Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Dritter Theil der Erquickstunden. Eben nach vorhergehender Auffgab zu antworten: So sprich ich 6 mal/ Die XLIX. Auffgab. Wie es mit der Rundung vnd Länge deß Kopffes beschaffen? Nimb einen Faden/ wickel jhn mitten durch die Stirn vmb den Kopff/ Die L. Auffgab. Von rechter Länge eines Menschen. Ein Mensch so gar zu lang vnd groß/ ist so wenig symetrice compo- welchs
Dritter Theil der Erquickſtunden. Eben nach vorhergehender Auffgab zu antworten: So ſprich ich 6 mal/ Die XLIX. Auffgab. Wie es mit der Rundung vnd Laͤnge deß Kopffes beſchaffen? Nimb einen Faden/ wickel jhn mitten durch die Stirn vmb den Kopff/ Die L. Auffgab. Von rechter Laͤnge eines Menſchen. Ein Menſch ſo gar zu lang vnd groß/ iſt ſo wenig ſymetricè compo- welchs
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0229" n="215"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Dritter Theil der Erquickſtunden.</hi> </fw><lb/> <p>Eben nach vorhergehender Auffgab zu antworten: So ſprich ich 6 mal/<lb/> Dann vmbwickel deinen Arm vnter der Hand mit eim Faden 6 mahl/ ſo<lb/> wird ſolches die dicke deines Leibes uͤber dem Nabel her ſeyn.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XLIX.</hi></hi> Auffgab.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Wie es mit der Rundung vnd Laͤnge deß Kopffes<lb/> beſchaffen?</hi> </head><lb/> <p>Nimb einen Faden/ wickel jhn mitten durch die Stirn vmb den Kopff/<lb/> vnd mercke ſolche dicken an dem Faden: Wañ du nun hinten an der Ancken<lb/> ſolchen Faden mit einem ende anſchlaͤgeſt/ uͤber den Kopff zieheſt/ wird das<lb/> ander ende/ biß vnter das Kin zum anfang deß Halß raichen: Wer eine ſol-<lb/> che maß nicht findet/ der hat ſich nicht zu ruͤhmen/ daß er <hi rendition="#aq">ſymetricè com-<lb/> po</hi>niret/ vnd ein recht proportionirten Kopff habe.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">L.</hi> Auffgab.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Von rechter Laͤnge eines Menſchen.</hi> </head><lb/> <p>Ein Menſch ſo gar zu lang vnd groß/ iſt ſo wenig <hi rendition="#aq">ſymetricè compo-</hi><lb/> niert/ als der Jenige ſo gar zu klein. <hi rendition="#aq">Varro</hi> vnnd <hi rendition="#aq">Gellius ſtatuirn</hi> der<lb/> Menſch koͤnne nicht laͤnger ſeyn als 7 ſchuch/ wir finden/ wann ſie gemeine<lb/> ſchuch meynen/ das widerſpiel. <hi rendition="#aq">Ariſtoteles</hi> haͤlt ein rechtſchaffene Laͤng an<lb/> einem Menſchen/ inſonderheit an einem Weibsbild/ fuͤr eine ſonderbare zier<lb/> vnd ſchoͤnheit/ alſo daß er ſagt: Kein kleins Weibsbild ſey ſchoͤn zu ſchaͤtzen/<lb/> weil ſie den vornembſten theil der ſchoͤnheit/ welcher da iſt eine zimliche <hi rendition="#aq">Sta-<lb/> tur,</hi> nicht hab: Die rechte Laͤng aber eines wol proportionirten Menſchen<lb/> ſoll ſeyn wie <hi rendition="#aq">Henricus Monantholi</hi>ꝰ auß den <hi rendition="#aq">Philoſophis</hi> lehrt/ 6 ſchuch/<lb/> wer nun 7 oder mehr ſchuch lang iſt/ iſt zu groß/ vnnd wer 5 oder weniger<lb/> ſchuch kurtz/ iſt zu klein. Mir faͤllet hier ein was von der Laͤnge vnſers lie-<lb/> ben Meſſl<hi rendition="#aq">æ</hi> geſagt wird/ daß nemlich zu Rom an einer Kirchen/ ſein Laͤnge<lb/> von der Erden mit einem vorgeſchoſſenem ſtein richtig zu finden: Darunter<lb/> viel 1000 Menſchen geſtanden/ keiner aber dieſelbe Laͤng richtig gehabt/ in<lb/> dem ſie entweder zu groß oder zu klein geweſt. Hie kan ich auch vngemeldet<lb/> nicht laſſen/ weil wir von rechter <hi rendition="#aq">proportion</hi> der Menſchlichen Glieder<lb/> handeln/ daß Gott dem Juͤdiſchen Volck getrohet jhnen zur ſtraff eine an-<lb/> dere Geſtalt zu geben/ vnd ſie alſo von andern Menſchen zn vnterſcheiden/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">welchs</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [215/0229]
Dritter Theil der Erquickſtunden.
