Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 1. Weimar, 1861.Altbaktrisch. Übersicht der laute. ei-s, a-brav-ei-t (2. 3. sg.) von derselben wurzel; as-ei-s, as-ei-t (2.3. sg.) von wurz. as (esse) u. a. Das vedische as für *as-t (nach einem lautgesetze des alt- Anm. Wenn neben svap-i-mi für *svap-mi und a-svap-ei-t für *a-svap-t (1. sg. praes., 3. sg. imperf.) ein svapa-mi a-svapa-t erscheint, so ist diß einfach so zu faßen, daß, wie oft, neben dem praesensstamme auf den wurzelaußlaut, svap, auch ein sol- cher auf a, svapa, erscheint. grh-ei-ta-s, part. praet. pass. zu wurz. grah (capere, prehendere), hat ebenfals diß ei, dessen an- wendung also der des i vollkommen gleich ist, nur ist es seltener. Altbaktrisch (Zend).§. 16. Übersicht der laute des altbaktrischen*). [Tabelle] Mit n (in der zendschrift durch zweierlei zeichen gegeben, *) Eine grammatik diser sprache gehört noch zu den desideraten der
indogermanischen sprachwißenschaft. Bopps vergl. grammatik behandelt das zend in ein gehender weise. Fernere hilfsmittel des studiums sind die außgaben des Avesta von Spiegel und von Westergaard mit über- setzung, leztere wird auch eine grammatik bringen, und der Vendidad Sade von Brockhaus mit index und einem wortverzeichnisse (glossar), der bis dahin (1850) erklärten worte. Ser belerend ist Spiegel, kurzer abriß der geschichte der eranischen sprachen in Beitr. II, 1 -- 37 und 217 -- 235. Ferner verdanke ich ser viles einer handschriftlichen zendgrammatik A. Webers, die ich mit des vfrs freundlicher erlaubnis benüzte. Altbaktrisch. Übersicht der laute. î-s, á-brav-î-t (2. 3. sg.) von derselben wurzel; ấs-î-s, ấs-î-t (2.3. sg.) von wurz. as (esse) u. a. Das vêdische âs für *âs-t (nach einem lautgesetze des alt- Anm. Wenn neben sváp-i-mi für *svap-mi und á-svap-î-t für *a-svap-t (1. sg. praes., 3. sg. imperf.) ein svápâ-mi á-svapa-t erscheint, so ist diß einfach so zu faßen, daß, wie oft, neben dem praesensstamme auf den wurzelaußlaut, svap, auch ein sol- cher auf a, svapa, erscheint. grh-î-tá-s, part. praet. pass. zu wurz. grah (capere, prehendere), hat ebenfals diß î, dessen an- wendung also der des i vollkommen gleich ist, nur ist es seltener. Altbaktrisch (Zend).§. 16. Übersicht der laute des altbaktrischen*). [Tabelle] Mit ṅ (in der zendschrift durch zweierlei zeichen gegeben, *) Eine grammatik diser sprache gehört noch zu den desideraten der
indogermanischen sprachwißenschaft. Bopps vergl. grammatik behandelt das zend in ein gehender weise. Fernere hilfsmittel des studiums sind die außgaben des Avesta von Spiegel und von Westergaard mit über- setzung, leztere wird auch eine grammatik bringen, und der Vendidad Sade von Brockhaus mit index und einem wortverzeichnisse (glossar), der bis dahin (1850) erklärten worte. Ser belerend ist Spiegel, kurzer abriß der geschichte der eranischen sprachen in Beitr. II, 1 — 37 und 217 — 235. Ferner verdanke ich ser viles einer handschriftlichen zendgrammatik A. Webers, die ich mit des vfrs freundlicher erlaubnis benüzte. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <p><pb facs="#f0044" n="30"/><fw place="top" type="header">Altbaktrisch. Übersicht der laute.</fw><lb/><hi rendition="#i">î-s, á-brav-î-t</hi> (2. 3. sg.) von derselben wurzel; <hi rendition="#i">ấs-î-s, ấs-î-t</hi> (2.<lb/> 3. sg.) von wurz. <hi rendition="#i">as</hi> (esse) u. a.</p><lb/> <p>Das vêdische <hi rendition="#i">âs</hi> für *<hi rendition="#i">âs-t</hi> (nach einem lautgesetze des alt-<lb/> indischen, das die lere von den consonanten zu erörtern hat)<lb/> anstatt des späteren <hi rendition="#i">ấs-î-t</hi> entscheidet für die auffaßung des <hi rendition="#i">î</hi><lb/> als spät ein geschobenen hilfsvocales.