Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum [...] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten. Leipzig, 1712.Sechstes Capiel, Von der Bischöffe zu Münster Praetension auf Steinfurt. DAß die Bischöffe zu Münster hierauff praetension haben sollen, meldet Gastel, setzet aber nicht wo selbe herkomme. Siebendes Capiel, Von der Bischöffe zu Münster ehemahligen Praetension auf die Grafschafft Delmenhorst. WAs es mit dieser Grafschafft vor Bewandnüs habe, und worauff sich diese Praetension fundire, davon kan oben der Könige in Schweden Praetension auf Delmenhorst nachgesehen werden. Es soll aber der Graf zu Oldenburg bereits anno 1670 von der Reichs-Cammer zu Speyer von der Münsterschen action absolviret worden seyn. Siebzehende Section, Von denen Praetensionen und Streitigkeiten der Bischöfffe zu Paderborn Erstes Capitel/ Von der Bischöffe zu Paderborn Praetension auf die Grafschafft Pyrmont. NAch Abgang der letzten Grafen zu Pyrmont kam diese Grafschafft, durch Vermählung der Vrsulae mit Graf Johanne zu Spigelberg, auf die Familie der Spigelberger; wie aber auch diese Familie mit Graf Philippo ausstarb, succedirte darinnen Graf Hermann Simon von der Lippe, welcher des letzten Grafen zu Spigelberg Schwester Vrsulam anno 1558 geehlichet hattte. Und ob ihm zwar der Bischoff Rambertus zu Paderborn zu wider war, und diese Grafschafft als ein vacant gewordenes Leben einziehen wolte, so ward gedachter Graf Hermann Simon doch, nach des Bischoff Ramberti bald erfolgten Tode, von dessen successore Johanne einem Grafen zu Hoya, und des Hermanni Simonis Verwandten, mit Consens des Dohm-Capituls belehnet; Wie des Graf Hermanni Sohn aber Philippus anno 1583 ohne Kinder verstarb, eignete sich Hertzog Ericus der jüngere zu Braunschweig die Grafschafft als ein eröffnetes Manns-Lehen zu, und belehnete damit die Grafen zu Gleichen und Tonna, die von der Vrsulae Schwester Walpurgi abstammeten. Hiemit aber war der Bischoff zu Paderborn [der dazumahl einer aus dem Hause Sachsen-Lauenburg Nahmens Henricus war] übel zu frieden, und belagerte deshalb das Schloß Pyrmont; weil die Hertzoge zu Brauschweig sich demselben aber mit gewapneter Hand widersetzten, muste er unverrichteter Sachen wieder abziehen de statu publ. Europ. c. 31. §. 135. p. 897. add. Hier. Esaias Rosacorb Pract. Forens. c. 35. per tot. Sprenger Lucerna stat. Imp. p. 611. seqq. teste Sprengero d. l. Spener. in Syllog. geneal. p. 170. & in hist. Insign. L. 3. c. 12. §. 15. Imhof. Notit. Proc. L. 4. c. 9. §. 5. Gastel de statu publ. Europ. c. 6. n. 146. p. 253. vid. Henric. Hamelman. de Famil. & Tit. emort. L. 3. p. 169. vid. Hamelman. d. l. Pideritius in Chron. Lipp. Part. 2. f. 633. seqq. & p. 666.
Sechstes Capiel, Von der Bischöffe zu Münster Praetension auf Steinfurt. DAß die Bischöffe zu Münster hierauff praetension haben sollen, meldet Gastel, setzet aber nicht wo selbe herkomme. Siebendes Capiel, Von der Bischöffe zu Münster ehemahligen Praetension auf die Grafschafft Delmenhorst. WAs es mit dieser Grafschafft vor Bewandnüs habe, und worauff sich diese Praetension fundire, davon kan oben der Könige in Schweden Praetension auf Delmenhorst nachgesehen werden. Es soll aber der Graf zu Oldenburg bereits anno 1670 von der Reichs-Cammer zu Speyer von der Münsterschen action absolviret worden seyn. Siebzehende Section, Von denen Praetensionen und Streitigkeiten der Bischöfffe zu Paderborn Erstes Capitel/ Von der Bischöffe zu Paderborn Praetension auf die Grafschafft Pyrmont. NAch Abgang der letzten Grafen zu Pyrmont kam diese Grafschafft, durch Vermählung der Vrsulae mit Graf Johanne zu Spigelberg, auf die Familie der Spigelberger; wie aber auch diese Familie mit Graf Philippo ausstarb, succedirte darinnen Graf Hermann Simon von der Lippe, welcher des letzten Grafen zu Spigelberg Schwester Vrsulam anno 1558 geehlichet hattte. Und ob ihm zwar der Bischoff Rambertus zu Paderborn zu wider war, und diese Grafschafft als ein vacant gewordenes Leben einziehen wolte, so ward gedachter Graf Hermann Simon doch, nach des Bischoff Ramberti bald erfolgten Tode, von dessen successore Johanne einem Grafen zu Hoya, und des Hermanni Simonis Verwandten, mit Consens des Dohm-Capituls belehnet; Wie des Graf Hermanni Sohn aber Philippus anno 1583 ohne Kinder verstarb, eignete sich Hertzog Ericus der jüngere zu Braunschweig die Grafschafft als ein eröffnetes Manns-Lehen zu, und belehnete damit die Grafen zu Gleichen und Tonna, die von der Vrsulae Schwester Walpurgi abstammeten. Hiemit aber war der Bischoff zu Paderborn [der dazumahl einer aus dem Hause Sachsen-Lauenburg Nahmens Henricus war] übel zu frieden, und belagerte deshalb das Schloß Pyrmont; weil die Hertzoge zu Brauschweig sich demselben aber mit gewapneter Hand widersetzten, muste er unverrichteter Sachen wieder abziehen de statu publ. Europ. c. 31. §. 135. p. 897. add. Hier. Esaias Rosacorb Pract. Forens. c. 35. per tot. Sprenger Lucerna stat. Imp. p. 611. seqq. teste Sprengero d. l. Spener. in Syllog. geneal. p. 170. & in hist. Insign. L. 3. c. 12. §. 15. Imhof. Notit. Proc. L. 4. c. 9. §. 5. Gastel de statu publ. Europ. c. 6. n. 146. p. 253. vid. Henric. Hamelman. de Famil. & Tit. emort. L. 3. p. 169. vid. Hamelman. d. l. Pideritius in Chron. Lipp. Part. 2. f. 633. seqq. & p. 666.
<TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0442" n="413"/> <p>Sechstes Capiel, Von der Bischöffe zu Münster Praetension auf Steinfurt.</p> <p>DAß die Bischöffe zu Münster hierauff praetension haben sollen, meldet Gastel, <note place="foot">de statu publ. Europ. c. 31. §. 135. p. 897.</note> setzet aber nicht wo selbe herkomme.</p> <p>Siebendes Capiel, Von der Bischöffe zu Münster ehemahligen Praetension auf die Grafschafft Delmenhorst.</p> <p>WAs es mit dieser Grafschafft vor Bewandnüs habe, und worauff sich diese Praetension fundire, davon kan oben der Könige in Schweden Praetension auf Delmenhorst nachgesehen werden. <note place="foot">add. Hier. Esaias Rosacorb Pract. Forens. c. 35. per tot. Sprenger Lucerna stat. Imp. p. 611. seqq.</note> Es soll aber der Graf zu Oldenburg bereits anno 1670 von der Reichs-Cammer zu Speyer von der Münsterschen action absolviret worden seyn. <note place="foot">teste Sprengero d. l. Spener. in Syllog. geneal. p. 170. & in hist. Insign. L. 3. c. 12. §. 15. Imhof. Notit. Proc. L. 4. c. 9. §. 5. Gastel de statu publ. Europ. c. 6. n. 146. p. 253.</note></p> </div> <div> <head>Siebzehende Section, Von denen Praetensionen und Streitigkeiten der Bischöfffe zu Paderborn</head> <p>Erstes Capitel/ Von der Bischöffe zu Paderborn Praetension auf die Grafschafft Pyrmont.</p> <p>NAch Abgang der letzten Grafen zu Pyrmont kam diese Grafschafft, durch Vermählung der Vrsulae mit Graf Johanne zu Spigelberg, auf die Familie der Spigelberger; wie aber auch diese Familie mit Graf Philippo ausstarb, succedirte darinnen Graf Hermann Simon von der Lippe, welcher des letzten Grafen zu Spigelberg Schwester Vrsulam anno 1558 geehlichet hattte. Und ob ihm zwar der Bischoff Rambertus zu Paderborn zu wider war, und diese Grafschafft als ein vacant gewordenes Leben einziehen wolte, so ward gedachter Graf Hermann Simon doch, nach des Bischoff Ramberti bald erfolgten Tode, von dessen successore Johanne einem Grafen zu Hoya, und des Hermanni Simonis Verwandten, mit Consens des Dohm-Capituls belehnet; <note place="foot">vid. Henric. Hamelman. de Famil. & Tit. emort. L. 3. p. 169.</note> Wie des Graf Hermanni Sohn aber Philippus anno 1583 ohne Kinder verstarb, eignete sich Hertzog Ericus der jüngere zu Braunschweig die Grafschafft als ein eröffnetes Manns-Lehen zu, und belehnete damit die Grafen zu Gleichen und Tonna, die von der Vrsulae Schwester Walpurgi abstammeten. Hiemit aber war der Bischoff zu Paderborn [der dazumahl einer aus dem Hause Sachsen-Lauenburg Nahmens Henricus war] übel zu frieden, und belagerte deshalb das Schloß Pyrmont; weil die Hertzoge zu Brauschweig sich demselben aber mit gewapneter Hand widersetzten, muste er unverrichteter Sachen wieder abziehen <note place="foot">vid. Hamelman. d. l. Pideritius in Chron. Lipp. Part. 2. f. 633. seqq. & p. 666.</note> </p> </div> </body> </text> </TEI> [413/0442]
Sechstes Capiel, Von der Bischöffe zu Münster Praetension auf Steinfurt.
DAß die Bischöffe zu Münster hierauff praetension haben sollen, meldet Gastel, setzet aber nicht wo selbe herkomme.
Siebendes Capiel, Von der Bischöffe zu Münster ehemahligen Praetension auf die Grafschafft Delmenhorst.
WAs es mit dieser Grafschafft vor Bewandnüs habe, und worauff sich diese Praetension fundire, davon kan oben der Könige in Schweden Praetension auf Delmenhorst nachgesehen werden. Es soll aber der Graf zu Oldenburg bereits anno 1670 von der Reichs-Cammer zu Speyer von der Münsterschen action absolviret worden seyn.
Siebzehende Section, Von denen Praetensionen und Streitigkeiten der Bischöfffe zu Paderborn Erstes Capitel/ Von der Bischöffe zu Paderborn Praetension auf die Grafschafft Pyrmont.
NAch Abgang der letzten Grafen zu Pyrmont kam diese Grafschafft, durch Vermählung der Vrsulae mit Graf Johanne zu Spigelberg, auf die Familie der Spigelberger; wie aber auch diese Familie mit Graf Philippo ausstarb, succedirte darinnen Graf Hermann Simon von der Lippe, welcher des letzten Grafen zu Spigelberg Schwester Vrsulam anno 1558 geehlichet hattte. Und ob ihm zwar der Bischoff Rambertus zu Paderborn zu wider war, und diese Grafschafft als ein vacant gewordenes Leben einziehen wolte, so ward gedachter Graf Hermann Simon doch, nach des Bischoff Ramberti bald erfolgten Tode, von dessen successore Johanne einem Grafen zu Hoya, und des Hermanni Simonis Verwandten, mit Consens des Dohm-Capituls belehnet; Wie des Graf Hermanni Sohn aber Philippus anno 1583 ohne Kinder verstarb, eignete sich Hertzog Ericus der jüngere zu Braunschweig die Grafschafft als ein eröffnetes Manns-Lehen zu, und belehnete damit die Grafen zu Gleichen und Tonna, die von der Vrsulae Schwester Walpurgi abstammeten. Hiemit aber war der Bischoff zu Paderborn [der dazumahl einer aus dem Hause Sachsen-Lauenburg Nahmens Henricus war] übel zu frieden, und belagerte deshalb das Schloß Pyrmont; weil die Hertzoge zu Brauschweig sich demselben aber mit gewapneter Hand widersetzten, muste er unverrichteter Sachen wieder abziehen
de statu publ. Europ. c. 31. §. 135. p. 897.
add. Hier. Esaias Rosacorb Pract. Forens. c. 35. per tot. Sprenger Lucerna stat. Imp. p. 611. seqq.
teste Sprengero d. l. Spener. in Syllog. geneal. p. 170. & in hist. Insign. L. 3. c. 12. §. 15. Imhof. Notit. Proc. L. 4. c. 9. §. 5. Gastel de statu publ. Europ. c. 6. n. 146. p. 253.
vid. Henric. Hamelman. de Famil. & Tit. emort. L. 3. p. 169.
vid. Hamelman. d. l. Pideritius in Chron. Lipp. Part. 2. f. 633. seqq. & p. 666.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |