Lichter. "Zu oft malt ein getreuer Dichter "An seinem Helden Nebenlichter." Haller, 131 S.
Hierbey haben wir das Vergnügen, uns einen Helden vorzustellen, der mit lauter Lichtern be- malet ist. Das wird hübsch werden, wenn sie ausbrennen sollten.
Lichtweg;
ein Weg von Licht: warum nicht Nachtweg?
"Laßt euch diesen Lichtweg hinab." -- Offenb. St. Klopst. 20 S.
Dieses saget die klopstockische Gottheit zu un- sern Vätern; sie sollten auf einem Strale in die Sonne glitschen, und aus dem Feuer auf die Er- de sehen. Geht das an?
Licht.
Die heiligen Dichter haben gern, wie die römischen Heiligen, einen Schein um sich: wenn die Stralen von Gold sind: so lasse ichs gelten.
"So dank' ichs meinem schönen Lichte, das diese Nebel bald zerstreute, "Und jene unbefleckte Klarheit der günstigen Natur verneute." Samml. Nicol. 156 S.
Das Licht umwölbet auch; oder es wird um- wölbet: wäre das Letztere: so müßte es, dächte ich, finster werden.
"Des Körpers viel zu mächtge Kräfte bestreiten oft das helle Licht, "Das doch die Sinnlichkeit umwölbte, wann ihr die Einsicht widerspricht."
Ein fein Gewölb!
Lie-
S
Li
Lichter. “Zu oft malt ein getreuer Dichter “An ſeinem Helden Nebenlichter.” Haller, 131 S.
Hierbey haben wir das Vergnuͤgen, uns einen Helden vorzuſtellen, der mit lauter Lichtern be- malet iſt. Das wird huͤbſch werden, wenn ſie ausbrennen ſollten.
Lichtweg;
ein Weg von Licht: warum nicht Nachtweg?
“Laßt euch dieſen Lichtweg hinab.” — Offenb. St. Klopſt. 20 S.
Dieſes ſaget die klopſtockiſche Gottheit zu un- ſern Vaͤtern; ſie ſollten auf einem Strale in die Sonne glitſchen, und aus dem Feuer auf die Er- de ſehen. Geht das an?
Licht.
Die heiligen Dichter haben gern, wie die roͤmiſchen Heiligen, einen Schein um ſich: wenn die Stralen von Gold ſind: ſo laſſe ichs gelten.
“So dank’ ichs meinem ſchoͤnen Lichte, das dieſe Nebel bald zerſtreute, “Und jene unbefleckte Klarheit der guͤnſtigen Natur verneute.” Samml. Nicol. 156 S.
Das Licht umwoͤlbet auch; oder es wird um- woͤlbet: waͤre das Letztere: ſo muͤßte es, daͤchte ich, finſter werden.
“Des Koͤrpers viel zu maͤchtge Kraͤfte beſtreiten oft das helle Licht, “Das doch die Sinnlichkeit umwoͤlbte, wann ihr die Einſicht widerſpricht.”
Ein fein Gewoͤlb!
Lie-
S
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Lichter. “Zu oft malt ein getreuer Dichter
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Haller, 131 S.
Hierbey haben wir das Vergnuͤgen, uns einen
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malet iſt. Das wird huͤbſch werden, wenn ſie
ausbrennen ſollten.
Lichtweg; ein Weg von Licht: warum nicht
Nachtweg?
“Laßt euch dieſen Lichtweg hinab.” —
Offenb. St. Klopſt. 20 S.
Dieſes ſaget die klopſtockiſche Gottheit zu un-
ſern Vaͤtern; ſie ſollten auf einem Strale in die
Sonne glitſchen, und aus dem Feuer auf die Er-
de ſehen. Geht das an?
Licht. Die heiligen Dichter haben gern, wie die
roͤmiſchen Heiligen, einen Schein um ſich:
wenn die Stralen von Gold ſind: ſo laſſe ichs
gelten.
“So dank’ ichs meinem ſchoͤnen Lichte, das
dieſe Nebel bald zerſtreute,
“Und jene unbefleckte Klarheit der guͤnſtigen
Natur verneute.”
Samml. Nicol. 156 S.
Das Licht umwoͤlbet auch; oder es wird um-
woͤlbet: waͤre das Letztere: ſo muͤßte es, daͤchte
ich, finſter werden.
“Des Koͤrpers viel zu maͤchtge Kraͤfte beſtreiten
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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/299>, abgerufen am 04.03.2025.
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