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Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822.

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nicht gern einer bis auf die Orthographie getreuen
Abschrift dieser Stelle hier den Raum gönnen sollte.
Der Brief selbst ist an Johann Tscherte, Kaiser
Karls Bau- und Brückenmeister in Wien gerichtet,
und vollständig im zehnten Theil des schon erwähn-
ten Journals des Herrn von Murr, nach Pirkheimers
eigner Handschrift, abgedruckt.

"Mein freundlich willig Dienst sind euch bevor,
"mein lieber Herr Tzerte, mir hat unser Freund
"Herr Jorg Hartmann ein Schreiben durch euch an
"ihn gethan angezeigt, in welchem ihr mein nit
"allein im Guten gedenkt, sondern meßt mir auch
"mehr Lobs und Ehre zu, denn ich mich selbst
"würdig erkenn. Will aber solchen guten Willen
"unser beider in Gott verstorbnen Freund Albrecht
"Dürer zurechnen; denn dieweil ihr denselben um
"seiner Kunst und Tugend willen geliebt, sind euch
"ohne Zweifel auch die so ihn geliebt haben auch
"lieb. Solchem will ich euer Lob, und gar nit
"meiner Schicklichkeit zumessen."

"Jch hab warlich an Albrechten der besten
"Freund einen, so ich auf Erdreich gehabt hab ver-


nicht gern einer bis auf die Orthographie getreuen
Abſchrift dieſer Stelle hier den Raum gönnen ſollte.
Der Brief ſelbſt iſt an Johann Tſcherte, Kaiſer
Karls Bau- und Brückenmeiſter in Wien gerichtet,
und vollſtändig im zehnten Theil des ſchon erwähn-
ten Journals des Herrn von Murr, nach Pirkheimers
eigner Handſchrift, abgedruckt.

„Mein freundlich willig Dienſt ſind euch bevor,
„mein lieber Herr Tzerte, mir hat unſer Freund
„Herr Jorg Hartmann ein Schreiben durch euch an
„ihn gethan angezeigt, in welchem ihr mein nit
„allein im Guten gedenkt, ſondern meßt mir auch
„mehr Lobs und Ehre zu, denn ich mich ſelbſt
„würdig erkenn. Will aber ſolchen guten Willen
„unſer beider in Gott verſtorbnen Freund Albrecht
„Dürer zurechnen; denn dieweil ihr denſelben um
„ſeiner Kunſt und Tugend willen geliebt, ſind euch
„ohne Zweifel auch die ſo ihn geliebt haben auch
„lieb. Solchem will ich euer Lob, und gar nit
„meiner Schicklichkeit zumeſſen.“

„Jch hab warlich an Albrechten der beſten
„Freund einen, ſo ich auf Erdreich gehabt hab ver-

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[262/0274] nicht gern einer bis auf die Orthographie getreuen Abſchrift dieſer Stelle hier den Raum gönnen ſollte. Der Brief ſelbſt iſt an Johann Tſcherte, Kaiſer Karls Bau- und Brückenmeiſter in Wien gerichtet, und vollſtändig im zehnten Theil des ſchon erwähn- ten Journals des Herrn von Murr, nach Pirkheimers eigner Handſchrift, abgedruckt. „Mein freundlich willig Dienſt ſind euch bevor, „mein lieber Herr Tzerte, mir hat unſer Freund „Herr Jorg Hartmann ein Schreiben durch euch an „ihn gethan angezeigt, in welchem ihr mein nit „allein im Guten gedenkt, ſondern meßt mir auch „mehr Lobs und Ehre zu, denn ich mich ſelbſt „würdig erkenn. Will aber ſolchen guten Willen „unſer beider in Gott verſtorbnen Freund Albrecht „Dürer zurechnen; denn dieweil ihr denſelben um „ſeiner Kunſt und Tugend willen geliebt, ſind euch „ohne Zweifel auch die ſo ihn geliebt haben auch „lieb. Solchem will ich euer Lob, und gar nit „meiner Schicklichkeit zumeſſen.“ „Jch hab warlich an Albrechten der beſten „Freund einen, ſo ich auf Erdreich gehabt hab ver-

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Zitationshilfe: Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schopenhauer_eyck01_1822/274>, abgerufen am 26.04.2024.