Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 1. Weimar, 1861.Altbulgarisch. Vocale. Diphthonge: e sprich ea. Nasalvocale e, a wie franz. in Zeichen für zwei consonantische laute: c = ts, c = ts. Außsprache. e wie kurzes ä. i und u verhallend kurz und trüb nach e und o hin; y ch wie im deutschen, s wie deutsches sch, z wie franz. j, l, n, r sind villeicht auch palataler außsprache fähig (also Vocale des altbulgarischen.§. 77. Quantität und betonung des altbulgarischen ist bis jezt noch Das altbulgarische hat die alten diphthonge ai, ai verlo- Die vocalschwächung ist im slawischen nicht auf das a be- chende Grammatik der slaw. Sprachen. 8°. I. Bd. Lautlehre. Wien 1852.
III. Bd. Formenlehre. Wien 1856. Bd. II, die stambildungslere, ist noch nicht erschinen. Der selbe, die Wurzeln des Altslovenischen. Wien 1857. Die Bildung der Nomina im Altslovenischen, Wien 1858. Die Bildung der slavischen Personennamen, Wien 1860. Dise drei werke sind als vorarbei- ten zum II. bande der vgl. gramm. der slaw. sprachen von Miklosich zu betrachten. Der selbe, Lexicon linguae slovenicae veteris dialecti, Wien 1850. 4°. Diß werk wird demnächst in zweiter bedeutend vermerter auf- lage erscheinen. Vostokov, Slovari cerkovno-slavjanskago jazyka, 4°. I. Bd. St. Petersburg 1858. Altbulgarisch. Vocale. Diphthonge: ě sprich ĕ́ă. Nasalvocale ę, ą wie franz. in Zeichen für zwei consonantische laute: c = ts, č = tš. Außsprache. e wie kurzes ä. ĭ und ŭ verhallend kurz und trüb nach e und o hin; y ch wie im deutschen, š wie deutsches sch, ž wie franz. j, l, n, r sind villeicht auch palataler außsprache fähig (also Vocale des altbulgarischen.§. 77. Quantität und betonung des altbulgarischen ist bis jezt noch Das altbulgarische hat die alten diphthonge ai, âi verlo- Die vocalschwächung ist im slawischen nicht auf das a be- chende Grammatik der slaw. Sprachen. 8°. I. Bd. Lautlehre. Wien 1852.
III. Bd. Formenlehre. Wien 1856. Bd. II, die stambildungslere, ist noch nicht erschinen. Der selbe, die Wurzeln des Altslovenischen. Wien 1857. Die Bildung der Nomina im Altslovenischen, Wien 1858. Die Bildung der slavischen Personennamen, Wien 1860. Dise drei werke sind als vorarbei- ten zum II. bande der vgl. gramm. der slaw. sprachen von Miklosich zu betrachten. Der selbe, Lexicon linguae slovenicae veteris dialecti, Wien 1850. 4°. Diß werk wird demnächst in zweiter bedeutend vermerter auf- lage erscheinen. Vostokov, Slovarĭ cerkovno-slavjanskago jazyka, 4°. I. Bd. St. Petersburg 1858. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <pb facs="#f0109" n="95"/> <fw place="top" type="header">Altbulgarisch. Vocale.</fw><lb/> <p>Diphthonge: <hi rendition="#i">ě</hi> sprich <hi rendition="#i">ĕ́ă</hi>. Nasalvocale <hi rendition="#i">ę, ą</hi> wie franz. <hi rendition="#i">in</hi><lb/> (enfin) <hi rendition="#i">on</hi>.</p><lb/> <p>Zeichen für zwei consonantische laute: <hi rendition="#i">c</hi> = <hi rendition="#i">ts, č</hi> = <hi rendition="#i">tš</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Außsprache</hi>. <hi rendition="#i">e</hi> wie kurzes <hi rendition="#i">ä</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#i">ĭ</hi> und <hi rendition="#i">ŭ</hi> verhallend kurz und trüb nach <hi rendition="#i">e</hi> und <hi rendition="#i">o</hi> hin; <hi rendition="#i">y</hi><lb/> etwa wie <hi rendition="#i">ü</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#i">ch</hi> wie im deutschen, <hi rendition="#i">š</hi> wie deutsches <hi rendition="#i">sch</hi>, <hi rendition="#i">ž</hi> wie franz. <hi rendition="#i">j,<lb/> s</hi> scharf und stark, <hi rendition="#i">z</hi> wie franz. <hi rendition="#i">z (zéro)</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#i">l</hi>, <hi rendition="#i">n</hi>, <hi rendition="#i">r</hi> sind villeicht auch palataler außsprache fähig (also<lb/> fast wie <hi rendition="#i">lj</hi>, <hi rendition="#i">nj</hi>, <hi rendition="#i">rj),</hi> und werden dann mit <hi rendition="#i">ľ</hi>, <hi rendition="#i">ň, ř</hi> bezeichnet.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>Vocale des altbulgarischen.</head> <note place="right">§. 77.</note><lb/> <p>Quantität und betonung des altbulgarischen ist bis jezt noch<lb/> nicht ermittelt, da die handschriften beides nicht bezeichnen.