Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Zwölffter Theil der Erquickstunden. Die X. Auffgab. Ein Papierlein von sich weg zu blasen/ daß es doch gegen die blasende Person falle. Leg ein stücklein Papier vngefähr eins Thalers groß auff ein abhänge Die XI. Auffgab. Daß der Lufft das Wasser über sich ziehe. Schneid einen Bletzen von einem Apffel oder einem Brodt/ steck in Die XII. Auffgab. Einen Ring in eine Schüssel voll Wasser zu legen/ vnd das Wasser künstlich davon zu bringen/ daß man den Ring mit drucke- nen Fingern möge herauß nemen. Diß kommet auß kurtz vorhergehendem Grunde/ nimb eine flache [Abbildung]
den e, sondern daß er nur mit dem vntern Theilden boden berühre. Geuß Wasser darüber/ daß damit der Ring gantz bedeckt werde/ sag du wol- lest den Ring herauß nemen mit drucknen Fingern/ daß doch das Wasser in der Schussel bleibe. Solches nun ins Werck zu setzen/ so nimb ein stück Papier/ zünds an legs in ein Glaß/ stürtz solchs geschwind in die Schüssel/ so wird das Pa- pier erlöschen/ vnd sich das Wasser in das Glaß ziehen/ daß du den Ring mit drucknen
Zwoͤlffter Theil der Erquickſtunden. Die X. Auffgab. Ein Papierlein von ſich weg zu blaſen/ daß es doch gegen die blaſende Perſon falle. Leg ein ſtuͤcklein Papier vngefaͤhr eins Thalers groß auff ein abhaͤnge Die XI. Auffgab. Daß der Lufft das Waſſer uͤber ſich ziehe. Schneid einen Bletzen von einem Apffel oder einem Brodt/ ſteck in Die XII. Auffgab. Einen Ring in eine Schuͤſſel voll Waſſer zu legen/ vnd das Waſſer kuͤnſtlich davon zu bringen/ daß man den Ring mit drucke- nen Fingern moͤge herauß nemen. Diß kommet auß kurtz vorhergehendem Grunde/ nimb eine flache [Abbildung]
den e, ſondern daß er nur mit dem vntern Theilden boden beruͤhre. Geuß Waſſer daruͤber/ daß damit der Ring gantz bedeckt werde/ ſag du wol- leſt den Ring herauß nemen mit drucknen Fingern/ daß doch das Waſſer in der Schůſſel bleibe. Solches nun ins Werck zu ſetzen/ ſo nimb ein ſtuͤck Papier/ zuͤnds an legs in ein Glaß/ ſtuͤrtz ſolchs geſchwind in die Schuͤſſel/ ſo wird das Pa- pier erloͤſchen/ vnd ſich das Waſſer in das Glaß ziehen/ daß du den Ring mit drucknen
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0476" n="462"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Zwoͤlffter Theil der Erquickſtunden.</hi> </fw><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">X.</hi> Auffgab.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Ein Papierlein von ſich weg zu blaſen/ daß es doch gegen<lb/> die blaſende Perſon falle.</hi> </head><lb/> <p>Leg ein ſtuͤcklein Papier vngefaͤhr eins Thalers groß auff ein abhaͤnge<lb/> Schreibpult/ ſo hinten zimlich hoch/ ſtehe du bey dem nidern Ort/ blaſe dar-<lb/> an/ ſo wird es gegen dich lauffen Oder aber legs auff einen Tiſch/ laß den<lb/> Tiſch an einem Ort auffheben/ ſtehe du zum nidern Ort/ blaß wie zuvor/ ſo<lb/> kommet das Papierlein auch zu dir.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XI.</hi></hi> Auffgab.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Daß der Lufft das Waſſer uͤber ſich ziehe.</hi> </head><lb/> <p>Schneid einen Bletzen von einem Apffel oder einem Brodt/ ſteck in<lb/> der mitte ein ſtuͤmpfflein Wachsliecht daruͤber/ zuͤnde es an/ ſetzs alſo in ei-<lb/> ne Schuͤſſel auff ein Waſſer/ laß ſchwimmen/ ſtuͤrtz ein Glaß daruͤber/ ſo<lb/> wird ſich das Liecht abloͤſchen/ vnd ſich das Waſſer in das Glaß nach der<lb/> hoͤhe ziehen: Dann weil der Lufft dicker vom Fewer wird/ vnd weniger raum<lb/> einnimmet als vor damit kein <hi rendition="#aq">vacuum</hi> ſey/ ziehet er das Waſſer an ſich in<lb/> das Glaß/ welchs mit ſonderbarem luſt zu betrachten.