Eben nach vorhergehender Auffgab zu antworten: So ſprich ich 6 mal/
Dann vmbwickel deinen Arm vnter der Hand mit eim Faden 6 mahl/ ſo
wird ſolches die dicke deines Leibes uͤber dem Nabel her ſeyn.
Die XLIX. Auffgab.
Wie es mit der Rundung vnd Laͤnge deß Kopffes
beſchaffen?
Nimb einen Faden/ wickel jhn mitten durch die Stirn vmb den Kopff/
vnd mercke ſolche dicken an dem Faden: Wañ du nun hinten an der Ancken
ſolchen Faden mit einem ende anſchlaͤgeſt/ uͤber den Kopff zieheſt/ wird das
ander ende/ biß vnter das Kin zum anfang deß Halß raichen: Wer eine ſol-
che maß nicht findet/ der hat ſich nicht zu ruͤhmen/ daß er ſymetricè com-
poniret/ vnd ein recht proportionirten Kopff habe.
Die L. Auffgab.
Von rechter Laͤnge eines Menſchen.
Ein Menſch ſo gar zu lang vnd groß/ iſt ſo wenig ſymetricè compo-
niert/ als der Jenige ſo gar zu klein. Varro vnnd Gellius ſtatuirn der
Menſch koͤnne nicht laͤnger ſeyn als 7 ſchuch/ wir finden/ wann ſie gemeine
ſchuch meynen/ das widerſpiel. Ariſtoteles haͤlt ein rechtſchaffene Laͤng an
einem Menſchen/ inſonderheit an einem Weibsbild/ fuͤr eine ſonderbare zier
vnd ſchoͤnheit/ alſo daß er ſagt: Kein kleins Weibsbild ſey ſchoͤn zu ſchaͤtzen/
weil ſie den vornembſten theil der ſchoͤnheit/ welcher da iſt eine zimliche Sta-
tur, nicht hab: Die rechte Laͤng aber eines wol proportionirten Menſchen
ſoll ſeyn wie Henricus Monantholiꝰ auß den Philoſophis lehrt/ 6 ſchuch/
wer nun 7 oder mehr ſchuch lang iſt/ iſt zu groß/ vnnd wer 5 oder weniger
ſchuch kurtz/ iſt zu klein. Mir faͤllet hier ein was von der Laͤnge vnſers lie-
ben Meſſlæ geſagt wird/ daß nemlich zu Rom an einer Kirchen/ ſein Laͤnge
von der Erden mit einem vorgeſchoſſenem ſtein richtig zu finden: Darunter
viel 1000 Menſchen geſtanden/ keiner aber dieſelbe Laͤng richtig gehabt/ in
dem ſie entweder zu groß oder zu klein geweſt. Hie kan ich auch vngemeldet
nicht laſſen/ weil wir von rechter proportion der Menſchlichen Glieder
handeln/ daß Gott dem Juͤdiſchen Volck getrohet jhnen zur ſtraff eine an-
dere Geſtalt zu geben/ vnd ſie alſo von andern Menſchen zn vnterſcheiden/
welchs
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |