Die ungemeinen Freundschafts-Be- zeigungen und inständiges Bit- ten unsers Hertzens-Freundes, des Herrn H. W. in Hamburg, verursachten, daß wir unsere Ab- reise von dar nach Amsterdam, immer von Tage zu Tage weiter hinaus schoben, wiewohl ich daselbst die wenigste Zeit müßig zubrachte, sondern meine meiste Sorge seyn ließ, alles dasjenige, worauf ich mich nur immer besinnen konte, daß es uns auf der Jnsul Felsen- burg nützlich und dienlich seyn könte, einzukauffen und anzuschaffen. Endlich aber da mir der Capi- tain Horn von Amsterdam aus, recht ernstliche Vorstellungen that, wie nunmehro ja nicht die ge- ringste Zeit mehr zu versäumen wäre, sich zur Rück- Reise anzuschicken, zumahlen da wir in Amster- dam noch gar entsetzlich viel zubesorgen hätten, stel- lete ich solches meinen lieben Vater, Schwester und andern Reise-Geferten aufs liebreichste vor, wo- mit ich denn so viel auswürckte, daß sie sich resol- virten gleich morgendes Tages zu Schiffe zu gehen.
Die ungemeinen Freundſchafts-Be- zeigungen und inſtaͤndiges Bit- ten unſers Hertzens-Freundes, des Herrn H. W. in Hamburg, verurſachten, daß wir unſere Ab- reiſe von dar nach Amſterdam, immer von Tage zu Tage weiter hinaus ſchoben, wiewohl ich daſelbſt die wenigſte Zeit muͤßig zubrachte, ſondern meine meiſte Sorge ſeyn ließ, alles dasjenige, worauf ich mich nur immer beſinnen konte, daß es uns auf der Jnſul Felſen- burg nuͤtzlich und dienlich ſeyn koͤnte, einzukauffen und anzuſchaffen. Endlich aber da mir der Capi- tain Horn von Amſterdam aus, recht ernſtliche Vorſtellungen that, wie nunmehro ja nicht die ge- ringſte Zeit mehr zu verſaͤumen waͤre, ſich zur Ruͤck- Reiſe anzuſchicken, zumahlen da wir in Amſter- dam noch gar entſetzlich viel zubeſorgen haͤtten, ſtel- lete ich ſolches meinen lieben Vater, Schweſter und andern Reiſe-Geferten aufs liebreichſte vor, wo- mit ich denn ſo viel auswuͤrckte, daß ſie ſich reſol- virten gleich morgendes Tages zu Schiffe zu gehen.
Herr
III.Theil. (A)
<TEI><text><body><pbfacs="#f0009"n="1"/><divn="1"><head><hirendition="#b">Wunderliche <hirendition="#aq"><hirendition="#g">FATA</hi></hi><lb/>
einiger <hirendition="#in">S</hi>ee-<hirendition="#in">F</hi>ahrer,<lb/><hirendition="#in">D</hi>ritter <hirendition="#in">T</hi>heil.</hi></head><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>ie ungemeinen Freundſchafts-Be-<lb/>
zeigungen und inſtaͤndiges Bit-<lb/>
ten unſers Hertzens-Freundes,<lb/>
des Herrn <hirendition="#aq">H. W.</hi> in Hamburg,<lb/>
verurſachten, daß wir unſere Ab-<lb/>
reiſe von dar nach Amſterdam,<lb/>
immer von Tage zu Tage weiter<lb/>
hinaus ſchoben, wiewohl ich daſelbſt die wenigſte<lb/>
Zeit muͤßig zubrachte, ſondern meine meiſte Sorge<lb/>ſeyn ließ, alles dasjenige, worauf ich mich nur immer<lb/>
beſinnen konte, daß es uns auf der Jnſul Felſen-<lb/>
burg nuͤtzlich und dienlich ſeyn koͤnte, einzukauffen<lb/>
und anzuſchaffen. Endlich aber da mir der Capi-<lb/>
tain Horn von Amſterdam aus, recht ernſtliche<lb/>
Vorſtellungen that, wie nunmehro ja nicht die ge-<lb/>
ringſte Zeit mehr zu verſaͤumen waͤre, ſich zur Ruͤck-<lb/>
Reiſe anzuſchicken, zumahlen da wir in Amſter-<lb/>
dam noch gar entſetzlich viel zubeſorgen haͤtten, ſtel-<lb/>
lete ich ſolches meinen lieben Vater, Schweſter und<lb/>
andern Reiſe-Geferten aufs liebreichſte vor, wo-<lb/>
mit ich denn ſo viel auswuͤrckte, daß ſie ſich reſol-<lb/>
virten gleich morgendes Tages zu Schiffe zu gehen.<lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#aq">III.</hi><hirendition="#fr">Theil.</hi> (A)</fw><fwplace="bottom"type="catch">Herr</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[1/0009]
Wunderliche FATA
einiger See-Fahrer,
Dritter Theil.
Die ungemeinen Freundſchafts-Be-
zeigungen und inſtaͤndiges Bit-
ten unſers Hertzens-Freundes,
des Herrn H. W. in Hamburg,
verurſachten, daß wir unſere Ab-
reiſe von dar nach Amſterdam,
immer von Tage zu Tage weiter
hinaus ſchoben, wiewohl ich daſelbſt die wenigſte
Zeit muͤßig zubrachte, ſondern meine meiſte Sorge
ſeyn ließ, alles dasjenige, worauf ich mich nur immer
beſinnen konte, daß es uns auf der Jnſul Felſen-
burg nuͤtzlich und dienlich ſeyn koͤnte, einzukauffen
und anzuſchaffen. Endlich aber da mir der Capi-
tain Horn von Amſterdam aus, recht ernſtliche
Vorſtellungen that, wie nunmehro ja nicht die ge-
ringſte Zeit mehr zu verſaͤumen waͤre, ſich zur Ruͤck-
Reiſe anzuſchicken, zumahlen da wir in Amſter-
dam noch gar entſetzlich viel zubeſorgen haͤtten, ſtel-
lete ich ſolches meinen lieben Vater, Schweſter und
andern Reiſe-Geferten aufs liebreichſte vor, wo-
mit ich denn ſo viel auswuͤrckte, daß ſie ſich reſol-
virten gleich morgendes Tages zu Schiffe zu gehen.
Herr
III. Theil. (A)
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/9>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.