</p><lb/> <p>Das altbulgarische hat die alten diphthonge <hi rendition="#i">ai, âi</hi> verlo-<lb/> ren, vor consonanten und im außlaute werden sie durch <hi rendition="#i">ě</hi> ver-<lb/> treten; eben so <hi rendition="#i">au</hi> und <hi rendition="#i">âu</hi>, von welchen das erstere durch <hi rendition="#i">u</hi><lb/> vertreten wird. Durch auflösen der nasale vor consonanten und<lb/> im außlaute in einen nasalen klang, der den vorher gehenden<lb/> vocal begleitet, entstehen die nasalen vocale <hi rendition="#i">ę</hi> und <hi rendition="#i">ą</hi>, ersteres<lb/> älterem <hi rendition="#i">in, im (en, em),</hi> lezteres älterem <hi rendition="#i">am</hi>, <hi rendition="#i">an (om</hi>, <hi rendition="#i">on)</hi> ent-<lb/> sprechend.</p><lb/> <p>Die vocalschwächung ist im slawischen nicht auf das <hi rendition="#i">a</hi> be-<lb/> schränkt, sondern auch <hi rendition="#i">i</hi> und <hi rendition="#i">u</hi> sind der selben unterworfen,<lb/> und zwar wird ursprüngliches <hi rendition="#i">a</hi> geschwächt zu <hi rendition="#i">ŭ, i</hi> zu <hi rendition="#i">ĭ</hi> und<lb/><hi rendition="#i">u</hi> zu <hi rendition="#i">ŭ</hi>. In der schwächung fallen also <hi rendition="#i">a</hi> und <hi rendition="#i">u</hi> zusammen, was<lb/> in merfacher beziehung wichtig ist.</p><lb/> <p> <note xml:id="seg2pn_2_2" prev="#seg2pn_2_1" place="foot" n="*)">chende Grammatik der slaw. Sprachen. 8°. I. Bd. Lautlehre. Wien 1852.<lb/> III. Bd. Formenlehre. Wien 1856. Bd. II, die stambildungslere, ist noch<lb/> nicht erschinen. <hi rendition="#g">Der selbe</hi>, die Wurzeln des Altslovenischen. Wien 1857.<lb/> Die Bildung der Nomina im Altslovenischen, Wien 1858. Die Bildung der<lb/> slavischen Personennamen, Wien 1860. Dise drei werke sind als vorarbei-<lb/> ten zum II. bande der vgl. gramm. der slaw. sprachen von <hi rendition="#g">Miklosich</hi> zu<lb/> betrachten. <hi rendition="#g">Der selbe</hi>, Lexicon linguae slovenicae veteris dialecti, Wien<lb/> 1850. 4°. Diß werk wird demnächst in zweiter bedeutend vermerter auf-<lb/> lage erscheinen. <hi rendition="#g">Vostokov</hi>, Slovarĭ cerkovno-slavjanskago jazyka, 4°.<lb/> I. Bd. St. Petersburg 1858.</note> </p><lb/> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [95/0109]
Altbulgarisch. Vocale.
Diphthonge: ě sprich ĕ́ă. Nasalvocale ę, ą wie franz. in
(enfin) on.
Zeichen für zwei consonantische laute: c = ts, č = tš.
Außsprache. e wie kurzes ä.
ĭ und ŭ verhallend kurz und trüb nach e und o hin; y
etwa wie ü.
ch wie im deutschen, š wie deutsches sch, ž wie franz. j,
s scharf und stark, z wie franz. z (zéro).
l, n, r sind villeicht auch palataler außsprache fähig (also
fast wie lj, nj, rj), und werden dann mit ľ, ň, ř bezeichnet.
Vocale des altbulgarischen.
Quantität und betonung des altbulgarischen ist bis jezt noch
nicht ermittelt, da die handschriften beides nicht bezeichnen.
Das altbulgarische hat die alten diphthonge ai, âi verlo-
ren, vor consonanten und im außlaute werden sie durch ě ver-
treten; eben so au und âu, von welchen das erstere durch u
vertreten wird. Durch auflösen der nasale vor consonanten und
im außlaute in einen nasalen klang, der den vorher gehenden
vocal begleitet, entstehen die nasalen vocale ę und ą, ersteres
älterem in, im (en, em), lezteres älterem am, an (om, on) ent-
sprechend.
Die vocalschwächung ist im slawischen nicht auf das a be-
schränkt, sondern auch i und u sind der selben unterworfen,
und zwar wird ursprüngliches a geschwächt zu ŭ, i zu ĭ und
u zu ŭ. In der schwächung fallen also a und u zusammen, was
in merfacher beziehung wichtig ist.
*)
*) chende Grammatik der slaw. Sprachen. 8°. I. Bd. Lautlehre. Wien 1852.
III. Bd. Formenlehre. Wien 1856. Bd. II, die stambildungslere, ist noch
nicht erschinen. Der selbe, die Wurzeln des Altslovenischen. Wien 1857.
Die Bildung der Nomina im Altslovenischen, Wien 1858. Die Bildung der
slavischen Personennamen, Wien 1860. Dise drei werke sind als vorarbei-
ten zum II. bande der vgl. gramm. der slaw. sprachen von Miklosich zu
betrachten. Der selbe, Lexicon linguae slovenicae veteris dialecti, Wien
1850. 4°. Diß werk wird demnächst in zweiter bedeutend vermerter auf-
lage erscheinen. Vostokov, Slovarĭ cerkovno-slavjanskago jazyka, 4°.
I. Bd. St. Petersburg 1858.
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