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Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672.

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p. 264. 265. D. Dannhau. Scheid-und Absagsbrieff. p. 2. 3.
89. & passim.

§. 11.

Wann ich nun nebst diesem Bericht vornehmer
gelehrter Leute/ die Heilige Schrifft Neues Testaments anse-
he/ so befinde ich/ daß sie freylich von einer Jnwonung redet/
wenn sie spricht: Wenn sie (die bösen Geister) hinnein
kommen/ wohnen sie da/
(Luc. XI. 26.) Du sprach-
loser und tauber Geist/
spricht unser Heiland/ zu dem/ der
den Monsüchtigen plaget/ Jch gebiete dir/ daß du von
ihm auß fahrest/ und fahrest hinfort nicht in ihn.

Dabey aber doch zu bemercken/ daß hie der Jnsitz oder die
Einwohnung zugeschrieben wird dem Geist/ der den Kna-
ben zuweiln/ hie oder dort/ erwischte/ (ergriffe/ anfiel) ihn
risse/
(von dem Griechischen Worte ist zulesen. Harm.
Chemnit. T. 1. p. 316. b. & p. 977. b. s.
) daß er schäumete/
mit denen Zähnen knirschte/ und verdörrete
(. 18.
Marc. XI.
) daß er zur Erden fiel/ sich wältzete und
schäumete.
. 20. sonst aber nicht auß ihm redete/ weil
ihn der HErr einen sprachlosen und tauben Geist nennet.
. 25. Darauß denn dieses folget/ daß zuweiln eine leibhaf-
te warhaffte Besitzung seyn kan/ auch bey denen Personen/
auß welchen der Satan nicht redet/ und bey welchen sich nur
solche Zeichen finden/ welche alle durch des Satans eusserli-
che Wirckung könten zu wege gebracht werden.

§. 12.

Sonst hat die Heilige Schrifft noch andere Re-
dens Arten/ dadurch sie die Besessene beschreibet/ Sie heissen:
dasmonizomthroi. Matth. VIII. 28. Luth. Besessene/ wenn
man dem Griechischen Worte/ so gut man kan/ in der Teut-
schen Sprache nachreden wolte/ müste man sagen: Die
Beteuffelte. Katadunaseuomthroi upo tou Diabolou. Act. X. 38. Die
vom Teuffel über wältiget sind/
über welche dem Sa-

tan
(b)

p. 264. 265. D. Dañhau. Scheid-und Abſagsbrieff. p. 2. 3.
89. & pasſim.

§. 11.

Wann ich nun nebſt dieſem Bericht vornehmer
gelehrter Leute/ die Heilige Schrifft Neues Teſtaments anſe-
he/ ſo befinde ich/ daß ſie freylich von einer Jnwonung redet/
wenn ſie ſpricht: Wenn ſie (die boͤſen Geiſter) hinnein
kommen/ wohnen ſie da/
(Luc. XI. 26.) Du ſprach-
loſer und tauber Geiſt/
ſpricht unſer Heiland/ zu dem/ der
den Monſuͤchtigen plaget/ Jch gebiete dir/ daß du von
ihm auß fahreſt/ und fahreſt hinfort nicht in ihn.

Dabey aber doch zu bemercken/ daß hie der Jnſitz oder die
Einwohnung zugeſchrieben wird dem Geiſt/ der den Kna-
ben zuweiln/ hie oder dort/ erwiſchte/ (ergriffe/ anfiel) ihn
riſſe/
(von dem Griechiſchen Worte iſt zuleſen. Harm.
Chemnit. T. 1. p. 316. b. & p. 977. b. ſ.
) daß er ſchaͤumete/
mit denen Zaͤhnen knirſchte/ und verdoͤrrete
(℣. 18.
Marc. XI.
) daß er zur Erden fiel/ ſich waͤltzete und
ſchaͤumete.
℣. 20. ſonſt aber nicht auß ihm redete/ weil
ihn der HErr einen ſprachloſen und tauben Geiſt nennet.
℣. 25. Darauß denn dieſes folget/ daß zuweiln eine leibhaf-
te warhaffte Beſitzung ſeyn kan/ auch bey denen Perſonen/
auß welchen der Satan nicht redet/ und bey welchen ſich nur
ſolche Zeichen finden/ welche alle durch des Satans euſſerli-
che Wirckung koͤnten zu wege gebracht werden.

