Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 1. Weimar, 1861.Griechisch. A-reihe. 2. steiger. o. In wortbildungselementen wird auch o zu e, a gesteigert. Anm. 1. me-mel-a neben mel-ei wurz. mel (curae esse) zeigt auch die steigerung von e zu e. Anm. 2. Bisweilen ist a zu a verkürzt, z. b. was-tu (urbs) = altind. vas-tu (domus) wurz. altind. u. urspr. vas (habitare); häu- fig findet solche verkürzung statt im außlaute a weiblicher stämme. Als zweite steigerung ergibt sich o durch beispile Wir werden demnach auch da, wo dem o keine erste stei- 2. i-reihe. §. 35.Grundvocal i; i-men, i-thi, altind. i-masi, i-hi grundf. i- Griechisch. A-reihe. 2. steiger. ω. In wortbildungselementen wird auch ο zu η, ᾱ gesteigert. Anm. 1. μέ-μηλ-α neben μέλ-ει wurz. μελ (curae esse) zeigt auch die steigerung von ε zu η. Anm. 2. Bisweilen ist ᾱ zu ᾰ verkürzt, z. b. ϝάσ-τυ (urbs) = altind. vấs-tu (domus) wurz. altind. u. urspr. vas (habitare); häu- fig findet solche verkürzung statt im außlaute α weiblicher stämme. Als zweite steigerung ergibt sich ω durch beispile Wir werden demnach auch da, wo dem ω keine erste stei- 2. i-reihe. §. 35.Grundvocal ι; ἴ-μεν, ἴ-ϑι, altind. i-mási, i-hí grundf. i- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <pb facs="#f0066" n="52"/> <fw place="top" type="header">Griechisch. 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Bisweilen ist <hi rendition="#i">ᾱ</hi> zu <hi rendition="#i">ᾰ</hi> verkürzt, z. b. <hi rendition="#i">ϝάσ-τυ</hi> (urbs) =<lb/> altind. <hi rendition="#i">vấs-tu</hi> (domus) wurz. altind. u. urspr. <hi rendition="#i">vas</hi> (habitare); häu-<lb/> fig findet solche verkürzung statt im außlaute <hi rendition="#i">α</hi> weiblicher stämme.</item> </list><lb/> <p>Als <hi rendition="#g">zweite steigerung</hi> ergibt sich <hi rendition="#i">ω</hi> durch beispile<lb/> wie <hi rendition="#i">ἔϱ-ϱωγ-α</hi>, <hi rendition="#i">ῥώξ ῥωγ-ός</hi> (fissura) neben <hi rendition="#i">ῥήγ-νυμι</hi> wurz. <hi rendition="#i">ϝϱαγ</hi><lb/> (frangere; vgl. got. <hi rendition="#i">brak,</hi> lat. <hi rendition="#i">frag); πτώξ</hi>, d. i. <hi rendition="#i">πτωϰ-ς</hi> gen.<lb/><hi rendition="#i">πτωϰ-ός</hi> (timidus), <hi rendition="#i">πτώσσω</hi> = *<hi rendition="#i">πτωϰ-ϳω</hi> (timeo) neben <hi rendition="#i">πτήσσω</hi> =<lb/> *<hi rendition="#i">πτηϰ-ϳω</hi> und <hi rendition="#i">ἔ-πταϰ-ον</hi> wurz. <hi rendition="#i">πταϰ</hi> (timorem incutere), wel-<lb/> che eine weiterbildung einer wurzel <hi rendition="#i">πτα</hi> (vgl. <hi rendition="#i">πε-πτη-ώς)</hi> zu<lb/> sein scheint; <hi rendition="#i">ἀϱωγ-ός</hi> (adiutor) neben <hi rendition="#i">ἀϱήγ-ω</hi> (auxilium fero).<lb/> Auß disen beispilen ergibt sich die gleichung <hi rendition="#i">η</hi> : <hi rendition="#i">ω</hi> = <hi rendition="#i">ε</hi> : <hi rendition="#i">ο</hi>.<lb/> Eben so steigert das gotische <hi rendition="#i">ê</hi> zu <hi rendition="#i">ô,</hi> z. b. <hi rendition="#i">lêt-an</hi> (sinere) zu <hi rendition="#i">lai-<lb/> lôt</hi> (1. 3. sg. perf.) wurz. <hi rendition="#i">lat</hi>.</p><lb/> <p>Wir werden demnach auch da, wo dem <hi rendition="#i">ω</hi> keine erste stei-<lb/> gerung zur seite steht, das selbe für die zweite steigerungsstufe<lb/> halten müßen, also in beispilen wie <hi rendition="#i">τϱώγ-ω</hi> neben <hi rendition="#i">ἔ-τϱαγ-ον</hi><lb/> wurz. <hi rendition="#i">τϱαγ</hi> (rodere); <hi rendition="#i">ὄδ-ωδ-α</hi> neben <hi rendition="#i">ὄζω</hi> = <hi rendition="#i">ὀδ-ϳω</hi>, <hi rendition="#i">ὀδ-μή</hi>, <hi rendition="#i">ὀσ-<lb/> μή</hi> wurz. <hi rendition="#i">ὀδ</hi> (olere); <hi rendition="#i">ὠϰ-ύς</hi> = altind. <hi rendition="#i">âç-ús</hi> grundf. <hi rendition="#i">âk-us</hi> (ce-<lb/> ler) wurz. <hi rendition="#i">ak</hi>, vgl. <hi rendition="#i">ἵππος</hi> urspr. <hi rendition="#i">ak-vas; ὠόν</hi> beßer <hi rendition="#i">ᾠόν</hi> (Sappho<lb/><hi rendition="#i">ὤϊον</hi> nach Ahrens, <hi rendition="#i">ὤβεον</hi> Hesych.) grundf. <hi rendition="#i">âvja-m</hi> (ovum; wört-<lb/> lich quod avis est) von urspr. <hi rendition="#i">avi-s</hi>, altind. <hi rendition="#i">vi-s</hi> (avis); <hi rendition="#i">ἀγ-ωγ-ή</hi><lb/> (deductio, ductus), <hi rendition="#i">ἀγ-ωγ-ός</hi> (dux) neben <hi rendition="#i">ἀγ-αγ-εῖν</hi>, <hi rendition="#i">ἄγ-ειν</hi> (du-<lb/> cere); <hi rendition="#i">δί-δω-μι</hi> neben <hi rendition="#i">δί-δο-μεν</hi> wurz. <hi rendition="#i">δο</hi> (dare) u. a.</p> </div><lb/> <div n="6"> <head>2. <hi rendition="#g">i-reihe</hi>.</head><lb/> <note place="left">§. 35.</note> <p><hi rendition="#g">Grundvocal</hi><hi rendition="#i">ι; ἴ-μεν</hi>, <hi rendition="#i">ἴ-ϑι</hi>, altind. <hi rendition="#i">i-mási, i-hí</hi> grundf. <hi rendition="#i">i-</hi><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [52/0066]
Griechisch. A-reihe. 2. steiger. ω.
In wortbildungselementen wird auch ο zu η, ᾱ gesteigert.
Diß findet regelmäßig statt mit dem stammaußlaute o = a
solcher stämme, welche im femininum den stammaußlaut stei-
gern, z. b. nom. sg. msc. νέο-ς, neutr. νέο-ν = urspr. u. alt-
ind. náva-s, náva-m (novus, novum) aber femin. νέᾱ, ion. νέη =
urspr. u. altind. návâ (nova). In ἡ, ‘ᾱ urspr. u. altind. sâ ne-
ben ὁ urspr. u. altind. sa (pron. demonstrat.) und andern pro-
nominalstämmen wird auch das zur wurzel gehörige ο zu η, ᾱ
gesteigert, da es als grammatische endung erschin.
Anm. 1. μέ-μηλ-α neben μέλ-ει wurz. μελ (curae esse) zeigt auch
die steigerung von ε zu η.
Anm. 2. Bisweilen ist ᾱ zu ᾰ verkürzt, z. b. ϝάσ-τυ (urbs) =
altind. vấs-tu (domus) wurz. altind. u. urspr. vas (habitare); häu-
fig findet solche verkürzung statt im außlaute α weiblicher stämme.
Als zweite steigerung ergibt sich ω durch beispile
wie ἔϱ-ϱωγ-α, ῥώξ ῥωγ-ός (fissura) neben ῥήγ-νυμι wurz. ϝϱαγ
(frangere; vgl. got. brak, lat. frag); πτώξ, d. i. πτωϰ-ς gen.
πτωϰ-ός (timidus), πτώσσω = *πτωϰ-ϳω (timeo) neben πτήσσω =
*πτηϰ-ϳω und ἔ-πταϰ-ον wurz. πταϰ (timorem incutere), wel-
che eine weiterbildung einer wurzel πτα (vgl. πε-πτη-ώς) zu
sein scheint; ἀϱωγ-ός (adiutor) neben ἀϱήγ-ω (auxilium fero).
Auß disen beispilen ergibt sich die gleichung η : ω = ε : ο.
Eben so steigert das gotische ê zu ô, z. b. lêt-an (sinere) zu lai-
lôt (1. 3. sg. perf.) wurz. lat.
Wir werden demnach auch da, wo dem ω keine erste stei-
gerung zur seite steht, das selbe für die zweite steigerungsstufe
halten müßen, also in beispilen wie τϱώγ-ω neben ἔ-τϱαγ-ον
wurz. τϱαγ (rodere); ὄδ-ωδ-α neben ὄζω = ὀδ-ϳω, ὀδ-μή, ὀσ-
μή wurz. ὀδ (olere); ὠϰ-ύς = altind. âç-ús grundf. âk-us (ce-
ler) wurz. ak, vgl. ἵππος urspr. ak-vas; ὠόν beßer ᾠόν (Sappho
ὤϊον nach Ahrens, ὤβεον Hesych.) grundf. âvja-m (ovum; wört-
lich quod avis est) von urspr. avi-s, altind. vi-s (avis); ἀγ-ωγ-ή
(deductio, ductus), ἀγ-ωγ-ός (dux) neben ἀγ-αγ-εῖν, ἄγ-ειν (du-
cere); δί-δω-μι neben δί-δο-μεν wurz. δο (dare) u. a.
2. i-reihe.
Grundvocal ι; ἴ-μεν, ἴ-ϑι, altind. i-mási, i-hí grundf. i-
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