Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Zehender Theil der Erquickstunden. scheinet sie jhme an eim andern Ort als sie natürlich stehet/ wirffet also andasselbige salsche vnd nicht an das rechte ort. So er aber das loch recht tref- fen will/ muß er nicht auff die Thür zusehen/ sondern gedencken/ er wolle ein schritt 2 oder 3 neben der Thür seiner Rechten hinwerffen/ deß wegen auch dahin sehen. Die XXXIX. Auffgab. Einen Ducaten vnangerühret mit dem Finger zu sich zubringen: Braite ein Tisch tuch auff einen Tisch/ lege ein Ducaten/ Groschen Die XL. Auffgab. Wie ein Jnstrument zu machen/ dadurch ein Artzt/ den Schlag oder bewegung deß Puls/ an einem Krancken bey ei- nem grad observirn vnd erkennen kan. Santes Sanctorius ein sehr beruhmbter Medicus zu Paris/ hat ein In- Es
Zehender Theil der Erquickſtunden. ſcheinet ſie jhme an eim andern Ort als ſie natuͤrlich ſtehet/ wirffet alſo andaſſelbige ſalſche vnd nicht an das rechte ort. So er aber das loch recht tref- fen will/ muß er nicht auff die Thuͤr zuſehen/ ſondern gedencken/ er wolle ein ſchritt 2 oder 3 neben der Thuͤr ſeiner Rechten hinwerffen/ deß wegen auch dahin ſehen. Die XXXIX. Auffgab. Einen Ducaten vnangeruͤhret mit dem Finger zu ſich zubringen: Braite ein Tiſch tuch auff einen Tiſch/ lege ein Ducaten/ Groſchen Die XL. Auffgab. Wie ein Jnſtrument zu machen/ dadurch ein Artzt/ den Schlag oder bewegung deß Puls/ an einem Krancken bey ei- nem grad obſervirn vnd erkennen kan. Santes Sanctorius ein ſehr berůhmbter Medicus zu Paris/ hat ein In- Es
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Zehender Theil der Erquickſtunden.
ſcheinet ſie jhme an eim andern Ort als ſie natuͤrlich ſtehet/ wirffet alſo an
daſſelbige ſalſche vnd nicht an das rechte ort. So er aber das loch recht tref-
fen will/ muß er nicht auff die Thuͤr zuſehen/ ſondern gedencken/ er wolle ein
ſchritt 2 oder 3 neben der Thuͤr ſeiner Rechten hinwerffen/ deß wegen auch
dahin ſehen.
Die XXXIX. Auffgab.
Einen Ducaten vnangeruͤhret mit dem Finger zu ſich
zubringen:
Braite ein Tiſch tuch auff einen Tiſch/ lege ein Ducaten/ Groſchen
oder andere dergleichen Muͤntz darauff/ ſtelle dich dem Faden/ das iſt/ dem
Zettel nach/ wie es die Weber nennen/ lege uͤber zwerg ein Meſſer vngefehr
zwo Spannen vor dich/ daß uͤber das Meſſer hinauß der Ducat lige. Nun
fahr mit dem Nagel deß Mittelfingers vngefaͤhr auff der Faͤden einen wel-
che der Ducat beruͤhret an gegen dich zu kratzen/ ſo kommet der Ducat allge-
mach zu dir/ ja wann das Meſſer der beſchaffenheit/ daß es in der Mitte bey
der Schneiden hol ligt/ ſo marchiret er auch vnter dem Meſſer hin/ vnd kom-
met zu dir.
Die XL. Auffgab.
Wie ein Jnſtrument zu machen/ dadurch ein Artzt/ den Schlag
oder bewegung deß Puls/ an einem Krancken bey ei-
nem grad obſervirn vnd erkennen kan.
Santes Sanctorius ein ſehr berůhmbter Medicus zu Paris/ hat ein In-
ſtrumentum von jhme Sphigmaticum genennet/ erfunden: Dadurch er
bey einem Krancken erfahren koͤnnen/ ob der Pulß natuͤrlich oder vnnatuͤr-
lich ſchlage/ vnd vmb wieviel grad: Solchs aber wie ich von einem Docto-
re Medicinæ berichtet worden/ von einem Jahr biß auff 60. vnd das Jn-
ſtrument ſey gemacht von einem meſſinen Maßſtab/ vnd einer Schnur/
daran ein Bleygewichtſtein haͤnget. Ob ich zwar dergleichen niemalen
geſehen/ will ich doch meine Gedancken davon offenbaren/ vnd die erfahr-
nen Medicos der Sach ferner vnd beſſer nachdencken laſſen.
Es
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