Siphas jungfräulich Chor war in die Gärten gegangen, Als ihr Vater den Meyneid der 50 Schwestern erzählte, Daß sie da ihrer Blumen mit ihren gespindel- Fingern Pflegten. Noah, 39 S.
Hat Sipha es den Jungfern Töchtern darum erzählet? Die allerliebsten, die küssenswehrten, gespindelte Fingerchen! Wie sie nicht werden um den Blumen gefingert haben! Hierauf schwatzen die drey Nymphen von dem Einflusse in dem Ehebette; und verrathen fast das ganze Ehe- geheimniß. Werden wir nicht bald eine weißar- michte Dame, oder weißfingerichte und weiß- daumichte Jungfer sagen?
Gespräche Geheimnißvolle erheben sich.
Die verstehet Gott: aber das Gebeth nicht; Meßias kann es nicht vorn Thron bringen; und Gabriel muß die Reise über sich nehmen.
Jtzo erhuben sich neue geheimnißvolle Gesprä- che. St. Kl. Gesicht, 10 S.
Gestade neue.
Die Seeligen sitzen, gleich den Rohrsperlingen, im Gestade des ätherischen Stromes, und dieses Gestade wird nie von ho- hen Versammlungen leer seyn; auch die himm- lischen Harfenisten lassen sich da hören.
St. Kl. Ges. 12 S.
Gesproße des Himmels ist vieleicht eine Wolke:
Jch bin ein Gesproße des Himmels! Nimrod, 487 S.
So
M
Ge
Siphas jungfraͤulich Chor war in die Gaͤrten gegangen, Als ihr Vater den Meyneid der 50 Schweſtern erzaͤhlte, Daß ſie da ihrer Blumen mit ihren geſpindel- Fingern Pflegten. Noah, 39 S.
Hat Sipha es den Jungfern Toͤchtern darum erzaͤhlet? Die allerliebſten, die kuͤſſenswehrten, geſpindelte Fingerchen! Wie ſie nicht werden um den Blumen gefingert haben! Hierauf ſchwatzen die drey Nymphen von dem Einfluſſe in dem Ehebette; und verrathen faſt das ganze Ehe- geheimniß. Werden wir nicht bald eine weißar- michte Dame, oder weißfingerichte und weiß- daumichte Jungfer ſagen?
Geſpraͤche Geheimnißvolle erheben ſich.
Die verſtehet Gott: aber das Gebeth nicht; Meßias kann es nicht vorn Thron bringen; und Gabriel muß die Reiſe uͤber ſich nehmen.
Jtzo erhuben ſich neue geheimnißvolle Geſpraͤ- che. St. Kl. Geſicht, 10 S.
Geſtade neue.
Die Seeligen ſitzen, gleich den Rohrſperlingen, im Geſtade des aͤtheriſchen Stromes, und dieſes Geſtade wird nie von ho- hen Verſammlungen leer ſeyn; auch die himm- liſchen Harfeniſten laſſen ſich da hoͤren.
St. Kl. Geſ. 12 S.
Geſproße des Himmels iſt vieleicht eine Wolke:
Jch bin ein Geſproße des Himmels! Nimrod, 487 S.
So
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Ge
Siphas jungfraͤulich Chor war in die Gaͤrten
gegangen,
Als ihr Vater den Meyneid der 50 Schweſtern
erzaͤhlte,
Daß ſie da ihrer Blumen mit ihren geſpindel-
Fingern
Pflegten. Noah, 39 S.
Hat Sipha es den Jungfern Toͤchtern darum
erzaͤhlet? Die allerliebſten, die kuͤſſenswehrten,
geſpindelte Fingerchen! Wie ſie nicht werden
um den Blumen gefingert haben! Hierauf
ſchwatzen die drey Nymphen von dem Einfluſſe in
dem Ehebette; und verrathen faſt das ganze Ehe-
geheimniß. Werden wir nicht bald eine weißar-
michte Dame, oder weißfingerichte und weiß-
daumichte Jungfer ſagen?
Geſpraͤche Geheimnißvolle erheben ſich. Die
verſtehet Gott: aber das Gebeth nicht; Meßias
kann es nicht vorn Thron bringen; und Gabriel
muß die Reiſe uͤber ſich nehmen.
Jtzo erhuben ſich neue geheimnißvolle Geſpraͤ-
che. St. Kl. Geſicht, 10 S.
Geſtade neue. Die Seeligen ſitzen, gleich den
Rohrſperlingen, im Geſtade des aͤtheriſchen
Stromes, und dieſes Geſtade wird nie von ho-
hen Verſammlungen leer ſeyn; auch die himm-
liſchen Harfeniſten laſſen ſich da hoͤren.
St. Kl. Geſ. 12 S.
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Jch bin ein Geſproße des Himmels!
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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/203>, abgerufen am 04.03.2025.
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