Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Dreyzehender Theil der Erquickstunden. ser dadurch in das Röhrlein h g steigen könne. Schenck Wein/ Wasser/Bier/ etc. darein/ so lang daß es nicht steige biß an die höhe e, so bleibt das Ge- tranck im Geschirr: So mans aber über das e schenckt/ so laufft das Wasser alles durch das Röhrlein g f bey f auß/ wegen deß/ daß das Röhrlein nidri- ger ist/ als der Boden deß Geschirrs. Die XXVI. Auffgab. Ein ander Manier dergleichen Glaß zumachen. Eben dergleichen kan geschehen/ wann man eine krumme Röhren/ so an [Abbildung]
durch den Boden außgehe/ wie die Figur o p außwei-set/ diese Röhrn nun muß zu beyden theilen offen seyn/ als in s vnd p, so man nun das Geschirr fullet/ daß es nicht über die Röhrn hinauff steige/ kan sich das Ge- tranck darinnen halten/ so es aber darüber steigt/ laufft es alles auß/ welchs mit lust anzusehen. So man aber an statt einer Röhren ein Schlange/ Ale/ Vogel/ oder ander Bildnuß/ gebrauchet/ wird die Kunst desto ver- deckter vnd wundersamer: Die vrsach ist den Röhrn- meistern nicht vnbekannt/ vnd haben wir die demon- stration dieser Auffgab droben in der ersten Auffgab allbereit gesetzet/ ist also vnnötig allhie zu widerholen. Die XXVII. Auffgab. [Abbildung]
Ein ander lustiges Glaß zu zurichten.Man machet vnterweilen Gläser/ so zwyfach zweyen S s s ij
Dreyzehender Theil der Erquickſtunden. ſer dadurch in das Roͤhrlein h g ſteigen koͤnne. Schenck Wein/ Waſſer/Bier/ ꝛc. darein/ ſo lang daß es nicht ſteige biß an die hoͤhe e, ſo bleibt das Ge- tranck im Geſchirꝛ: So mans aber uͤber das e ſchenckt/ ſo laufft das Waſſer alles durch das Roͤhrlein g f bey f auß/ wegen deß/ daß das Roͤhrlein nidri- ger iſt/ als der Boden deß Geſchirꝛs. Die XXVI. Auffgab. Ein ander Manier dergleichen Glaß zumachen. Eben dergleichen kan geſchehen/ wann man eine krumme Roͤhren/ ſo an [Abbildung]
durch den Boden außgehe/ wie die Figur o p außwei-ſet/ dieſe Roͤhrn nun muß zu beyden theilen offen ſeyn/ als in s vnd p, ſo man nun das Geſchirꝛ fůllet/ daß es nicht uͤber die Roͤhrn hinauff ſteige/ kan ſich das Ge- tranck darinnen halten/ ſo es aber daruͤber ſteigt/ laufft es alles auß/ welchs mit luſt anzuſehen. So man aber an ſtatt einer Roͤhren ein Schlange/ Ale/ Vogel/ oder ander Bildnuß/ gebrauchet/ wird die Kunſt deſto ver- deckter vnd wunderſamer: Die vrſach iſt den Roͤhrn- meiſtern nicht vnbekannt/ vnd haben wir die demon- ſtration dieſer Auffgab droben in der erſten Auffgab allbereit geſetzet/ iſt alſo vnnoͤtig allhie zu widerholen. Die XXVII. Auffgab. [Abbildung]
Ein ander luſtiges Glaß zu zurichten.Man machet vnterweilen Glaͤſer/ ſo zwyfach zweyen S s s ij
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Dreyzehender Theil der Erquickſtunden.
ſer dadurch in das Roͤhrlein h g ſteigen koͤnne. Schenck Wein/ Waſſer/
Bier/ ꝛc. darein/ ſo lang daß es nicht ſteige biß an die hoͤhe e, ſo bleibt das Ge-
tranck im Geſchirꝛ: So mans aber uͤber das e ſchenckt/ ſo laufft das Waſſer
alles durch das Roͤhrlein g f bey f auß/ wegen deß/ daß das Roͤhrlein nidri-
ger iſt/ als der Boden deß Geſchirꝛs.
Die XXVI. Auffgab.
Ein ander Manier dergleichen Glaß zumachen.
Eben dergleichen kan geſchehen/ wann man eine krumme Roͤhren/ ſo an
einem ort laͤnger als am andern/ in ein Geſchirꝛ ſtecket/ das der laͤngere theil
[Abbildung]
durch den Boden außgehe/ wie die Figur o p außwei-
ſet/ dieſe Roͤhrn nun muß zu beyden theilen offen ſeyn/
als in s vnd p, ſo man nun das Geſchirꝛ fůllet/ daß es
nicht uͤber die Roͤhrn hinauff ſteige/ kan ſich das Ge-
tranck darinnen halten/ ſo es aber daruͤber ſteigt/ laufft
es alles auß/ welchs mit luſt anzuſehen. So man aber
an ſtatt einer Roͤhren ein Schlange/ Ale/ Vogel/ oder
ander Bildnuß/ gebrauchet/ wird die Kunſt deſto ver-
deckter vnd wunderſamer: Die vrſach iſt den Roͤhrn-
meiſtern nicht vnbekannt/ vnd haben wir die demon-
ſtration dieſer Auffgab droben in der erſten Auffgab allbereit geſetzet/ iſt alſo
vnnoͤtig allhie zu widerholen.
Die XXVII. Auffgab.
[Abbildung]
Ein ander luſtiges Glaß zu zurichten.
Man machet vnterweilen Glaͤſer/ ſo zwyfach
ſeynd/ eben als wann eines in dem andern ſteckte/ wie
bey a b d, in a b c, doch daß ein Raum darzwiſchen/
wie ferꝛner auß der Figur zu ſehen. Neben am Rand
hats ein kleines loͤchlein e, dadurch man mit eim klei-
nen Trichterlein Wein zwiſchen die 2 Glaͤſer ſchen-
cken kan. So kan man einẽ/ ſagt der Author, zween
rechtſchaffene Poſſen machen/ dañ ob wol kein tropff
Waſſer im Glaß a b d, ſo ſcheinet es doch als were
Wein darinnen/ wegen deß Weins ſo zwiſchen den
zweyen
S s s ij
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