Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 1. Weimar, 1861.Altirisch. Consonanten. c, ch; t, th. Lautgesetze verändern die ursprünglichen consonanten- Nahe zusammen gehörige worte werden wie ein wort be- Ursprünglich momentane stumme nicht aspirierte consonanten. 1. Ursprünglich k = altirisch c (zwischen voc. ch, wofür 2. Urspr. t = altir. t (zwischen voc. th, das mit d wech- Altirisch. Consonanten. c, ch; t, th. Lautgesetze verändern die ursprünglichen consonanten- Nahe zusammen gehörige worte werden wie ein wort be- Ursprünglich momentane stumme nicht aspirierte consonanten. 1. Ursprünglich k = altirisch c (zwischen voc. ch, wofür 2. Urspr. t = altir. t (zwischen voc. th, das mit d wech- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0240" n="226"/> <fw place="top" type="header">Altirisch. Consonanten. <hi rendition="#i">c</hi>, <hi rendition="#i">ch; t</hi>, <hi rendition="#i">th</hi>.</fw><lb/> <p><hi rendition="#g">Lautgesetze</hi> verändern die ursprünglichen consonanten-<lb/> verhältnisse des altirischen in hohem grade. So gehen z. b.<lb/> die ursprünglichen momentanen stummen consonanten zwischen<lb/> vocalen (auch dann, wenn einer der selben verloren ist) in as-<lb/> piraten und tönende laute über. In der späteren sprache sin-<lb/> ken auch die so noch bleibenden stummen momentanen laute<lb/> großen teils zu tönenden herab; überhaupt werden in der spä-<lb/> teren sprache alle consonanten zwischen vocalen erweicht, ver-<lb/> flüchtigt. Diß mag schon früh begonnen haben, da in den al-<lb/> ten handschriften die tönenden momentanen consonanten da oft<lb/> doppelt, oder als stumme geschriben werden, wo sie noch hart<lb/> lauteten. Assimilation und andre unursprüngliche lauterschei-<lb/> nungen haben bereits weites gebiet gewonnen. Dem altgalli-<lb/> schen waren dise lautgesetze noch fremd.</p><lb/> <p>Nahe zusammen gehörige worte werden wie ein wort be-<lb/> handelt, wodurch consonantischer anlaut des zweiten wortes<lb/> veränderlich wird (momentane stumme nicht aspirierte conso-<lb/> nanten werden aspiriert, wenn ein vocal vorher geht oder gieng;<lb/> ferner findet assimilation an vorher gehenden nasalen außlaut<lb/> statt, besonders in der späteren sprache; dise erscheinung wird<lb/> eclipsis genant u. a.).</p> <note place="left">§. 167.</note><lb/> <div n="5"> <head><hi rendition="#g">Ursprünglich momentane stumme nicht aspirierte<lb/> consonanten</hi>.</head><lb/> <p>1. Ursprünglich <hi rendition="#i">k</hi> = altirisch <hi rendition="#i">c</hi> (zwischen voc. <hi rendition="#i">ch</hi>, wofür<lb/> bisweilen auch wol <hi rendition="#i">g</hi> ein tritt), z. b. <hi rendition="#i">cu</hi>, <hi rendition="#i">cun</hi> (canis), urspr.<lb/> stamm <hi rendition="#i">kvan; cath</hi> (pugna) gall. <hi rendition="#i">catu-</hi>, z. b. in <hi rendition="#i">caturiges</hi> (‘kampf-<lb/> mächtige’), vgl. altsächs. <hi rendition="#i">hadu</hi> (deutsch <hi rendition="#i">h</hi> = urspr. <hi rendition="#i">k,</hi> s. unten);<lb/><hi rendition="#i">cucann</hi> = <hi rendition="#i">coquina</hi> wurz. urspr. <hi rendition="#i">kak</hi> (coquere); <hi rendition="#i">ech</hi> = lat. <hi rendition="#i">equos</hi><lb/> urspr. <hi rendition="#i">akvas;</hi> wurz. <hi rendition="#i">sech</hi> = lat. <hi rendition="#i">seq-ui</hi> urspr. <hi rendition="#i">sak; deich</hi> = lat.<lb/><hi rendition="#i">decem</hi> urspr. <hi rendition="#i">dakan; fichet</hi> = *<hi rendition="#i">vicenti</hi>, <hi rendition="#i">viginti</hi> u. a.</p><lb/> <p>2. Urspr. <hi rendition="#i">t</hi> = altir. <hi rendition="#i">t</hi> (zwischen voc. <hi rendition="#i">th</hi>, das mit <hi rendition="#i">d</hi> wech-<lb/> selt), z. b. <hi rendition="#i">tri</hi> = lat. <hi rendition="#i">tres</hi> urspr. stamm <hi rendition="#i">tri; máthir</hi> = lat. <hi rendition="#i">mâ-<lb/> ter</hi> urspr. <hi rendition="#i">mâtar-s; tuath</hi> (populus) gall. <hi rendition="#i">τοουτιους</hi> (civis), vgl.<lb/> osk. <hi rendition="#i">tu̇vtu̇</hi>, umbr. <hi rendition="#i">tûta</hi>, <hi rendition="#i">tôta</hi> (urbs, civitas), got. <hi rendition="#i">thiuda</hi> (popu-<lb/> lus) wurz. <hi rendition="#i">tu</hi> (crescere); <hi rendition="#i">t</hi> als element der 3. pers. sing. verbi<lb/> (auß urspr. wurz. <hi rendition="#i">ta</hi>, pron. demonstr.), z. b. <hi rendition="#i">berid</hi> (fert) auß<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [226/0240]
Altirisch. Consonanten. c, ch; t, th.
Lautgesetze verändern die ursprünglichen consonanten-
verhältnisse des altirischen in hohem grade. So gehen z. b.
die ursprünglichen momentanen stummen consonanten zwischen
vocalen (auch dann, wenn einer der selben verloren ist) in as-
piraten und tönende laute über. In der späteren sprache sin-
ken auch die so noch bleibenden stummen momentanen laute
großen teils zu tönenden herab; überhaupt werden in der spä-
teren sprache alle consonanten zwischen vocalen erweicht, ver-
flüchtigt. Diß mag schon früh begonnen haben, da in den al-
ten handschriften die tönenden momentanen consonanten da oft
doppelt, oder als stumme geschriben werden, wo sie noch hart
lauteten. Assimilation und andre unursprüngliche lauterschei-
nungen haben bereits weites gebiet gewonnen. Dem altgalli-
schen waren dise lautgesetze noch fremd.
Nahe zusammen gehörige worte werden wie ein wort be-
handelt, wodurch consonantischer anlaut des zweiten wortes
veränderlich wird (momentane stumme nicht aspirierte conso-
nanten werden aspiriert, wenn ein vocal vorher geht oder gieng;
ferner findet assimilation an vorher gehenden nasalen außlaut
statt, besonders in der späteren sprache; dise erscheinung wird
eclipsis genant u. a.).
Ursprünglich momentane stumme nicht aspirierte
consonanten.
1. Ursprünglich k = altirisch c (zwischen voc. ch, wofür
bisweilen auch wol g ein tritt), z. b. cu, cun (canis), urspr.
stamm kvan; cath (pugna) gall. catu-, z. b. in caturiges (‘kampf-
mächtige’), vgl. altsächs. hadu (deutsch h = urspr. k, s. unten);
cucann = coquina wurz. urspr. kak (coquere); ech = lat. equos
urspr. akvas; wurz. sech = lat. seq-ui urspr. sak; deich = lat.
decem urspr. dakan; fichet = *vicenti, viginti u. a.
2. Urspr. t = altir. t (zwischen voc. th, das mit d wech-
selt), z. b. tri = lat. tres urspr. stamm tri; máthir = lat. mâ-
ter urspr. mâtar-s; tuath (populus) gall. τοουτιους (civis), vgl.
osk. tu̇vtu̇, umbr. tûta, tôta (urbs, civitas), got. thiuda (popu-
lus) wurz. tu (crescere); t als element der 3. pers. sing. verbi
(auß urspr. wurz. ta, pron. demonstr.), z. b. berid (fert) auß
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