Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672.

Bild:
<< vorherige Seite

wider die heutigen Atheisten haben/ und mit mehrem Nutz
darinnen lesen/ alß wenn man vom Balleten/ Comedien/
Kriegen etc. schreibet und lieset.

§. 34.

Mercklich ist des HErrn Lutheri Rede Tom. II. Je-
nens. f. 375. b. ad . 11. Cap. I. 2. Epist. Petri.
Hilff GOtt!
wie haben unsere Verführer wider diesen Text geschrieben/
gelehret und gesagt: Welcher auch den minsten Grad/
und nur ein Füncklein vom Glauben habe/ wenn er sterben
soll/ der werde selig. Wenn du es dahin wilt sparen/ und
solchen Glauben so unversehens und schwind überkom-
men/ so wirstu zu lang geharret haben/ hörestu doch wol/
daß die so starck sind/ gnug zu schicken haben/ wie wol man
doch an solchen Schwachen nicht verzweiffeln soll/ denn es
kan auch wol geschehen/ daß sie hindurch kommen/ es wird
aber sauer und schwer werden/ und viel Mühe kosten: Wer
es aber wol im Leben übet/ daß der Glaube mit guten Wer-
cken getrieben und starck wird/ der wird einen reichlichen
Eingang haben/ und mit guten Mut und Zuverficht hinnein
gehen in jenes Leben -- Jene aber/ wo sie anders hinnein
kommen/ werden nicht also mit Freuden hinfahren/ die
Thür wird ihnen nicht so weit offen stehen --

§. 44.

Ps. CXL. 4. Tremell. & Jun. notanter reddunt: Ve-
nenum ptyados subest labiis eorum. Ptyas Aspis est, quae
suo loco stans venenum suum procul exspuit,
einer solchen
Spey-Schlangen ist ein Flucher gleich/ der seinen Gifft und
Galle über seinen Nehsten außspeyet.

§. 56. 57. s.

Luth. Tom. 6. Jen. f. 252. b. Nimm ein Exempel

von

wider die heutigen Atheiſten haben/ und mit mehrem Nutz
darinnen leſen/ alß wenn man vom Balleten/ Comedien/
Kriegen ꝛc. ſchreibet und lieſet.

§. 34.

Mercklich iſt des HErrn Lutheri Rede Tom. II. Je-
nenſ. f. 375. b. ad ℣. 11. Cap. I. 2. Epiſt. Petri.
Hilff GOtt!
wie haben unſere Verfuͤhrer wider dieſen Text geſchrieben/
gelehret und geſagt: Welcher auch den minſten Grad/
und nur ein Fuͤncklein vom Glauben habe/ wenn er ſterben
ſoll/ der werde ſelig. Wenn du es dahin wilt ſparen/ und
ſolchen Glauben ſo unverſehens und ſchwind uͤberkom-
men/ ſo wirſtu zu lang geharret haben/ hoͤreſtu doch wol/
daß die ſo ſtarck ſind/ gnug zu ſchicken haben/ wie wol man
doch an ſolchen Schwachen nicht verzweiffeln ſoll/ denn es
kan auch wol geſchehen/ daß ſie hindurch kommen/ es wird
aber ſauer und ſchwer werden/ und viel Muͤhe koſten: Wer
es aber wol im Leben uͤbet/ daß der Glaube mit guten Wer-
cken getrieben und ſtarck wird/ der wird einen reichlichen
Eingang haben/ und mit guten Mut und Zuverficht hinnein
gehen in jenes Leben — Jene aber/ wo ſie anders hinnein
kommen/ werden nicht alſo mit Freuden hinfahren/ die
Thuͤr wird ihnen nicht ſo weit offen ſtehen —

§. 44.

Pſ. CXL. 4. Tremell. & Jun. notanter reddunt: Ve-
nenum ptyados ſubeſt labiis eorum. Ptyas Aſpis eſt, quæ
ſuo loco ſtans venenum ſuum procul exſpuit,
einer ſolchen
Spey-Schlangen iſt ein Flucher gleich/ der ſeinen Gifft und
Galle uͤber ſeinen Nehſten außſpeyet.

§. 56. 57. ſ.

