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Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822.

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nachbarten Schiffen ihre Gefährtinnen, ruhig da
sitzend, den Ausgang erwarten.

Das nächste Gemälde, eines der vorzüglichsten,
zeigt uns die jugendliche Pilgerschaar in Rom an-
gelangt. Ursula nebst einigen ihrer Jungfrauen
knieen in Demuth hingesunken an den Stufen des
Tempels, auf welchen der heilige Vater mit seinem
geistlichen Gefolge herabsteigt, um sie würdig und
freundlich zu begrüßen.

Auf dem fünften Bilde ist der weite Weg über
die Alpen zum zweitenmal wieder zurück gelegt.
Wir finden Ursula und ihr Gefolge abermals vor
Basel, im Begriffe sich zur Reise nach Köln einzu-
schiffen. Der heilige Vater hat schon im Nachen
seinen Platz zwischen zween seiner Kardinäle einge-
nommen, und im anmuthigsten Kontrast mit den
ehrwürdigen Greisen-Gestalten sitzt ihnen gegen-
über die Prinzessin zwischen zwo ihrer lieblichsten
Gespielinnen. Unabsehbare Schaaren von Rittern
und Jungfrauen kommen noch jenseits der Stadt
von den Alpen herab und ziehen dem Rheine zu,
wo mehrere Schiffe ihrer warten.

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nachbarten Schiffen ihre Gefährtinnen, ruhig da
ſitzend, den Ausgang erwarten.

Das nächſte Gemälde, eines der vorzüglichſten,
zeigt uns die jugendliche Pilgerſchaar in Rom an-
gelangt. Urſula nebſt einigen ihrer Jungfrauen
knieen in Demuth hingeſunken an den Stufen des
Tempels, auf welchen der heilige Vater mit ſeinem
geiſtlichen Gefolge herabſteigt, um ſie würdig und
freundlich zu begrüßen.

Auf dem fünften Bilde iſt der weite Weg über
die Alpen zum zweitenmal wieder zurück gelegt.
Wir finden Urſula und ihr Gefolge abermals vor
Baſel, im Begriffe ſich zur Reiſe nach Köln einzu-
ſchiffen. Der heilige Vater hat ſchon im Nachen
ſeinen Platz zwiſchen zween ſeiner Kardinäle einge-
nommen, und im anmuthigſten Kontraſt mit den
ehrwürdigen Greiſen-Geſtalten ſitzt ihnen gegen-
über die Prinzeſſin zwiſchen zwo ihrer lieblichſten
Geſpielinnen. Unabſehbare Schaaren von Rittern
und Jungfrauen kommen noch jenſeits der Stadt
von den Alpen herab und ziehen dem Rheine zu,
wo mehrere Schiffe ihrer warten.

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[163/0175] nachbarten Schiffen ihre Gefährtinnen, ruhig da ſitzend, den Ausgang erwarten. Das nächſte Gemälde, eines der vorzüglichſten, zeigt uns die jugendliche Pilgerſchaar in Rom an- gelangt. Urſula nebſt einigen ihrer Jungfrauen knieen in Demuth hingeſunken an den Stufen des Tempels, auf welchen der heilige Vater mit ſeinem geiſtlichen Gefolge herabſteigt, um ſie würdig und freundlich zu begrüßen. Auf dem fünften Bilde iſt der weite Weg über die Alpen zum zweitenmal wieder zurück gelegt. Wir finden Urſula und ihr Gefolge abermals vor Baſel, im Begriffe ſich zur Reiſe nach Köln einzu- ſchiffen. Der heilige Vater hat ſchon im Nachen ſeinen Platz zwiſchen zween ſeiner Kardinäle einge- nommen, und im anmuthigſten Kontraſt mit den ehrwürdigen Greiſen-Geſtalten ſitzt ihnen gegen- über die Prinzeſſin zwiſchen zwo ihrer lieblichſten Geſpielinnen. Unabſehbare Schaaren von Rittern und Jungfrauen kommen noch jenſeits der Stadt von den Alpen herab und ziehen dem Rheine zu, wo mehrere Schiffe ihrer warten. 11 *

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Zitationshilfe: Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schopenhauer_eyck01_1822/175>, abgerufen am 27.04.2024.