Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.Na "Niemals hat noch ein Auge, von kleinern Nun, mein Leser! weißt du wohl, was ein nächt- "Jtzo liegen die Städte noch ruhig; bey nächt- Hierauf unterreden sich göttliche Freunde bey Nacht Gottes ruhet auf einem himmlischen Berge. 16 S. Off. St. Klopst. warum nicht im Thale? "Jhm
Na “Niemals hat noch ein Auge, von kleinern Nun, mein Leſer! weißt du wohl, was ein naͤcht- “Jtzo liegen die Staͤdte noch ruhig; bey naͤcht- Hierauf unterreden ſich goͤttliche Freunde bey Nacht Gottes ruhet auf einem himmliſchen Berge. 16 S. Off. St. Klopſt. warum nicht im Thale? “Jhm
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Na
“Niemals hat noch ein Auge, von kleinern
Himmeln umgraͤnzet
“Dieſe verlaßnen Gefilde geſehen, wo naͤchtli-
ches Erdreich
“Unbewohnt ruht. e. d. 26 S.
Nun, mein Leſer! weißt du wohl, was ein naͤcht-
liches Erdreich iſt? Jch will dirs ſagen: ſo bald
du mir erklaͤren wirſt: ob St. Klopſtocks Aug
von kleinen Himmeln umgraͤnzet iſt? Ach!
auch eine naͤchtliche Lampe! ey! die des Nachts
brennet. Wer brennet bey Tage eine Lampe?
“Jtzo liegen die Staͤdte noch ruhig; bey naͤcht-
licher Lampe
“Wacht noch der Weiſe; e. d. 93 S.
Hierauf unterreden ſich goͤttliche Freunde bey
Champagnerweine von der Seele: das iſt et-
was ſelten; und das wird eine heftige Diſputir-
kunſt werden, wenn die Duͤnſte in die Koͤpfe ſteigen
werden. Mit dem Glaſe in der Hand diſputiret
ſichs gut.
Nacht Gottes ruhet auf einem himmliſchen Berge.
16 S. Off. St. Klopſt. warum nicht im Thale?
St. Klopſtock ziehet die Nacht und den Tag
aus dem Kaͤfichte hervor, wohin ſie der blinde
Milton, unter Gottes Throne, verſperret hat-
te. Wir loben ihn deswegen; haͤtte er aber nicht
lieber gar die Nacht weglaſſen koͤnnen? Die En-
gel ſchlafen ja nicht: wozu brauchen ſie denn eine
Nacht? Weiter! Eine naͤchtliche Thraͤne iſt
weit ruͤhrender, als eine taͤgliche: z. E.
“Jhm
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