feley; gereckte ewige Arme, die nämlich im- mer tauchen, malen die etwas? Nimmermehr!
"Dieß Conterfait beschaun dann nur die Götter. e. d.
Der Heyde! Herr Oest! wohin? nubes & ina- nia captat.
"So stellst du gleichsam den Uneinge- schränkten "Jn Mignatur vor eingeschränkten Au- gen. e. d.
Das nenne ich, Gotten migniaturegemalet! ja wohl recht ins kleine! Das sind Maler! Nun folget der verjüngte Maaßstab: denn der fehlete noch. e. d. 16 S.
"Doch wisse: diese Kunst ist nicht so leichte; (das glaube ich.) "Dein Auge muß das Ebenmaaß verstehen, "Und alles füglich, nach Proprotionen, "Verkleinern, größern, trennen, schieben, fügen. "Der Anfang deiner Kunst besteht im Maaß- stab, "Und in dem Puncte, den du mußt machen; "Da setzest du den Zirkel ein und missest; "Und freust dich dann des richtigen Gemäl- des. e. d.
Welch ein richtig Gemale! Jch freue mich dessen. Und wer wird sich über den Hn. Johann Hein- rich Oest nicht freuen?
Platteforme.
Die heiligen Männer sind liebens- würdiger, als man glaubet; sie trauen ihrem
deutschen
Pi Pl
feley; gereckte ewige Arme, die naͤmlich im- mer tauchen, malen die etwas? Nimmermehr!
“Dieß Conterfait beſchaun dann nur die Goͤtter. e. d.
Der Heyde! Herr Oeſt! wohin? nubes & ina- nia captat.
“So ſtellſt du gleichſam den Uneinge- ſchraͤnkten “Jn Mignatur vor eingeſchraͤnkten Au- gen. e. d.
Das nenne ich, Gotten migniaturegemalet! ja wohl recht ins kleine! Das ſind Maler! Nun folget der verjuͤngte Maaßſtab: denn der fehlete noch. e. d. 16 S.
“Doch wiſſe: dieſe Kunſt iſt nicht ſo leichte; (das glaube ich.) “Dein Auge muß das Ebenmaaß verſtehen, “Und alles fuͤglich, nach Proprotionen, “Verkleinern, groͤßern, trennen, ſchieben, fuͤgen. “Der Anfang deiner Kunſt beſteht im Maaß- ſtab, “Und in dem Puncte, den du mußt machen; “Da ſetzeſt du den Zirkel ein und miſſeſt; “Und freuſt dich dann des richtigen Gemaͤl- des. e. d.
Welch ein richtig Gemale! Jch freue mich deſſen. Und wer wird ſich uͤber den Hn. Johann Hein- rich Oeſt nicht freuen?
Platteforme.
Die heiligen Maͤnner ſind liebens- wuͤrdiger, als man glaubet; ſie trauen ihrem
deutſchen
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Pi Pl
feley; gereckte ewige Arme, die naͤmlich im-
mer tauchen, malen die etwas? Nimmermehr!
“Dieß Conterfait beſchaun dann nur die
Goͤtter. e. d.
Der Heyde! Herr Oeſt! wohin? nubes & ina-
nia captat.
“So ſtellſt du gleichſam den Uneinge-
ſchraͤnkten
“Jn Mignatur vor eingeſchraͤnkten Au-
gen. e. d.
Das nenne ich, Gott en migniature gemalet!
ja wohl recht ins kleine! Das ſind Maler! Nun
folget der verjuͤngte Maaßſtab: denn der fehlete
noch. e. d. 16 S.
“Doch wiſſe: dieſe Kunſt iſt nicht ſo leichte;
(das glaube ich.)
“Dein Auge muß das Ebenmaaß verſtehen,
“Und alles fuͤglich, nach Proprotionen,
“Verkleinern, groͤßern, trennen, ſchieben,
fuͤgen.
“Der Anfang deiner Kunſt beſteht im Maaß-
ſtab,
“Und in dem Puncte, den du mußt machen;
“Da ſetzeſt du den Zirkel ein und miſſeſt;
“Und freuſt dich dann des richtigen Gemaͤl-
des. e. d.
Welch ein richtig Gemale! Jch freue mich deſſen.
Und wer wird ſich uͤber den Hn. Johann Hein-
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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/362>, abgerufen am 04.03.2025.
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