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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

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Un
"Doch Unnatürliches, wie schwer mans oft
erkennt:
"Weit schwerer wird dennoch Natur von Kunst
getrennt. Zernitz, 7 S.

Sind die Wörter nur deutsch: so darf die Fügung
nicht deutsch seyn.

Unmündig Kind der Ewigkeiten.

Hat die Ewig-
keit auch Kinder? Das ist ja eine Lust! mit allen
Kindern!

"Unmündig Kind der Ewigkeiten! Noch un-
mündig! Was fängst du an?
Brem. Ged. 48 S.
Untermengt.

Allein ist Witz u. Kunst vertheilet und vermengt,
Daß mancherley Geschmack an manchen Führer
hängt:

So richtet sich der Zweck des Meisters nach den
Kunden. Brem. Ged. Vorr.

Um dieses zu verstehen, mänge man Häckerling und
Haber unter einander; der Häckerling wird hän-
gen bleiben. Kunden würde Swift zur Pöbel-
figur
rechnen; allein das war ein Spötter: und
wir schreiben nicht, um verspottet zu werden.

Unverkürztes gesicht

ist nicht ein Gesicht, dem das
Kinn oder die Stirne nicht fehlet. Was denn?
Was folget!

-- und schaute
"Benjamin nach mit unverkürztem ge-
sichte. Jac. u. Jos. 37 S.
Unterfressen.

Wir sind ein Lexicograph; ein sol-
ches Geschöpf ist schuldig, die schönsten Redensar-

ten
Un
“Doch Unnatuͤrliches, wie ſchwer mans oft
erkennt:
“Weit ſchwerer wird dennoch Natur von Kunſt
getrennt. Zernitz, 7 S.

Sind die Woͤrter nur deutſch: ſo darf die Fuͤgung
nicht deutſch ſeyn.

Unmuͤndig Kind der Ewigkeiten.

Hat die Ewig-
keit auch Kinder? Das iſt ja eine Luſt! mit allen
Kindern!

Unmuͤndig Kind der Ewigkeiten! Noch un-
muͤndig! Was faͤngſt du an?
Brem. Ged. 48 S.
Untermengt.

Allein iſt Witz u. Kunſt vertheilet und vermengt,
Daß mancherley Geſchmack an manchen Fuͤhrer
haͤngt:

So richtet ſich der Zweck des Meiſters nach den
Kunden. Brem. Ged. Vorr.

Um dieſes zu verſtehen, maͤnge man Haͤckerling und
Haber unter einander; der Haͤckerling wird haͤn-
gen bleiben. Kunden wuͤrde Swift zur Poͤbel-
figur
rechnen; allein das war ein Spoͤtter: und
wir ſchreiben nicht, um verſpottet zu werden.

Unverkürztes geſicht

iſt nicht ein Geſicht, dem das
Kinn oder die Stirne nicht fehlet. Was denn?
Was folget!

und ſchaute
“Benjamin nach mit unverkürztem ge-
ſichte. Jac. u. Joſ. 37 S.
Unterfreſſen.

Wir ſind ein Lexicograph; ein ſol-
ches Geſchoͤpf iſt ſchuldig, die ſchoͤnſten Redensar-

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[430/0456] Un “Doch Unnatuͤrliches, wie ſchwer mans oft erkennt: “Weit ſchwerer wird dennoch Natur von Kunſt getrennt. Zernitz, 7 S. Sind die Woͤrter nur deutſch: ſo darf die Fuͤgung nicht deutſch ſeyn. Unmuͤndig Kind der Ewigkeiten. Hat die Ewig- keit auch Kinder? Das iſt ja eine Luſt! mit allen Kindern! “Unmuͤndig Kind der Ewigkeiten! Noch un- muͤndig! Was faͤngſt du an? Brem. Ged. 48 S. Untermengt. Allein iſt Witz u. Kunſt vertheilet und vermengt, Daß mancherley Geſchmack an manchen Fuͤhrer haͤngt: So richtet ſich der Zweck des Meiſters nach den Kunden. Brem. Ged. Vorr. Um dieſes zu verſtehen, maͤnge man Haͤckerling und Haber unter einander; der Haͤckerling wird haͤn- gen bleiben. Kunden wuͤrde Swift zur Poͤbel- figur rechnen; allein das war ein Spoͤtter: und wir ſchreiben nicht, um verſpottet zu werden. Unverkürztes geſicht iſt nicht ein Geſicht, dem das Kinn oder die Stirne nicht fehlet. Was denn? Was folget! — und ſchaute “Benjamin nach mit unverkürztem ge- ſichte. Jac. u. Joſ. 37 S. Unterfreſſen. Wir ſind ein Lexicograph; ein ſol- ches Geſchoͤpf iſt ſchuldig, die ſchoͤnſten Redensar- ten

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Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/456>, abgerufen am 21.11.2024.