</p><lb/> <list> <item><hi rendition="#g">Anm</hi>. Wenn neben <hi rendition="#i">sváp-i-mi</hi> für *<hi rendition="#i">svap-mi</hi> und <hi rendition="#i">á-svap-î-t</hi> für<lb/> *<hi rendition="#i">a-svap-t</hi> (1. sg. praes., 3. sg. imperf.) ein <hi rendition="#i">svápâ-mi á-svapa-t</hi><lb/> erscheint, so ist diß einfach so zu faßen, daß, wie oft, neben<lb/> dem praesensstamme auf den wurzelaußlaut, <hi rendition="#i">svap,</hi> auch ein sol-<lb/> cher auf <hi rendition="#i">a, svapa,</hi> erscheint. <hi rendition="#i">grh-î-tá-s,</hi> part. praet. pass. zu<lb/> wurz. <hi rendition="#i">grah</hi> (capere, prehendere), hat ebenfals diß <hi rendition="#i">î,</hi> dessen an-<lb/> wendung also der des <hi rendition="#i">i</hi> vollkommen gleich ist, nur ist es seltener.</item> </list> </div> </div> </div><lb/> <div n="4"> <head><hi rendition="#b">Altbaktrisch</hi> (<hi rendition="#b">Zend</hi>)<hi rendition="#b">.</hi></head> <note place="left">§. 16.</note><lb/> <div n="5"> <head>Übersicht der laute des altbaktrischen<note place="foot" n="*)">Eine grammatik diser sprache gehört noch zu den desideraten der<lb/> indogermanischen sprachwißenschaft. <hi rendition="#g">Bopps</hi> vergl. grammatik behandelt<lb/> das zend in ein gehender weise. Fernere hilfsmittel des studiums sind die<lb/> außgaben des Avesta von <hi rendition="#g">Spiegel</hi> und von <hi rendition="#g">Westergaard</hi> mit über-<lb/> setzung, leztere wird auch eine grammatik bringen, und der Vendidad Sade<lb/> von <hi rendition="#g">Brockhaus</hi> mit index und einem wortverzeichnisse (glossar), der<lb/> bis dahin (1850) erklärten worte. Ser belerend ist <hi rendition="#g">Spiegel</hi>, kurzer abriß<lb/> der geschichte der eranischen sprachen in Beitr. II, 1 — 37 und 217 — 235.<lb/> Ferner verdanke ich ser viles einer handschriftlichen zendgrammatik A.<lb/><hi rendition="#g">Webers</hi>, die ich mit des vfrs freundlicher erlaubnis benüzte.</note>.</head><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> <p>Mit <hi rendition="#i">ṅ</hi> (in der zendschrift durch zweierlei zeichen gegeben,<lb/> was auch bei den lauten <hi rendition="#i">n, j, v</hi> statt findet) bezeichnen wir<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [30/0044]
Altbaktrisch. Übersicht der laute.
î-s, á-brav-î-t (2. 3. sg.) von derselben wurzel; ấs-î-s, ấs-î-t (2.
3. sg.) von wurz. as (esse) u. a.
Das vêdische âs für *âs-t (nach einem lautgesetze des alt-
indischen, das die lere von den consonanten zu erörtern hat)
anstatt des späteren ấs-î-t entscheidet für die auffaßung des î
als spät ein geschobenen hilfsvocales.
Anm. Wenn neben sváp-i-mi für *svap-mi und á-svap-î-t für
*a-svap-t (1. sg. praes., 3. sg. imperf.) ein svápâ-mi á-svapa-t
erscheint, so ist diß einfach so zu faßen, daß, wie oft, neben
dem praesensstamme auf den wurzelaußlaut, svap, auch ein sol-
cher auf a, svapa, erscheint. grh-î-tá-s, part. praet. pass. zu
wurz. grah (capere, prehendere), hat ebenfals diß î, dessen an-
wendung also der des i vollkommen gleich ist, nur ist es seltener.
Altbaktrisch (Zend).
Übersicht der laute des altbaktrischen *).
Mit ṅ (in der zendschrift durch zweierlei zeichen gegeben,
was auch bei den lauten n, j, v statt findet) bezeichnen wir
*) Eine grammatik diser sprache gehört noch zu den desideraten der
indogermanischen sprachwißenschaft. Bopps vergl. grammatik behandelt
das zend in ein gehender weise. Fernere hilfsmittel des studiums sind die
außgaben des Avesta von Spiegel und von Westergaard mit über-
setzung, leztere wird auch eine grammatik bringen, und der Vendidad Sade
von Brockhaus mit index und einem wortverzeichnisse (glossar), der
bis dahin (1850) erklärten worte. Ser belerend ist Spiegel, kurzer abriß
der geschichte der eranischen sprachen in Beitr. II, 1 — 37 und 217 — 235.
Ferner verdanke ich ser viles einer handschriftlichen zendgrammatik A.
Webers, die ich mit des vfrs freundlicher erlaubnis benüzte.
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