Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717.Cap. V. Kräffte und Würckungen durch die viele Wässerigkeiten die Nerven-Fä-serlein gar zu sehr erweichet und schlapp ge- macht werden, welches nicht allemal durch blos- se Salia, wol aber durch die Eisen-Theilgen ge- hindert wird. Weil demnach unser Wasser so reich an Eisen ist, daß demselben fast keines dar- an gleich kömmt, (Cap. IV. §. 91.) so sind dessen Tugenden so viel grösser, und der Gebrauch so viel sicherer. §. 21. Es läßet sich auch der Unterscheid, wel- §. 22. * Der halb verdorbene Brunnen purgiret mehr als
das frische Wasser. Cap. V. Kraͤffte und Wuͤrckungen durch die viele Waͤſſerigkeiten die Nerven-Faͤ-ſerlein gar zu ſehr erweichet und ſchlapp ge- macht werden, welches nicht allemal durch bloſ- ſe Salia, wol aber durch die Eiſen-Theilgen ge- hindert wird. Weil demnach unſer Waſſer ſo reich an Eiſen iſt, daß demſelben faſt keines dar- an gleich koͤmmt, (Cap. IV. §. 91.) ſo ſind deſſen Tugenden ſo viel groͤſſer, und der Gebrauch ſo viel ſicherer. §. 21. Es laͤßet ſich auch der Unterſcheid, wel- §. 22. * Der halb verdorbene Brunnen purgiret mehr als
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Cap. V. Kraͤffte und Wuͤrckungen
durch die viele Waͤſſerigkeiten die Nerven-Faͤ-
ſerlein gar zu ſehr erweichet und ſchlapp ge-
macht werden, welches nicht allemal durch bloſ-
ſe Salia, wol aber durch die Eiſen-Theilgen ge-
hindert wird. Weil demnach unſer Waſſer ſo
reich an Eiſen iſt, daß demſelben faſt keines dar-
an gleich koͤmmt, (Cap. IV. §. 91.) ſo ſind deſſen
Tugenden ſo viel groͤſſer, und der Gebrauch ſo
viel ſicherer.
§. 21. Es laͤßet ſich auch der Unterſcheid, wel-
cher zwiſchen einem reichhaltigen Eiſen-Waſſer
und einem andern, das wenig oder nichts von
Eiſen bey ſich fuͤhret, ſonderlich wohl an unſerm
Waſſer obſerviren. Denn ie laͤnger man
daſſelbe ſtehen laͤſſet, daß ſich das Eiſen uͤber ſich
und unter ſich heraus ſetzet, je mehr pflegt ſol-
ches zu purgiren, und erfahren ſolches auch
diejenigen, welche das verfahrne Pyrmontiſche
Brunnen-Waſſer * (welches zuweilen durch
warmes Wetter gar viel in ſeiner Mixtur ver-
aͤndert wird, da ſich der groͤſſeſte Theil des Ei-
ſens inwendig an die irdene oder glaͤſerne Ge-
faͤſſe ſetzet) zu Hauſe trincken. Von denenſel-
ben hoͤret man oͤffters erzaͤhlen, daß ſie zu Hau-
ſe viel mehr Wuͤrckung von dem Brunnen ge-
habt, als ſie nun bey der Qvelle verſpuͤhreten.
Dieſe Wuͤrckung aber rechnen ſie nach dem oͤff-
tern Purgiren.
§. 22.
* Der halb verdorbene Brunnen purgiret mehr als
das friſche Waſſer.
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