Dann will ich auch am Heerde die Fackel mit Feuer bestecken, Und den Großvater tanzen. Noah, 207 S.
Fächer.
Die Fräulein des seel. Herrn Noah führ- ten noch vor der Sündfluth, welches zu bewun- dern ist, Fächer und Schattenhüte. Wir ha- ben gehöret, und wünschen uns Glück dazu, daß diese Damen in einer neuen Auflage, der wir mit Seufzen entgegen sehen, Mantillen und Hänschen führen werden. Diese Schönheit ha- ben wir schon, unter der Figur der Verheuti- gung, mit gebührendem Weihrauche bestreuet; begnügen uns daher, die vortreffliche Stelle her- zusetzen:
Schon steht das Kleeblatt der Mägdchen mit Schattenhüten und Fächern Fertig zur Reis'. Er nimmt den leitenden Stab von der Psoste. Noah, 102 S.
Der Stab nämlich leitete ihn; a. St. Noah stütz- te sich auf ihm.
Fähig und Unfähig.
Viele Schriftsteller brauchen diese beyden Wörter unrecht. Was ist gemeiner, als daß man mit einer zweifelhaften Demuth be- kennet, man sey zu einer Sache fähig, oder unfä- hig? Das heißt, wie es alle Menschen verstehen, man sey einer Sache gewachsen, oder nicht, man habe Geschicklichkeit sie auszuführen: oder man werde durch die Empfindung seiner Schwachheit genöthiget, sie liegen zu lassen. So redet der Pö- bel! Weg damit! Die Schriftsteller müssen einer Sache allemal fähig seyn. Nur die Sachen
sind
J 2
Fa
Dann will ich auch am Heerde die Fackel mit Feuer beſtecken, Und den Großvater tanzen. Noah, 207 S.
Faͤcher.
Die Fraͤulein des ſeel. Herrn Noah fuͤhr- ten noch vor der Suͤndfluth, welches zu bewun- dern iſt, Faͤcher und Schattenhuͤte. Wir ha- ben gehoͤret, und wuͤnſchen uns Gluͤck dazu, daß dieſe Damen in einer neuen Auflage, der wir mit Seufzen entgegen ſehen, Mantillen und Haͤnschen fuͤhren werden. Dieſe Schoͤnheit ha- ben wir ſchon, unter der Figur der Verheuti- gung, mit gebuͤhrendem Weihrauche beſtreuet; begnuͤgen uns daher, die vortreffliche Stelle her- zuſetzen:
Schon ſteht das Kleeblatt der Maͤgdchen mit Schattenhuͤten und Faͤchern Fertig zur Reiſ’. Er nimmt den leitenden Stab von der Pſoſte. Noah, 102 S.
Der Stab naͤmlich leitete ihn; a. St. Noah ſtuͤtz- te ſich auf ihm.
Faͤhig und Unfaͤhig.
Viele Schriftſteller brauchen dieſe beyden Woͤrter unrecht. Was iſt gemeiner, als daß man mit einer zweifelhaften Demuth be- kennet, man ſey zu einer Sache faͤhig, oder unfaͤ- hig? Das heißt, wie es alle Menſchen verſtehen, man ſey einer Sache gewachſen, oder nicht, man habe Geſchicklichkeit ſie auszufuͤhren: oder man werde durch die Empfindung ſeiner Schwachheit genoͤthiget, ſie liegen zu laſſen. So redet der Poͤ- bel! Weg damit! Die Schriftſteller muͤſſen einer Sache allemal faͤhig ſeyn. Nur die Sachen
ſind
J 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><cit><quote><pbfacs="#f0157"n="131"/><fwplace="top"type="header">Fa</fw><lb/>
Dann will ich auch am Heerde <hirendition="#fr">die Fackel mit<lb/><hirendition="#et">Feuer beſtecken,</hi></hi><lb/>
Und den Großvater tanzen. <hirendition="#et"><hirendition="#fr">Noah, 207 S.</hi></hi></quote><bibl/></cit></div><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Faͤcher.</hi></head><p>Die Fraͤulein des ſeel. Herrn <hirendition="#fr">Noah</hi> fuͤhr-<lb/>
ten noch vor der <hirendition="#fr">Suͤndfluth,</hi> welches zu bewun-<lb/>
dern iſt, <hirendition="#fr">Faͤcher</hi> und <hirendition="#fr">Schattenhuͤte.</hi> Wir ha-<lb/>
ben gehoͤret, und wuͤnſchen uns Gluͤck dazu, daß<lb/>
dieſe <hirendition="#fr">Damen</hi> in einer <hirendition="#fr">neuen Auflage,</hi> der wir<lb/>
mit Seufzen entgegen ſehen, <hirendition="#fr">Mantillen</hi> und<lb/><hirendition="#fr">Haͤnschen</hi> fuͤhren werden. Dieſe Schoͤnheit ha-<lb/>
ben wir ſchon, unter der Figur der <hirendition="#fr">Verheuti-<lb/>
gung,</hi> mit gebuͤhrendem Weihrauche beſtreuet;<lb/>
begnuͤgen uns daher, die vortreffliche Stelle her-<lb/>
zuſetzen:</p><lb/><cit><quote>Schon ſteht das Kleeblatt der Maͤgdchen mit<lb/><hirendition="#et"><hirendition="#fr">Schattenhuͤten</hi> und <hirendition="#fr">Faͤchern</hi></hi><lb/>
Fertig zur Reiſ’. Er nimmt den <hirendition="#fr">leitenden</hi><lb/><hirendition="#et">Stab von der Pſoſte. <hirendition="#fr">Noah, 102 S.</hi></hi></quote><bibl/></cit><lb/><p>Der Stab naͤmlich <hirendition="#fr">leitete</hi> ihn; a. St. <hirendition="#fr">Noah</hi>ſtuͤtz-<lb/>
te ſich auf ihm.</p></div><lb/><divn="3"><head>Faͤhig und Unfaͤhig.</head><p>Viele Schriftſteller brauchen<lb/>
dieſe beyden Woͤrter unrecht. Was iſt gemeiner,<lb/>
als daß man mit einer zweifelhaften Demuth be-<lb/>
kennet, man ſey zu einer Sache faͤhig, oder unfaͤ-<lb/>
hig? Das heißt, wie es alle Menſchen verſtehen,<lb/>
man ſey einer Sache gewachſen, oder nicht, man<lb/>
habe Geſchicklichkeit ſie auszufuͤhren: oder man<lb/>
werde durch die Empfindung ſeiner Schwachheit<lb/>
genoͤthiget, ſie liegen zu laſſen. So redet der Poͤ-<lb/>
bel! Weg damit! Die Schriftſteller muͤſſen einer<lb/><hirendition="#fr">Sache allemal faͤhig ſeyn.</hi> Nur die Sachen<lb/><fwplace="bottom"type="sig">J 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">ſind</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[131/0157]
Fa
Dann will ich auch am Heerde die Fackel mit
Feuer beſtecken,
Und den Großvater tanzen. Noah, 207 S.
Faͤcher. Die Fraͤulein des ſeel. Herrn Noah fuͤhr-
ten noch vor der Suͤndfluth, welches zu bewun-
dern iſt, Faͤcher und Schattenhuͤte. Wir ha-
ben gehoͤret, und wuͤnſchen uns Gluͤck dazu, daß
dieſe Damen in einer neuen Auflage, der wir
mit Seufzen entgegen ſehen, Mantillen und
Haͤnschen fuͤhren werden. Dieſe Schoͤnheit ha-
ben wir ſchon, unter der Figur der Verheuti-
gung, mit gebuͤhrendem Weihrauche beſtreuet;
begnuͤgen uns daher, die vortreffliche Stelle her-
zuſetzen:
Schon ſteht das Kleeblatt der Maͤgdchen mit
Schattenhuͤten und Faͤchern
Fertig zur Reiſ’. Er nimmt den leitenden
Stab von der Pſoſte. Noah, 102 S.
Der Stab naͤmlich leitete ihn; a. St. Noah ſtuͤtz-
te ſich auf ihm.
Faͤhig und Unfaͤhig. Viele Schriftſteller brauchen
dieſe beyden Woͤrter unrecht. Was iſt gemeiner,
als daß man mit einer zweifelhaften Demuth be-
kennet, man ſey zu einer Sache faͤhig, oder unfaͤ-
hig? Das heißt, wie es alle Menſchen verſtehen,
man ſey einer Sache gewachſen, oder nicht, man
habe Geſchicklichkeit ſie auszufuͤhren: oder man
werde durch die Empfindung ſeiner Schwachheit
genoͤthiget, ſie liegen zu laſſen. So redet der Poͤ-
bel! Weg damit! Die Schriftſteller muͤſſen einer
Sache allemal faͤhig ſeyn. Nur die Sachen
ſind
J 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/157>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.