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XII.</hi></hi> Auffgab.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Einen Ring in eine Schuͤſſel voll Waſſer zu legen/ vnd das Waſſer<lb/> kuͤnſtlich davon zu bringen/ daß man den Ring mit drucke-<lb/> nen Fingern moͤge herauß nemen.</hi> </head><lb/> <p>Diß kommet auß kurtz vorhergehendem Grunde/ nimb eine flache<lb/> Schuͤſſel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">a b,</hi></hi> lege den Ring <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">a</hi></hi> in die Schuͤſſel/ nicht zwar gar auff den bo-<lb/><figure/><lb/> den <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">e,</hi></hi> ſondern daß er nur mit dem vntern Theil<lb/> den boden beruͤhre. Geuß Waſſer daruͤber/ daß<lb/> damit der Ring gantz bedeckt werde/ ſag du wol-<lb/> leſt den Ring herauß nemen mit drucknen<lb/> Fingern/ daß doch das Waſſer in der Schůſſel<lb/> bleibe. Solches nun ins Werck zu ſetzen/ ſo nimb<lb/> ein ſtuͤck Papier/ zuͤnds an legs in ein Glaß/ ſtuͤrtz<lb/> ſolchs geſchwind in die Schuͤſſel/ ſo wird das Pa-<lb/> pier erloͤſchen/ vnd ſich das Waſſer in das Glaß ziehen/ daß du den Ring mit<lb/> <fw place="bottom" type="catch">drucknen</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [462/0476]
Zwoͤlffter Theil der Erquickſtunden.
Die X. Auffgab.
Ein Papierlein von ſich weg zu blaſen/ daß es doch gegen
die blaſende Perſon falle.
Leg ein ſtuͤcklein Papier vngefaͤhr eins Thalers groß auff ein abhaͤnge
Schreibpult/ ſo hinten zimlich hoch/ ſtehe du bey dem nidern Ort/ blaſe dar-
an/ ſo wird es gegen dich lauffen Oder aber legs auff einen Tiſch/ laß den
Tiſch an einem Ort auffheben/ ſtehe du zum nidern Ort/ blaß wie zuvor/ ſo
kommet das Papierlein auch zu dir.
Die XI. Auffgab.
Daß der Lufft das Waſſer uͤber ſich ziehe.
Schneid einen Bletzen von einem Apffel oder einem Brodt/ ſteck in
der mitte ein ſtuͤmpfflein Wachsliecht daruͤber/ zuͤnde es an/ ſetzs alſo in ei-
ne Schuͤſſel auff ein Waſſer/ laß ſchwimmen/ ſtuͤrtz ein Glaß daruͤber/ ſo
wird ſich das Liecht abloͤſchen/ vnd ſich das Waſſer in das Glaß nach der
hoͤhe ziehen: Dann weil der Lufft dicker vom Fewer wird/ vnd weniger raum
einnimmet als vor damit kein vacuum ſey/ ziehet er das Waſſer an ſich in
das Glaß/ welchs mit ſonderbarem luſt zu betrachten.
Die XII. Auffgab.
Einen Ring in eine Schuͤſſel voll Waſſer zu legen/ vnd das Waſſer
kuͤnſtlich davon zu bringen/ daß man den Ring mit drucke-
nen Fingern moͤge herauß nemen.
Diß kommet auß kurtz vorhergehendem Grunde/ nimb eine flache
Schuͤſſel a b, lege den Ring a in die Schuͤſſel/ nicht zwar gar auff den bo-
[Abbildung]
den e, ſondern daß er nur mit dem vntern Theil
den boden beruͤhre. Geuß Waſſer daruͤber/ daß
damit der Ring gantz bedeckt werde/ ſag du wol-
leſt den Ring herauß nemen mit drucknen
Fingern/ daß doch das Waſſer in der Schůſſel
bleibe. Solches nun ins Werck zu ſetzen/ ſo nimb
ein ſtuͤck Papier/ zuͤnds an legs in ein Glaß/ ſtuͤrtz
ſolchs geſchwind in die Schuͤſſel/ ſo wird das Pa-
pier erloͤſchen/ vnd ſich das Waſſer in das Glaß ziehen/ daß du den Ring mit
drucknen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |