Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Dreyzehender Theil der Erquickstunden. Ein Glaß voll Wasser an einer Schrauben hangend/ also zuzerschlagen/ daß weder Wasser oder Trümmer herun- ter fallen/ sondern an der Schrauben hangen bleiben. Diese Frag hat mir ein guter Freund also ernstlich vorgeben/ vnd mich Jch dachte ich wolte fischen/ so hab ich kaum gekrebset. Dann also wurde Die XXXVIII. Auffgab. Ein höltzern Männlein auff dem Wasser gehend zu machen. Nimb ein höltzern Glötzlein/ nach der proportion deß Bildes so dar- wann T t t
Dreyzehender Theil der Erquickſtunden. Ein Glaß voll Waſſer an einer Schrauben hangend/ alſo zuzerſchlagen/ daß weder Waſſer oder Truͤmmer herun- ter fallen/ ſondern an der Schrauben hangen bleiben. Dieſe Frag hat mir ein guter Freund alſo ernſtlich vorgeben/ vnd mich Jch dachte ich wolte fiſchen/ ſo hab ich kaum gekrebſet. Dann alſo wurde Die XXXVIII. Auffgab. Ein hoͤltzern Maͤnnlein auff dem Waſſer gehend zu machen. Nimb ein hoͤltzern Gloͤtzlein/ nach der proportion deß Bildes ſo dar- wann T t t
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Dreyzehender Theil der Erquickſtunden.
Ein Glaß voll Waſſer an einer Schrauben hangend/ alſo zu
zerſchlagen/ daß weder Waſſer oder Truͤmmer herun-
ter fallen/ ſondern an der Schrauben hangen
bleiben.
Dieſe Frag hat mir ein guter Freund alſo ernſtlich vorgeben/ vnd mich
mit vielen nachdencken lang am Creutz hangen laſſen/ wie ich jhme nun lang
in Ohren lag/ vnd vermeynet ein groß Geheimnuß zu erfahren/ hieß es end-
lich: Parturiunt montes naſcetur ridiculus mus.
Jch dachte ich wolte fiſchen/ ſo hab ich kaum gekrebſet. Dann alſo wurde
ich der Kunſt vnterrichtet: Er ſagte ich ſolte das Glaß mit Waſſer in eine
Schweins- oder Kaͤlberblaſen an einen Nagel haͤngen/ vnnd ſo fein ſubtil
drauff ſchlagen/ daß die Blaſen nicht zerriſſe/ ſo wuͤrde gewiß nichts davon
runder fallen. Weil ich aber mir nit gern etwas vmbſonſt thun laſſe/ ſondern
gar danckbar bin/ hab ich jhn wider mit dergleichen Muͤntz bezahlt: Jch ſag-
te/ ich wuͤſte etwas/ darauß alle ding kaͤmen/ ob ers auch wuͤſte? Er antwor-
tete/ daß were das Alter/ ich ſagte nein/ das Alter kaͤme auch auß demſelben
ding. Er rieth ferner/ es were Gott. Jch aber ſprach nein/ Gott kaͤme auch
darauß/ Er nennete ferꝛner die Materiam primam vnd ein hauffen ſchoͤns
dings mehr/ allein mein antwort wurde allzeit widerholet/ jhme war wol ſo
bang ſolches ding zu erfahren/ als mir zuvor das ſeinige/ allein er muſte mir
auch acht tag warten/ biß ich jhm das Geheimnuß mit Gelaͤchter entdeckte
vnd offenbarte: Dann ich ſagte das ding were das Alphabeth, dann er ſol-
te mir nennen was er wolte/ ſo muͤſte es alles auß dem a, b, c, kommen vnd
genennet werden.
Die XXXVIII. Auffgab.
Ein hoͤltzern Maͤnnlein auff dem Waſſer gehend
zu machen.
Nimb ein hoͤltzern Gloͤtzlein/ nach der proportion deß Bildes ſo dar-
auff ſtehen ſoll/ welchs laͤnglicht vnd rund/ man kan aber die proportion
leichtlich finden/ wañ man das Bildlein drauff ſtellet vnd ins Waſſer ſetzet/
dann wann das Bildlein alſo ſtehet vnd nicht vnterfaͤllet/ iſt die ſach ſchon
richtig/ wie in folgen der Figur zu ſehen/ da das Bildlein a ſtehet auff dem
Gloͤtzlein b c, im Waſſer d e, es faͤllet aber nicht leichtlich auff die ſeiten/
wann
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