Luth. Tom. 6. Jen. f. 252. b. Nimm ein Exempel

von
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <p><pb facs="#f0218"/>
wider die heutigen Athei&#x017F;ten haben/ und mit mehrem Nutz<lb/>
darinnen le&#x017F;en/ alß wenn man vom Balleten/ Comedien/<lb/>
Kriegen &#xA75B;c. &#x017F;chreibet und lie&#x017F;et.</p>
            </div><lb/>
            <div n="3">
              <head>§. 34.</head><lb/>
              <p>Mercklich i&#x017F;t des HErrn Lutheri Rede <hi rendition="#aq">Tom. II. Je-<lb/>
nen&#x017F;. f. 375. b. ad &#x2123;. 11. Cap. I. 2. Epi&#x017F;t. Petri.</hi> Hilff GOtt!<lb/>
wie haben un&#x017F;ere Verfu&#x0364;hrer wider die&#x017F;en Text ge&#x017F;chrieben/<lb/>
gelehret und ge&#x017F;agt: Welcher auch den min&#x017F;ten Grad/<lb/>
und nur ein Fu&#x0364;ncklein vom Glauben habe/ wenn er &#x017F;terben<lb/>
&#x017F;oll/ der werde &#x017F;elig. Wenn du es dahin wilt &#x017F;paren/ und<lb/>
&#x017F;olchen Glauben &#x017F;o unver&#x017F;ehens und &#x017F;chwind u&#x0364;berkom-<lb/>
men/ &#x017F;o wir&#x017F;tu zu lang geharret haben/ ho&#x0364;re&#x017F;tu doch wol/<lb/>
daß die &#x017F;o &#x017F;tarck &#x017F;ind/ gnug zu &#x017F;chicken haben/ wie wol man<lb/>
doch an &#x017F;olchen Schwachen nicht verzweiffeln &#x017F;oll/ denn es<lb/>
kan auch wol ge&#x017F;chehen/ daß &#x017F;ie hindurch kommen/ es wird<lb/>
aber &#x017F;auer und &#x017F;chwer werden/ und viel Mu&#x0364;he ko&#x017F;ten: Wer<lb/>
es aber wol im Leben u&#x0364;bet/ daß der Glaube mit guten Wer-<lb/>
cken getrieben und &#x017F;tarck wird/ der wird einen reichlichen<lb/>
Eingang haben/ und mit guten Mut und Zuverficht hinnein<lb/>
gehen in jenes Leben &#x2014; Jene aber/ wo &#x017F;ie anders hinnein<lb/>
kommen/ werden nicht al&#x017F;o mit Freuden hinfahren/ die<lb/>
Thu&#x0364;r wird ihnen nicht &#x017F;o weit offen &#x017F;tehen &#x2014;</p>
            </div><lb/>
            <div n="3">
              <head>§. 44.</head><lb/>
              <p><hi rendition="#aq">P&#x017F;. CXL. 4. Tremell. &amp; Jun. notanter reddunt: Ve-<lb/>
nenum ptyados &#x017F;ube&#x017F;t labiis eorum. Ptyas A&#x017F;pis e&#x017F;t, quæ<lb/>
&#x017F;uo loco &#x017F;tans venenum &#x017F;uum procul ex&#x017F;puit,</hi> einer &#x017F;olchen<lb/>
Spey-Schlangen i&#x017F;t ein Flucher gleich/ der &#x017F;einen Gifft und<lb/>
Galle u&#x0364;ber &#x017F;einen Neh&#x017F;ten auß&#x017F;peyet.</p>
            </div><lb/>
            <div n="3">
              <head>§. 56. 57. <hi rendition="#aq">&#x017F;.</hi></head><lb/>
              <p>Luth. <hi rendition="#aq">Tom. 6. Jen. f. 252. b.</hi> Nimm ein Exempel<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">von</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0218] wider die heutigen Atheiſten haben/ und mit mehrem Nutz darinnen leſen/ alß wenn man vom Balleten/ Comedien/ Kriegen ꝛc. ſchreibet und lieſet. §. 34. Mercklich iſt des HErrn Lutheri Rede Tom. II. Je- nenſ. f. 375. b. ad ℣. 11. Cap. I. 2. Epiſt. Petri. Hilff GOtt! wie haben unſere Verfuͤhrer wider dieſen Text geſchrieben/ gelehret und geſagt: Welcher auch den minſten Grad/ und nur ein Fuͤncklein vom Glauben habe/ wenn er ſterben ſoll/ der werde ſelig. Wenn du es dahin wilt ſparen/ und ſolchen Glauben ſo unverſehens und ſchwind uͤberkom- men/ ſo wirſtu zu lang geharret haben/ hoͤreſtu doch wol/ daß die ſo ſtarck ſind/ gnug zu ſchicken haben/ wie wol man doch an ſolchen Schwachen nicht verzweiffeln ſoll/ denn es kan auch wol geſchehen/ daß ſie hindurch kommen/ es wird aber ſauer und ſchwer werden/ und viel Muͤhe koſten: Wer es aber wol im Leben uͤbet/ daß der Glaube mit guten Wer- cken getrieben und ſtarck wird/ der wird einen reichlichen Eingang haben/ und mit guten Mut und Zuverficht hinnein gehen in jenes Leben — Jene aber/ wo ſie anders hinnein kommen/ werden nicht alſo mit Freuden hinfahren/ die Thuͤr wird ihnen nicht ſo weit offen ſtehen — §. 44. Pſ. CXL. 4. Tremell. & Jun. notanter reddunt: Ve- nenum ptyados ſubeſt labiis eorum. Ptyas Aſpis eſt, quæ ſuo loco ſtans venenum ſuum procul exſpuit, einer ſolchen Spey-Schlangen iſt ein Flucher gleich/ der ſeinen Gifft und Galle uͤber ſeinen Nehſten außſpeyet. §. 56. 57. ſ. Luth. Tom. 6. Jen. f. 252. b. Nimm ein Exempel von

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/scriver_schaefflein_1672
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/scriver_schaefflein_1672/218
Zitationshilfe: Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scriver_schaefflein_1672/218>, abgerufen am 21.12.2024.