbrigen Wirckungen.
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Cap. VI. Art und Weiſe
moderiret, oder wohl gaͤntzlich vermieden wer-
den.
§. 47. Wenn man gleich unter dem Trin-
cken anfaͤnget zu ſchwitzen, * ſo tritt das Waſſer
mit dem Blute gar zu ſtarck in die aͤuſſerlichen
Theile des Leibes, und wird alſo die Austrei-
bung durch den Urin vermindert, und die Er-
oͤffnung des Leibes aufgehalten, durch welche
beyderley Excretiones doch der allergroͤſſeſte
Theil des Waſſers wieder fortgehen muß.
Im Gegentheil hat man die Erleichterung
nicht, ſondern es iſt ſehr beſchwehrlich, wenn
man das meiſte Waſſer ausſchwitzen ſoll.
§. 48. Und eben dieſes iſt die Urſache, war-
um diejenigen, welche zu einer ſtarcken Aus-
duͤnſtung und zu vielem Schwitzen geneigt ſind,
bey kuͤhlem, und nicht gar zu warmen Wetter,
da die Schweißloͤcher der Haut enger zuſam-
men gezogen, und die Feuchtigkeiten mehr zu
denen Eingeweiden und innerlichen Theilen
getrieben werden, die beſte Wirckung, wie ſie
ſprechen, verſpuͤhren, nehmlich, daß ſie alsdenn
mehr Eroͤffnungen des Leibes, und ſtaͤrckeren
Abgang des Urins haben, und ſich dabey am
beſten befinden.
Man muß alſo die Bewegung des Leibes,
wie ſchon gemeldet, nach dem Schweiß einrich-
ten, wenn ſolcher gleich im Anfang des Trin-
ckens
* Vieler Schweiß unter den Trincken, hindert die
uͤbrigen Wirckungen.
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Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/242>, abgerufen am 03.03.2025.
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