läugnen wolte, daß zwischen diesen beyden Li- quoribus keine merckliche Verwandschafft sey.
Noch ähnlicher schmecket diese Mixtur dem Sauerbrunnen, wenn man eine frische Solutio- nem ferri per Spiritum Sulphuris vel Vitrioli in eine gute Portion gemein Wasser tröpffelt, und noch etwas von gedachten Spiritibus, auch ein wenig von dem Sale mirabili Glauberi dazu thut.
§. 24.
Drittens haben wir auch Cap. 3. §. 5. angefüyret, daß so wohl in der Gegend nicht gar ferne von dem Brunnen, als auch in unsern Quellen selbst schwefelichte, säuerliche Aus- dämpffungen* verspühret werden, welche in der Stein-Grube so durchdringend und häuf- fig, daß allerhand kleine Thiere davon wie von gemeinem Schweffel-Rauch ersticket sind. Cap. 3. §. 5. In denen Quellen selbst bricht zwar dieser Dunst nicht in solcher Menge aus, daß er so geschwind solte ersticken können, indes- sen thut er doch allmählich eben dergleichen Ef- fect, machet Menschen und Vieh schwindlich, taumlend, und endlich gantz ohnmächtig und hinfallend. Cap. 3. §. 52.
Ob nun gleich dieser Dunst nicht gäntzlich seyn kan, wie der Rauch vom angezündeten Schwefel, weil unsere Kiese unter der Erden nicht brennen, so lässet sich doch leicht schliessen, auch zum Theil durch den Geruch empfinden, daß dieser Dunst, und also auch das Wasser,
Noch aͤhnlicher ſchmecket dieſe Mixtur dem Sauerbrunnen, wenn man eine friſche Solutio- nem ferri per Spiritum Sulphuris vel Vitrioli in eine gute Portion gemein Waſſer troͤpffelt, und noch etwas von gedachten Spiritibus, auch ein wenig von dem Sale mirabili Glauberi dazu thut.
§. 24.
Drittens haben wir auch Cap. 3. §. 5. angefuͤyret, daß ſo wohl in der Gegend nicht gar ferne von dem Brunnen, als auch in unſern Quellen ſelbſt ſchwefelichte, ſaͤuerliche Aus- daͤmpffungen* verſpuͤhret werden, welche in der Stein-Grube ſo durchdringend und haͤuf- fig, daß allerhand kleine Thiere davon wie von gemeinem Schweffel-Rauch erſticket ſind. Cap. 3. §. 5. In denen Quellen ſelbſt bricht zwar dieſer Dunſt nicht in ſolcher Menge aus, daß er ſo geſchwind ſolte erſticken koͤnnen, indeſ- ſen thut er doch allmaͤhlich eben dergleichen Ef- fect, machet Menſchen und Vieh ſchwindlich, taumlend, und endlich gantz ohnmaͤchtig und hinfallend. Cap. 3. §. 52.
Ob nun gleich dieſer Dunſt nicht gaͤntzlich ſeyn kan, wie der Rauch vom angezuͤndeten Schwefel, weil unſere Kieſe unter der Erden nicht brennen, ſo laͤſſet ſich doch leicht ſchlieſſen, auch zum Theil durch den Geruch empfinden, daß dieſer Dunſt, und alſo auch das Waſſer,
durch
* Geruch der Ausdaͤmpffungen ꝛc.
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Cap. IV. Mineraliſcher Innhalt
laͤugnen wolte, daß zwiſchen dieſen beyden Li-
quoribus keine merckliche Verwandſchafft ſey.
Noch aͤhnlicher ſchmecket dieſe Mixtur dem
Sauerbrunnen, wenn man eine friſche Solutio-
nem ferri per Spiritum Sulphuris vel Vitrioli in
eine gute Portion gemein Waſſer troͤpffelt, und
noch etwas von gedachten Spiritibus, auch ein
wenig von dem Sale mirabili Glauberi dazu thut.
§. 24. Drittens haben wir auch Cap. 3. §. 5.
angefuͤyret, daß ſo wohl in der Gegend nicht
gar ferne von dem Brunnen, als auch in unſern
Quellen ſelbſt ſchwefelichte, ſaͤuerliche Aus-
daͤmpffungen * verſpuͤhret werden, welche in
der Stein-Grube ſo durchdringend und haͤuf-
fig, daß allerhand kleine Thiere davon wie von
gemeinem Schweffel-Rauch erſticket ſind.
Cap. 3. §. 5. In denen Quellen ſelbſt bricht
zwar dieſer Dunſt nicht in ſolcher Menge aus,
daß er ſo geſchwind ſolte erſticken koͤnnen, indeſ-
ſen thut er doch allmaͤhlich eben dergleichen Ef-
fect, machet Menſchen und Vieh ſchwindlich,
taumlend, und endlich gantz ohnmaͤchtig und
hinfallend. Cap. 3. §. 52.
Ob nun gleich dieſer Dunſt nicht gaͤntzlich
ſeyn kan, wie der Rauch vom angezuͤndeten
Schwefel, weil unſere Kieſe unter der Erden
nicht brennen, ſo laͤſſet ſich doch leicht ſchlieſſen,
auch zum Theil durch den Geruch empfinden,
daß dieſer Dunſt, und alſo auch das Waſſer,
durch
* Geruch der Ausdaͤmpffungen ꝛc.
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Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/116>, abgerufen am 30.07.2024.
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