Schiller, [Friedrich]: Maria Stuart. Tübingen u. a., 1801.Dritter Auftritt. Elisabeth. Leicester. Burleigh. Talbot. (Die Königin setzt sich) Burleigh. Ruhmvolle Königin! Du krönest heut Die heißen Wünsche deines Volks. Nun erst Erfreun wir uns der segenvollen Tage, Die du uns schenkst, da wir nicht zitternd mehr In eine stürmevolle Zukunft schauen. Nur eine Sorge kümmert noch dieß Land, Ein Opfer ist's, das alle Stimmen fodern. Gewähr auch dieses, und der heut'ge Tag Hat Englands Wohl auf immerdar gegründet. Elisabeth. Was wünscht mein Volk noch? Sprecht, Milord. Burleigh. Es fodert Das Haupt der Stuart -- Wenn du deinem Volk Der Freiheit köstliches Geschenk, das theuer Erworbne Licht der Wahrheit willst versichern, So muß sie nicht mehr seyn -- Wenn wir nicht ewig Für dein kostbares Leben zittern sollen, So muß die Feindin untergehn! -- Du weißt es, Nicht alle deine Britten denken gleich, Dritter Auftritt. Eliſabeth. Leiceſter. Burleigh. Talbot. (Die Koͤnigin ſetzt ſich) Burleigh. Ruhmvolle Koͤnigin! Du kroͤneſt heut Die heißen Wuͤnſche deines Volks. Nun erſt Erfreun wir uns der ſegenvollen Tage, Die du uns ſchenkſt, da wir nicht zitternd mehr In eine ſtuͤrmevolle Zukunft ſchauen. Nur eine Sorge kuͤmmert noch dieß Land, Ein Opfer iſt's, das alle Stimmen fodern. Gewaͤhr auch dieſes, und der heut'ge Tag Hat Englands Wohl auf immerdar gegruͤndet. Eliſabeth. Was wuͤnſcht mein Volk noch? Sprecht, Milord. Burleigh. Es fodert Das Haupt der Stuart — Wenn du deinem Volk Der Freiheit koͤſtliches Geſchenk, das theuer Erworbne Licht der Wahrheit willſt verſichern, So muß ſie nicht mehr ſeyn — Wenn wir nicht ewig Fuͤr dein koſtbares Leben zittern ſollen, So muß die Feindin untergehn! — Du weißt es, Nicht alle deine Britten denken gleich, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0077" n="71"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Dritter Auftritt</hi>.</head><lb/> <stage>Eliſabeth. Leiceſter. Burleigh. Talbot.<lb/> (Die Koͤnigin ſetzt ſich)</stage><lb/> <sp who="#BURL"> <speaker><hi rendition="#g">Burleigh</hi>.</speaker><lb/> <p>Ruhmvolle Koͤnigin! Du kroͤneſt heut<lb/> Die heißen Wuͤnſche deines Volks. Nun erſt<lb/> Erfreun wir uns der <choice><sic>ſegenvolle</sic><corr>ſegenvollen</corr></choice> Tage,<lb/> Die du uns ſchenkſt, da wir nicht zitternd mehr<lb/> In eine ſtuͤrmevolle Zukunft ſchauen.<lb/> Nur eine Sorge kuͤmmert noch dieß Land,<lb/><hi rendition="#g">Ein</hi> Opfer iſt's, das alle Stimmen fodern.<lb/> Gewaͤhr auch dieſes, und der heut'ge Tag<lb/> Hat Englands Wohl auf immerdar gegruͤndet.</p><lb/> </sp> <sp who="#ELI"> <speaker><hi rendition="#g">Eliſabeth</hi>.</speaker><lb/> <p>Was wuͤnſcht mein Volk noch? Sprecht, Milord.</p><lb/> </sp> <sp who="#BURL"> <speaker><hi rendition="#g">Burleigh</hi>.</speaker><lb/> <p>Es fodert<lb/> Das Haupt der Stuart — Wenn du deinem Volk<lb/> Der Freiheit koͤſtliches Geſchenk, das theuer<lb/> Erworbne Licht der Wahrheit willſt verſichern,<lb/> So muß <hi rendition="#g">ſie</hi> nicht mehr ſeyn — Wenn wir nicht ewig<lb/> Fuͤr dein koſtbares Leben zittern ſollen,<lb/> So muß die Feindin untergehn! — Du weißt es,<lb/> Nicht alle deine Britten denken gleich,<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [71/0077]
Dritter Auftritt.
Eliſabeth. Leiceſter. Burleigh. Talbot.
(Die Koͤnigin ſetzt ſich)
Burleigh.
Ruhmvolle Koͤnigin! Du kroͤneſt heut
Die heißen Wuͤnſche deines Volks. Nun erſt
Erfreun wir uns der ſegenvollen Tage,
Die du uns ſchenkſt, da wir nicht zitternd mehr
In eine ſtuͤrmevolle Zukunft ſchauen.
Nur eine Sorge kuͤmmert noch dieß Land,
Ein Opfer iſt's, das alle Stimmen fodern.
Gewaͤhr auch dieſes, und der heut'ge Tag
Hat Englands Wohl auf immerdar gegruͤndet.
Eliſabeth.
Was wuͤnſcht mein Volk noch? Sprecht, Milord.
Burleigh.
Es fodert
Das Haupt der Stuart — Wenn du deinem Volk
Der Freiheit koͤſtliches Geſchenk, das theuer
Erworbne Licht der Wahrheit willſt verſichern,
So muß ſie nicht mehr ſeyn — Wenn wir nicht ewig
Fuͤr dein koſtbares Leben zittern ſollen,
So muß die Feindin untergehn! — Du weißt es,
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Zitationshilfe: | Schiller, [Friedrich]: Maria Stuart. Tübingen u. a., 1801, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_stuart_1801/77>, abgerufen am 22.02.2025. |