Schmidt, Johann Georg: Die gestriegelte Rocken-Philosophia, oder auffrichtige Untersuchung derer von vielen super-klugen Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Bd. 2. Chemnitz, 1705.Untersuchung derer von super-klugen So würd' es haben gleiche Krafft/Denn aus den'n Wurtzeln ist der Safft. Und wenn auch gleich Frau Martha käm/ Und alles fein zusammen nähm/ So würde sie doch leiden müssen/ Daß es Gustavus trät mit Füssen. Das 49. Capitel. Wenn einem Weibe der Halß oder ES ist schon im 32. Capitel p. 257. angefüh- Trin-
Unterſuchung derer von ſuper-klugen So wuͤrd’ es haben gleiche Krafft/Denn aus den’n Wurtzeln iſt der Safft. Und wenn auch gleich Frau Martha kaͤm/ Und alles fein zuſammen naͤhm/ So wuͤrde ſie doch leiden muͤſſen/ Daß es Guſtavus traͤt mit Fuͤſſen. Das 49. Capitel. Wenn einem Weibe der Halß oder ES iſt ſchon im 32. Capitel p. 257. angefuͤh- Trin-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0122" n="298"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#fr">Unterſuchung derer von</hi> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">ſuper-</hi> </hi> <hi rendition="#fr">klugen</hi> </fw><lb/> <l>So wuͤrd’ es haben gleiche Krafft/</l><lb/> <l>Denn aus den’n Wurtzeln iſt der Safft.</l><lb/> <l>Und wenn auch gleich Frau Martha kaͤm/</l><lb/> <l>Und alles fein zuſammen naͤhm/</l><lb/> <l>So wuͤrde ſie doch leiden muͤſſen/</l><lb/> <l>Daß es <hi rendition="#aq">Guſtavus</hi> traͤt mit Fuͤſſen.</l> </lg> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Das 49. Capitel.</hi> </head><lb/> <argument> <p>Wenn einem Weibe der Halß oder<lb/> die Kehle jucket/ wird ſie bald auff eine Hoch-<lb/><hi rendition="#c">zeit oder Kindtauffmahl gehen/ jucket ihr<lb/> aber der Kopff/ ſo bekoͤmmt ſie bald<lb/> Schlaͤge.</hi></p> </argument><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>S iſt ſchon im 32. Capitel <hi rendition="#aq">p.</hi> 257. angefuͤh-<lb/> ret/ wie von etlichen geglaubet werde/ daß/<lb/> ſo iemanden <hi rendition="#aq">ſ. v.</hi> der Hinterſte juckete/ ſo<lb/> wuͤrde er bald Gevatter; welches eine mit ietzt<lb/> vorhabender Materie gleich und uͤbereinſtim-<lb/> mende Meynung iſt. Dahero zweiffele ich nicht/<lb/> daß/ weil nach volibrachter Gevatterſchafft der<lb/> Schmauß angehet/ da allerhand gut Eſſen und<lb/> Trincken durch den Halß oder Kehle gejaget<lb/> wird/ die aberglaͤubiſchen Weiber ferner auff die<lb/> Gedancken gerathen/ ſolches muͤſſe vorher/ als<lb/> wie die Gevatterſchafft/ durch ein Jucken ange-<lb/> deutet und <hi rendition="#aq">prognoſtici</hi>ret werden/ und koͤmmt<lb/> alſo das Jucken <hi rendition="#aq">ſ. v.</hi> aus dem Steiſſe ihnen in<lb/> Halß/ und wird alsdenn durch gut Eſſen und<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Trin-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [298/0122]
Unterſuchung derer von ſuper-klugen
So wuͤrd’ es haben gleiche Krafft/
Denn aus den’n Wurtzeln iſt der Safft.
Und wenn auch gleich Frau Martha kaͤm/
Und alles fein zuſammen naͤhm/
So wuͤrde ſie doch leiden muͤſſen/
Daß es Guſtavus traͤt mit Fuͤſſen.
Das 49. Capitel.
Wenn einem Weibe der Halß oder
die Kehle jucket/ wird ſie bald auff eine Hoch-
zeit oder Kindtauffmahl gehen/ jucket ihr
aber der Kopff/ ſo bekoͤmmt ſie bald
Schlaͤge.
ES iſt ſchon im 32. Capitel p. 257. angefuͤh-
ret/ wie von etlichen geglaubet werde/ daß/
ſo iemanden ſ. v. der Hinterſte juckete/ ſo
wuͤrde er bald Gevatter; welches eine mit ietzt
vorhabender Materie gleich und uͤbereinſtim-
mende Meynung iſt. Dahero zweiffele ich nicht/
daß/ weil nach volibrachter Gevatterſchafft der
Schmauß angehet/ da allerhand gut Eſſen und
Trincken durch den Halß oder Kehle gejaget
wird/ die aberglaͤubiſchen Weiber ferner auff die
Gedancken gerathen/ ſolches muͤſſe vorher/ als
wie die Gevatterſchafft/ durch ein Jucken ange-
deutet und prognoſticiret werden/ und koͤmmt
alſo das Jucken ſ. v. aus dem Steiſſe ihnen in
Halß/ und wird alsdenn durch gut Eſſen und
Trin-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/schmidt_rockenphilosophia02_1705 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/schmidt_rockenphilosophia02_1705/122 |
Zitationshilfe: | Schmidt, Johann Georg: Die gestriegelte Rocken-Philosophia, oder auffrichtige Untersuchung derer von vielen super-klugen Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Bd. 2. Chemnitz, 1705, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmidt_rockenphilosophia02_1705/122>, abgerufen am 16.07.2024. |