Seit meinem Bericht vom 5. d. M. habe ich die Ausgrabungen, mit durchschnittlich 120 Arbeitern, aufs eifrigste fortgesetzt. Leider aber gingen mir von diesen 20 Tagen sieben Tage durch Regenwetter und Feste und ein Tag durch Aufruhr meiner Leute verloren. Da ich nämlich bemerkt hatte, dass die Cigarretten das Ar- beiten erschweren, verbot ich das Rauchen. Es ge- lang mir indess nicht, die Sache sogleich durchzusetzen, und sah ich immer noch, dass heimlich geraucht wurde. Ich wollte jedoch nicht nachgeben und liess ausrufen, dass ich die Uebertreter sofort entfernen und nie wieder annehmen würde. Darüber erzürnt schrieen die Arbeiter vom Dorfe Renkoi -- ungefähr 70 an Zahl -- sie würden nicht weiter arbeiten, wenn es nicht jedem freigestellt wäre, soviel zu rauchen als er wolle, und verliessen die Plateforme, indem sie die Arbeiter aus den übrigen Dörfern durch Steinwürfe hinderten, weiter zu arbeiten. Die guten Leute hatten sich nämlich eingebildet, dass ich sofort nachgeben würde, da ich gar nicht ohne sie fertig werden und ausser ihnen nicht hinreichend Ar- beiter erhalten könne; dass ich überdies bei dem schönen
empörung der arbeiter.
VII.
Auf dem Berge Hissarlik, 25. April 1872.
Seit meinem Bericht vom 5. d. M. habe ich die Ausgrabungen, mit durchschnittlich 120 Arbeitern, aufs eifrigste fortgesetzt. Leider aber gingen mir von diesen 20 Tagen sieben Tage durch Regenwetter und Feste und ein Tag durch Aufruhr meiner Leute verloren. Da ich nämlich bemerkt hatte, dass die Cigarretten das Ar- beiten erschweren, verbot ich das Rauchen. Es ge- lang mir indess nicht, die Sache sogleich durchzusetzen, und sah ich immer noch, dass heimlich geraucht wurde. Ich wollte jedoch nicht nachgeben und liess ausrufen, dass ich die Uebertreter sofort entfernen und nie wieder annehmen würde. Darüber erzürnt schrieen die Arbeiter vom Dorfe Renkoï — ungefähr 70 an Zahl — sie würden nicht weiter arbeiten, wenn es nicht jedem freigestellt wäre, soviel zu rauchen als er wolle, und verliessen die Plateforme, indem sie die Arbeiter aus den übrigen Dörfern durch Steinwürfe hinderten, weiter zu arbeiten. Die guten Leute hatten sich nämlich eingebildet, dass ich sofort nachgeben würde, da ich gar nicht ohne sie fertig werden und ausser ihnen nicht hinreichend Ar- beiter erhalten könne; dass ich überdies bei dem schönen
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empörung der arbeiter.
VII.
Auf dem Berge Hissarlik, 25. April 1872.
Seit meinem Bericht vom 5. d. M. habe ich die
Ausgrabungen, mit durchschnittlich 120 Arbeitern, aufs
eifrigste fortgesetzt. Leider aber gingen mir von diesen
20 Tagen sieben Tage durch Regenwetter und Feste
und ein Tag durch Aufruhr meiner Leute verloren. Da
ich nämlich bemerkt hatte, dass die Cigarretten das Ar-
beiten erschweren, verbot ich das Rauchen. Es ge-
lang mir indess nicht, die Sache sogleich durchzusetzen,
und sah ich immer noch, dass heimlich geraucht wurde.
Ich wollte jedoch nicht nachgeben und liess ausrufen,
dass ich die Uebertreter sofort entfernen und nie wieder
annehmen würde. Darüber erzürnt schrieen die Arbeiter
vom Dorfe Renkoï — ungefähr 70 an Zahl — sie würden
nicht weiter arbeiten, wenn es nicht jedem freigestellt
wäre, soviel zu rauchen als er wolle, und verliessen die
Plateforme, indem sie die Arbeiter aus den übrigen
Dörfern durch Steinwürfe hinderten, weiter zu arbeiten.
Die guten Leute hatten sich nämlich eingebildet, dass
ich sofort nachgeben würde, da ich gar nicht ohne sie
fertig werden und ausser ihnen nicht hinreichend Ar-
beiter erhalten könne; dass ich überdies bei dem schönen
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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/125>, abgerufen am 22.12.2024.
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