Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.Sc sere Lunge lief Gefahr. Jst der Uebergang auseiner Strophe in die andre nicht ungemein? Die schmaragdenen Blätter werden brechen, wenn ein Dichter von solcher Stärke darauf hüpfet; und Hr. Johann Heinrich Oest ist kein Sper- ling. Viermal Und: ey! wie biblisch! Beym Küssen fürchten wir, daß der Mund nichts; die Nase aber alles bekommen wird. Ey! Ey! wir haben gedacht, daß Aurora nur mit dem Titon zu Bette gegangen wäre. Der Henker traue künftig den Jungfern und Frauen, wenn dieß eine Göttin thut. Betreffen wir sie nicht, wie sie sich in den Armen des losen Zephirs ab- kühlen läßt? Das glaube ich! Auf eine starke Bewegung muß man sich freylich abkühlen. Aber sehet doch, wie sie durch die Blätter gucket; und den großen Blick, wie Harlekin, machet! Wie klug sind Sie nicht, Hr. Oest! Machen Sie einmal den großen Blick! Schöpferkraft. "Es hat sich eine gewisse Schö- Samml. Nicol. 37 S. Wahr ist es; wenns Schneide des Schwertes: ein treffliches und beque- "Er ritt auf der Schneide des Schwerts Der arme Hintere des Magogs! Gesetzt nun: "Auf
Sc ſere Lunge lief Gefahr. Jſt der Uebergang auseiner Strophe in die andre nicht ungemein? Die ſchmaragdenen Blaͤtter werden brechen, wenn ein Dichter von ſolcher Staͤrke darauf huͤpfet; und Hr. Johann Heinrich Oeſt iſt kein Sper- ling. Viermal Und: ey! wie bibliſch! Beym Kuͤſſen fuͤrchten wir, daß der Mund nichts; die Naſe aber alles bekommen wird. Ey! Ey! wir haben gedacht, daß Aurora nur mit dem Titon zu Bette gegangen waͤre. Der Henker traue kuͤnftig den Jungfern und Frauen, wenn dieß eine Goͤttin thut. Betreffen wir ſie nicht, wie ſie ſich in den Armen des loſen Zephirs ab- kuͤhlen laͤßt? Das glaube ich! Auf eine ſtarke Bewegung muß man ſich freylich abkuͤhlen. Aber ſehet doch, wie ſie durch die Blaͤtter gucket; und den großen Blick, wie Harlekin, machet! Wie klug ſind Sie nicht, Hr. Oeſt! Machen Sie einmal den großen Blick! Schoͤpferkraft. “Es hat ſich eine gewiſſe Schoͤ- Samml. Nicol. 37 S. Wahr iſt es; wenns Schneide des Schwertes: ein treffliches und beque- “Er ritt auf der Schneide des Schwerts Der arme Hintere des Magogs! Geſetzt nun: “Auf
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ſere Lunge lief Gefahr. Jſt der Uebergang aus
einer Strophe in die andre nicht ungemein? Die
ſchmaragdenen Blaͤtter werden brechen, wenn
ein Dichter von ſolcher Staͤrke darauf huͤpfet;
und Hr. Johann Heinrich Oeſt iſt kein Sper-
ling. Viermal Und: ey! wie bibliſch! Beym
Kuͤſſen fuͤrchten wir, daß der Mund nichts;
die Naſe aber alles bekommen wird. Ey! Ey!
wir haben gedacht, daß Aurora nur mit dem
Titon zu Bette gegangen waͤre. Der Henker
traue kuͤnftig den Jungfern und Frauen, wenn
dieß eine Goͤttin thut. Betreffen wir ſie nicht,
wie ſie ſich in den Armen des loſen Zephirs ab-
kuͤhlen laͤßt? Das glaube ich! Auf eine ſtarke
Bewegung muß man ſich freylich abkuͤhlen.
Aber ſehet doch, wie ſie durch die Blaͤtter gucket;
und den großen Blick, wie Harlekin, machet!
Wie klug ſind Sie nicht, Hr. Oeſt! Machen Sie
einmal den großen Blick!
Schoͤpferkraft. “Es hat ſich eine gewiſſe Schoͤ-
“pferkraft auf unſere Dichter ergoſſen ꝛc.”
Samml. Nicol. 37 S. Wahr iſt es; wenns
nur gut waͤre!
Schneide des Schwertes: ein treffliches und beque-
mes Geſaͤß.
“Er ritt auf der Schneide des Schwerts
auf ſie an. — —
Der arme Hintere des Magogs! Geſetzt nun:
es waͤre ein Schweizerſchwert geweſen: welche
Wunde! Jm Hermann zwar ſtehet auch 102 S.
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