Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.Am An grauer Attlas, sondern Attlas grau; nach HansSachsens löblichem Muster. Haller, 2 S. Die Rosen öffnen sich, und spiegeln an der Sonne Ammon. Der Dichter spielet mit entfernten Bildern; Das zeigt Augusts und Ammons Gunst. Al: liebte den Chörilus; war also kein Kenner. Anbauen. Er will neue theologische Wahrheiten er- Anblick. Einen Anblick feyern, oder einen An- feyern B
Am An grauer Attlas, ſondern Attlas grau; nach HansSachſens loͤblichem Muſter. Haller, 2 S. Die Roſen oͤffnen ſich, und ſpiegeln an der Sonne Ammon. Der Dichter ſpielet mit entfernten Bildern; Das zeigt Auguſts und Ammons Gunſt. Al: liebte den Choͤrilus; war alſo kein Kenner. Anbauen. Er will neue theologiſche Wahrheiten er- Anblick. Einen Anblick feyern, oder einen An- feyern B
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0043" n="17"/><fw place="top" type="header">Am An</fw><lb/><hi rendition="#fr">grauer Attlas,</hi> ſondern <hi rendition="#fr">Attlas grau;</hi> nach <hi rendition="#fr">Hans<lb/> Sachſens loͤblichem Muſter. Haller, 2 S.</hi></p><lb/> <cit> <quote>Die <hi rendition="#fr">Roſen</hi> oͤffnen ſich, und ſpiegeln an der Sonne<lb/> Des kuͤhlen Morgens <hi rendition="#fr">Perlenthau;</hi><lb/> Der <hi rendition="#fr">Lilgen Ambradampf</hi> belebt zu unſrer Woñe<lb/> Der zarten Blaͤtter <hi rendition="#fr">Attlas grau.</hi></quote> <bibl/> </cit> </div><lb/> <div n="3"> <head>Ammon.</head> <p>Der Dichter ſpielet mit entfernten Bildern;<lb/> und nur <hi rendition="#fr">Se. Gn. der Hr. v. Haller</hi> kann erra-<lb/> then: daß <hi rendition="#fr">Ammon Alexander der Große</hi> ſey.</p><lb/> <cit> <quote>Das zeigt <hi rendition="#fr">Auguſts</hi> und <hi rendition="#fr">Ammons</hi> Gunſt.<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Hallers Ged. 14 S. u. Zuſchr.</hi></hi></quote> <bibl/> </cit> </div><lb/> <div n="3"> <head>Al:</head> <p>liebte den <hi rendition="#fr">Choͤrilus;</hi> war alſo kein Kenner.<lb/> Man lohnet hier auch <hi rendition="#fr">Maͤcenen</hi> mit <hi rendition="#fr">Maronen</hi><lb/> oder <hi rendition="#fr">Kaſtanien;</hi> und nicht mit <hi rendition="#fr">Virgilen.</hi><lb/> Was ſchoͤn iſt, bleibet immer ſchoͤn: ich ſcheue<lb/> mich alſo nicht, dieſe Redensart meinem Buͤchel-<lb/> chen einzuverleiben.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>Anbauen.</head> <p>Er will neue theologiſche Wahrheiten er-<lb/> finden: ſo klagte man ehemals uͤber den beruͤhmten<lb/> Carpov. Beſſer iſts, wenn man ſchreibet:<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Er ſucht das Land der theologiſchen Wahr-<lb/> heiten anzubauen. Buttſtaͤdt.</hi></hi><lb/> Das erſte iſt gemein, das andere neu, und folglich<lb/> fuͤrtrefflich.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>Anblick.</head> <p><hi rendition="#fr">Einen Anblick feyern,</hi> oder <hi rendition="#fr">einen An-<lb/> blick arbeiten.</hi> Dieſe in der <hi rendition="#fr">Meßiade,</hi> oder<lb/><hi rendition="#fr">klopſtockiſchen Evangelio,</hi> oder in der <hi rendition="#fr">Offen-<lb/> barung Sanct Klopſtocks</hi> ſehr oft befindliche<lb/> Redensart gehoͤrt zur <hi rendition="#fr">neuen Aeſthetik,</hi> die nur<lb/> von Engeln verſtanden wird. Menſchen freylich<lb/> wiſſen nicht, was das heißt, einen <hi rendition="#fr">Anblick</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">B</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">feyern</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [17/0043]
Am An
grauer Attlas, ſondern Attlas grau; nach Hans
Sachſens loͤblichem Muſter. Haller, 2 S.
Die Roſen oͤffnen ſich, und ſpiegeln an der Sonne
Des kuͤhlen Morgens Perlenthau;
Der Lilgen Ambradampf belebt zu unſrer Woñe
Der zarten Blaͤtter Attlas grau.
Ammon. Der Dichter ſpielet mit entfernten Bildern;
und nur Se. Gn. der Hr. v. Haller kann erra-
then: daß Ammon Alexander der Große ſey.
Das zeigt Auguſts und Ammons Gunſt.
Hallers Ged. 14 S. u. Zuſchr.
Al: liebte den Choͤrilus; war alſo kein Kenner.
Man lohnet hier auch Maͤcenen mit Maronen
oder Kaſtanien; und nicht mit Virgilen.
Was ſchoͤn iſt, bleibet immer ſchoͤn: ich ſcheue
mich alſo nicht, dieſe Redensart meinem Buͤchel-
chen einzuverleiben.
Anbauen. Er will neue theologiſche Wahrheiten er-
finden: ſo klagte man ehemals uͤber den beruͤhmten
Carpov. Beſſer iſts, wenn man ſchreibet:
Er ſucht das Land der theologiſchen Wahr-
heiten anzubauen. Buttſtaͤdt.
Das erſte iſt gemein, das andere neu, und folglich
fuͤrtrefflich.
Anblick. Einen Anblick feyern, oder einen An-
blick arbeiten. Dieſe in der Meßiade, oder
klopſtockiſchen Evangelio, oder in der Offen-
barung Sanct Klopſtocks ſehr oft befindliche
Redensart gehoͤrt zur neuen Aeſthetik, die nur
von Engeln verſtanden wird. Menſchen freylich
wiſſen nicht, was das heißt, einen Anblick
feyern
B
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |