Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.Du Dy Vom Ende nah, vom Anfang weit, Diese Gedichte überhaupt biethen einen Blumen- Durchsichtigsilbern. Das Silber ist bey dem Hn. -- Zur Rechten stund Canaans Hauptstadt, Swift würde dieses die kindische Schreibart Dyster. Was wird doch ein helles Betragen seyn, Aber die wehmuth redt in ihrem dystern Wie dyster muß der Kopf nicht seyn, aus dem Egoist.
Du Dy Vom Ende nah, vom Anfang weit, Dieſe Gedichte uͤberhaupt biethen einen Blumen- Durchſichtigſilbern. Das Silber iſt bey dem Hn. — Zur Rechten ſtund Canaans Hauptſtadt, Swift wuͤrde dieſes die kindiſche Schreibart Dyſter. Was wird doch ein helles Betragen ſeyn, Aber die wehmuth redt in ihrem dyſtern Wie dyſter muß der Kopf nicht ſeyn, aus dem Egoiſt.
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Du Dy
Vom Ende nah, vom Anfang weit,
Und in der Mitte durchquaͤlt,
Jn Tropfen, aber dir getrennt,
Durchſchlag’ ich muͤhſam das Jahr.
Brem. Ged. 133 S.
Dieſe Gedichte uͤberhaupt biethen einen Blumen-
ſtrauß der ſeltenſten Blumen dar.
Durchſichtigſilbern. Das Silber iſt bey dem Hn.
M. Naumann durchſichtig. Es iſt ewig
Schade, daß dieſer Kuͤnſtler, wie gewoͤhnlich, ſo
neidiſch iſt, und uns ſein Geheimniß vorenthaͤlt.
Der Herr Hofbecker Pherez iſt da ungemein
ſinnreich im Zuckerwerke.
— Zur Rechten ſtund Canaans Hauptſtadt,
Das ſiebenthuͤrmichte Hebron von Zucker
geformet. Nimrod, 135 S.
Swift wuͤrde dieſes die kindiſche Schreibart
nennen; wir aber nennen es die Erhabene. Was
kann naͤmlich erhabener ſeyn, als ein Zuckerbe-
cker zu Nimrods Zeiten! Was fuͤr ein Feld
fuͤr eine ſeraphiſche Einbildungskraft! Und was
fuͤr Stoff zur Bewunderung!
Dyſter. Was wird doch ein helles Betragen ſeyn,
wenn ein Dyſters ſo duͤſter iſt?
Aber die wehmuth redt in ihrem dyſtern
betragen. Jac. u. Joſ. 22 S.
Wie dyſter muß der Kopf nicht ſeyn, aus dem
ſo was Dyſters entſpringet! Wer kennet aber
nicht den dyſtern Sænger?
Egoiſt.
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