Schmidt, Andreas: Das Uber vier Malefitz-Personen ergangene Justitz-Rad. Berlin, 1725.NUn will ich zur Sache gehen, und unser loses Gesindel in ihrer I. Wer sie gewesen. II. Wie es §. 1. Wir bedingen uns aber zuvor das beneficium benevolae §. 2.
NUn will ich zur Sache gehen, und unſer loſes Geſindel in ihrer I. Wer ſie geweſen. II. Wie es §. 1. Wir bedingen uns aber zuvor das beneficium benevolæ §. 2.
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NUn will ich zur Sache gehen, und unſer loſes Geſindel in ihrer
gottloſen Rotte beſchreiben; Die Haupt-Momente werden wol
dieſe ſeyn, ſo man aus denen zuſammen gefloſſenen Paragraphis
erwarten kan.
I. Wer ſie geweſen. II. Wie es
ſich zuſammen gerottet. III. Was es in der Welt be-
trieben, ehe es an dieſe Ubelthat gerathen. IV. Wie
es aufgeſuchet, und nach angeſtellter Inquiſition zum
Rade verurtheilct. V. Wie es ſich in der Bekehrung
angeſchicket habe. VI. Jhre Execution und dabey ge-
haltene Rede des Autoris.
§. 1.Wir bedingen uns aber zuvor das beneficium benevolæ
interpretationis aus, ohngeachtet wir ihrer aller Todes-Wuͤrdigkeit nacket
vorſtellen, doch excuſiret zu werden, wenn dem Leſer bald in dieſem oder bald
in einem andern Stuͤcke der punctirten Relation einige Luͤcken ſcheinen ge-
laſſen zu ſeyn, daß man gedencke, man habe eine intricate Bande und
formale Spitzbuben Rotte unter Haͤnden gehabt, die, wie in allen wider
ſolcherley Leute gefuͤhrten Proceſſen wird bemercket worden ſeyn, denen Rich-
tern ſo wol, als denen Predigern allewege es am ſchwereften zu machen
pflegen, bevorab, da ſie aus fremden Lande kommen ſind, und ihre Dinge
ſo viele Jahre hergetrieben, mit welchen ſie nicht aufrichtig heraus,
ſondern gerne verdecket bleiben wollen. Anbey iſt nicht minder Urſache, weil
ſie nicht einer Religion waren, um deßwillen wir mit denen Catholiſchen
keine vertrauliche Conference halten konnten, ohngeachtet die communis
cauſa es wol erfodert haͤtte, daß man uͤber einen und den andern verſchuͤrtz-
ten Knoten, ſich zuſammen thun, und denſelben denen eingeflochtenen See-
len zum beſten haͤtte aufloͤſen ſollen. Jedoch hoffen wir da das Koͤnigliche
Hoff-Gerichte die geſammlete Acta dem Publico zum beſten mit heraus gie-
bet, unſre Defecte werden dadurch ziemlich ſich ſuppliren laſſen. Zum we-
nigſten ſind wir gewiß, daß mit unſrer Relation der Jhrigen in der Haupt-
Sache nichts widriges anflieſſen ſoll. Die von ihnen herausgeblickte Be-
kehrungs-Proben, wollen wir von allen vieren, ſonderlich aber, von denen
zween Lutheranern unpartheyiſch beyfuͤgen, als bey welchen uͤber 6. Wochen
nach einander wir unſre Arbeit nicht ohne Furcht hatten, wir wuͤrden dem
Satan uͤber eine von ihme gefangene Seele, durch Chriſti Erloͤſer-Krafft
ſchwerlich abjagen, und dieſem Erloͤſer zur Beute bringen.
§. 2.
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