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Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.

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Am 1. Sonntage.
Wo er anzutreffen ist.
Zwar die Welt wird mir nur fluchen/
Weil ich diesen Freund erkiest.
Und er ist auch warlich nicht/
Wo man nach der Welt sich richt.
Wo man lebt in lauter Sünden/
Läst sich JEsus gar nicht finden.
3.
Such ich ihn in meinem Hertzen/
Ach so ist es offte leer/
Und empfindet tausend Schmertzen/
Als ob ich verbannet wär.
Mein Gewissen klagt mich an/
Daß Er hier nicht wohnen kan/
Weil in dieser Sünden-Clausen
So viel Laster-Brutten hausen.
4.
Such ich ihn in meinem Creutze/
Ach so kennet er mich nicht/
Und ich bin der arme Weitze/
Den der Satan täglich sicht.
Jch bin meiner Feinde Spott/
Wenn man fragt: Wo ist dein GOtt?
Solte der von dir noch wissen/
Der sich weit von dir gerissen.
5.
Doch/ ich weiß/ wo ich ihn finde/
Jch wil in den Tempel gehn/
So wird bey Marien Kinde
Ein gewisser Fund entsteh'n.
Wo es sich in dem erweist/
Welches seines Vaters heist/
Und
Am 1. Sonntage.
Wo er anzutreffen iſt.
Zwar die Welt wird mir nur fluchen/
Weil ich dieſen Freund erkieſt.
Und er iſt auch warlich nicht/
Wo man nach der Welt ſich richt.
Wo man lebt in lauter Suͤnden/
Laͤſt ſich JEſus gar nicht finden.
3.
Such ich ihn in meinem Hertzen/
Ach ſo iſt es offte leer/
Und empfindet tauſend Schmertzen/
Als ob ich verbannet waͤr.
Mein Gewiſſen klagt mich an/
Daß Er hier nicht wohnen kan/
Weil in dieſer Suͤnden-Clauſen
So viel Laſter-Brutten hauſen.
4.
Such ich ihn in meinem Creutze/
Ach ſo kennet er mich nicht/
Und ich bin der arme Weitze/
Den der Satan taͤglich ſicht.
Jch bin meiner Feinde Spott/
Weñ man fragt: Wo iſt dein GOtt?
Solte der von dir noch wiſſen/
Der ſich weit von dir geriſſen.
5.
Doch/ ich weiß/ wo ich ihn finde/
Jch wil in den Tempel gehn/
So wird bey Marien Kinde
Ein gewiſſer Fund entſteh’n.
Wo es ſich in dem erweiſt/
Welches ſeines Vaters heiſt/
Und
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[38/0066] Am 1. Sonntage. Wo er anzutreffen iſt. Zwar die Welt wird mir nur fluchen/ Weil ich dieſen Freund erkieſt. Und er iſt auch warlich nicht/ Wo man nach der Welt ſich richt. Wo man lebt in lauter Suͤnden/ Laͤſt ſich JEſus gar nicht finden. 3. Such ich ihn in meinem Hertzen/ Ach ſo iſt es offte leer/ Und empfindet tauſend Schmertzen/ Als ob ich verbannet waͤr. Mein Gewiſſen klagt mich an/ Daß Er hier nicht wohnen kan/ Weil in dieſer Suͤnden-Clauſen So viel Laſter-Brutten hauſen. 4. Such ich ihn in meinem Creutze/ Ach ſo kennet er mich nicht/ Und ich bin der arme Weitze/ Den der Satan taͤglich ſicht. Jch bin meiner Feinde Spott/ Weñ man fragt: Wo iſt dein GOtt? Solte der von dir noch wiſſen/ Der ſich weit von dir geriſſen. 5. Doch/ ich weiß/ wo ich ihn finde/ Jch wil in den Tempel gehn/ So wird bey Marien Kinde Ein gewiſſer Fund entſteh’n. Wo es ſich in dem erweiſt/ Welches ſeines Vaters heiſt/ Und

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712/66>, abgerufen am 27.04.2024.