Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Neundter Theil der Erquickstunden. Wag tragen als das Gewicht c, welchs nur ein stück deß Bleys ist. Der-halben muß das Gegengewicht g weiter zuruck gezogen seyn in h, vnd durch solche operation schliessen wir vnfehlbar/ daß/ wo die grössere Distants der Gegengewicht von dem Kästlein/ die bleyerne Kugel lige/ in dem andern aber die Guldene. Die XXIII. Auffgab. Welcher streich deß Schwerts vnter dreyen/ als nemlich/ vornen bey der Spitzen in der mitte der Klingen/ vnd hinden bey dem Häfft/ der stärckeste sey/ vnd den grösten Schaden thue? Es sey ein Schwert oder Degen a b, dessen Häfft a, die Spitz b, vnd Hingegen scheinets/ als ob der streich im f der stärckste sey/ weil c das Das mancher sagen möchte in g geschehe der stärckste streich/ ob gleich Diese dreyerley Meynung nun/ welche alle mit zimblich kräfftigen de- monstra- C c c iij
Neundter Theil der Erquickſtunden. Wag tragen als das Gewicht c, welchs nur ein ſtuͤck deß Bleys iſt. Der-halben muß das Gegengewicht g weiter zuruck gezogen ſeyn in h, vnd durch ſolche operation ſchlieſſen wir vnfehlbar/ daß/ wo die groͤſſere Diſtants der Gegengewicht von dem Kaͤſtlein/ die bleyerne Kugel lige/ in dem andern aber die Guldene. Die XXIII. Auffgab. Welcher ſtreich deß Schwerts vnter dreyen/ als nemlich/ vornen bey der Spitzen in der mitte der Klingen/ vnd hinden bey dem Haͤfft/ der ſtaͤrckeſte ſey/ vnd den groͤſten Schaden thue? Es ſey ein Schwert oder Degen a b, deſſen Haͤfft a, die Spitz b, vnd Hingegen ſcheinets/ als ob der ſtreich im f der ſtaͤrckſte ſey/ weil c das Das mancher ſagen moͤchte in g geſchehe der ſtaͤrckſte ſtreich/ ob gleich Dieſe dreyerley Meynung nun/ welche alle mit zimblich kraͤfftigen de- monſtra- C c c iij
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Neundter Theil der Erquickſtunden.
Wag tragen als das Gewicht c, welchs nur ein ſtuͤck deß Bleys iſt. Der-
halben muß das Gegengewicht g weiter zuruck gezogen ſeyn in h, vnd durch
ſolche operation ſchlieſſen wir vnfehlbar/ daß/ wo die groͤſſere Diſtants der
Gegengewicht von dem Kaͤſtlein/ die bleyerne Kugel lige/ in dem andern
aber die Guldene.
Die XXIII. Auffgab.
Welcher ſtreich deß Schwerts vnter dreyen/ als nemlich/ vornen
bey der Spitzen in der mitte der Klingen/ vnd hinden bey
dem Haͤfft/ der ſtaͤrckeſte ſey/ vnd den groͤſten
Schaden thue?
Es ſey ein Schwert oder Degen a b, deſſen Haͤfft a, die Spitz b, vnd
das centrum der ſchwere c, vnd das theil ſo am naͤchſten bey dem Haͤfft d,
ſo man nun das Schwerdt ſchwinget/ finden ſich drey Circkel truͤmmer b e,
[Abbildung]
c f, d g, nun iſt die Frag/ bey welchem
vnter dieſen der groͤſte vnnd ſtaͤrckeſte
ſtreich. Es hat das anſehen/ ſagt Baldus
in Mechan. fol. 131. Der ſtreich in e
ſey der ſtaͤrckeſte: Dann weil b a der laͤn-
geſt halbe Diameter, ſo wird auch das
Circkeltrum d e groͤſſer ſeyn als der an-
dern keins/ vnd deßwegen der ſtreich wei-
ter/ geſchwinter vnd ſtaͤrcker/ als der an-
dern keiner.
Hingegen ſcheinets/ als ob der ſtreich im f der ſtaͤrckſte ſey/ weil c das
centrum der ſchwere deß gantzen Schwerdts/ vnd alſo der ſtreich mit voller
ſchwere gefuͤhret wird vnd antrifft.
Das mancher ſagen moͤchte in g geſchehe der ſtaͤrckſte ſtreich/ ob gleich
der ſchwung vom d ins g gering vnd langſam weꝛe/ haͤtte er doch vrſach/ weil
er das ſchwert gleich achtet einem Hebriegel ſo in a auffligt/ vnd mit gewalt
drucket im b. An ſtatt aber deß Gewichts iſt die widerſtrebung deß ſo ge-
ſchlagen wird in d. Die Proports aber b a zu a d, iſt groͤſſer als b a zu a c,
vnd deßwegen wird der ſtreich viel maͤchtiger ſeyn im d als im c.
Dieſe dreyerley Meynung nun/ welche alle mit zimblich kraͤfftigen de-
monſtra-
C c c iij
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