Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Ander Theil der Erquickstunden. Die XIX. Auffgab. Eine ablange Rundung/ mit einem Circkel auff einen Riß zu machen. Schwenter in seiner Geometria vnd nach jhme der Frantzösischt Au- Hiebey ist lusts halben auch diß in acht zu nemen/ so ein zeh Leder wol Die XX. Auffgab. Eine halbe Ellipticam oder ablange Rundung durch einen sonderba- ren Circkel mit einem Zug auff einer ebnen Fläche zu verzeichnen. Der Author nennet solche Figur ein oval oder Eyrundung die sie doch Der
Ander Theil der Erquickſtunden. Die XIX. Auffgab. Eine ablange Rundung/ mit einem Circkel auff einen Riß zu machen. Schwenter in ſeiner Geometria vnd nach jhme der Frantzoͤſiſcht Au- Hiebey iſt luſts halben auch diß in acht zu nemen/ ſo ein zeh Leder wol Die XX. Auffgab. Eine halbe Ellipticam oder ablange Rundung durch einen ſonderba- ren Circkel mit einem Zug auff einer ebnen Flaͤche zu verzeichnen. Der Author nennet ſolche Figur ein oval oder Eyrundung die ſie doch Der
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Ander Theil der Erquickſtunden.
Die XIX. Auffgab.
Eine ablange Rundung/ mit einem Circkel auff einen
Riß zu machen.
Schwenter in ſeiner Geometria vnd nach jhme der Frantzoͤſiſcht Au-
thor lehrets alſo: Leg auff ein Cylinder oder rund Corpus ein Papier/ ſetz
einen Circkel auff das Papier/ reiß einen Circkel herumb/ ſo du nun das Pa-
pier von dem runden corpore nimmeſt/ ſiheſt du eine ſchoͤne zierliche ablan-
ge Vierung.
Hiebey iſt luſts halben auch diß in acht zu nemen/ ſo ein zeh Leder wol
außgethaͤnet vnd auß geſpannet wird (geſetzt ein Schaͤfens) vnd darauff ei-
nen Circkel geriſſen/ ſo man hernach das Leder wider laͤſſet zuſam̃ lauffen/
wird auß dem vollkommenen Circkel/ ein Ablanger/ alſo daß einer wol wet-
ten kan/ er wolle mit einem gemeinen Circkel/ auff eine ebne Flech/ auff einen
Riß ein ablange Rundung machen.
Die XX. Auffgab.
Eine halbe Ellipticam oder ablange Rundung durch einen ſonderba-
ren Circkel mit einem Zug auff einer ebnen Flaͤche zu verzeichnen.
Der Author nennet ſolche Figur ein oval oder Eyrundung die ſie doch
eigentlich nicht iſt/ dann ein Eyrundung hat die Form eines halben Eyes/
welche nicht an allen orten gleich/ ſondern bey einem ende deß laͤngſten dia-
metri weiter/ als bey dem andern/ eine Elliptica aber/ iſt an beeden enden
gantz gleichfoͤrmig/ ſo wol bey dem laͤngſtẽ als kuͤrtzten diametro. Nun der-
gleichen Lini mit eim ſonderlichen dazu bereiteten Jnſtrument/ auff einen
Zug halb zu ziehen/ geſchicht alſo: Die Laͤng oder der groͤſt diameter ſolcher
Figur ſoll ſeyn K H, deſſen mittel I die hoͤhe der Ellipticæ oder Bogen Lini
halb I B, diß iſt der halbe theil deß kleinſten diametri, nimb mit eim Circkel
die diſtants I K, trage ſie auß B in F vnd G auff die Lini H K, ſtecke 2 Nadel
in F vnd G binde ein Faden zu beeden theilen daran in der laͤng/ wann ich ein
ſtefft ſtarein ſetze/ wie bey bey A vnd den Faden außgethaͤnt damit herumb
faͤhrt der ſtefft ins K reiche/ ſo ich nun den ſtefft im Faden laſſe/ vnd jhn vom
K durch B ins H fuͤhre/ gibt ſich die halbe Elliptica oder Gewoͤlb Lini/ fahre
ich nun auff der andern ſeiten mit hinumb/ ſo gibt ſich auch der ander halbe
theil. Wie aber ſolches mit eim ſonderbaren Jnſtrument oder Circkel ver-
richt werde/ folget ferner.
Der
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