§. 12.

Sonſt hat die Heilige Schrifft noch andere Re-
dens Arten/ dadurch ſie die Beſeſſene beſchreibet/ Sie heiſſen:
δαςμονιζὸμϑροι. Matth. VIII. 28. Luth. Beſeſſene/ wenn
man dem Griechiſchen Worte/ ſo gut man kan/ in der Teut-
ſchen Sprache nachreden wolte/ muͤſte man ſagen: Die
Beteuffelte. Καταδυναςευόμϑροι ὑπὸ του Διαβὀλου. Act. X. 38. Die
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tan
(b)
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[0015] p. 264. 265. D. Dañhau. Scheid-und Abſagsbrieff. p. 2. 3. 89. & pasſim. §. 11.Wann ich nun nebſt dieſem Bericht vornehmer gelehrter Leute/ die Heilige Schrifft Neues Teſtaments anſe- he/ ſo befinde ich/ daß ſie freylich von einer Jnwonung redet/ wenn ſie ſpricht: Wenn ſie (die boͤſen Geiſter) hinnein kommen/ wohnen ſie da/ (Luc. XI. 26.) Du ſprach- loſer und tauber Geiſt/ ſpricht unſer Heiland/ zu dem/ der den Monſuͤchtigen plaget/ Jch gebiete dir/ daß du von ihm auß fahreſt/ und fahreſt hinfort nicht in ihn. Dabey aber doch zu bemercken/ daß hie der Jnſitz oder die Einwohnung zugeſchrieben wird dem Geiſt/ der den Kna- ben zuweiln/ hie oder dort/ erwiſchte/ (ergriffe/ anfiel) ihn riſſe/ (von dem Griechiſchen Worte iſt zuleſen. Harm. Chemnit. T. 1. p. 316. b. & p. 977. b. ſ.) daß er ſchaͤumete/ mit denen Zaͤhnen knirſchte/ und verdoͤrrete (℣. 18. Marc. XI.) daß er zur Erden fiel/ ſich waͤltzete und ſchaͤumete. ℣. 20. ſonſt aber nicht auß ihm redete/ weil ihn der HErr einen ſprachloſen und tauben Geiſt nennet. ℣. 25. Darauß denn dieſes folget/ daß zuweiln eine leibhaf- te warhaffte Beſitzung ſeyn kan/ auch bey denen Perſonen/ auß welchen der Satan nicht redet/ und bey welchen ſich nur ſolche Zeichen finden/ welche alle durch des Satans euſſerli- che Wirckung koͤnten zu wege gebracht werden. §. 12.Sonſt hat die Heilige Schrifft noch andere Re- dens Arten/ dadurch ſie die Beſeſſene beſchreibet/ Sie heiſſen: δαςμονιζὸμϑροι. Matth. VIII. 28. Luth. Beſeſſene/ wenn man dem Griechiſchen Worte/ ſo gut man kan/ in der Teut- ſchen Sprache nachreden wolte/ muͤſte man ſagen: Die Beteuffelte. Καταδυναςευόμϑροι ὑπὸ του Διαβὀλου. Act. X. 38. Die vom Teuffel uͤber waͤltiget ſind/ uͤber welche dem Sa- tan (b)

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Zitationshilfe: Scriver, Christian: Das Verlohrne und wiedergefundene Schäfflein. Magdeburg, 1672, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scriver_schaefflein_1672/15>, abgerufen am 21.11.2024.