Schiller, [Friedrich]: Maria Stuart. Tübingen u. a., 1801. Zweite Kammerfrau. Sie hat uns von sich Geschickt! Sie will zum letztenmal allein Mit Gott sich unterhalten! (Es kommen noch zwei weibliche Bediente, wie die vorigen in Trauer, die mit stummen Gebärden ihren Jammer aus- drücken.) Fünfter Auftritt. Margaretha Kurl zu den Vorigen. Sie trägt einen gold- nen Becher mit Wein, und setzt ihn auf den Tisch, indem sie sich bleich und zitternd an einen Stuhl hält. Melvil. Was ist euch, Mistreß? Was entsetzt euch so? Kurl. O Gott! Burgoyn. Was habt ihr? Kurl. Was mußt' ich erblicken! Melvil. Kommt zu euch! Sagt uns, was es ist. Kurl. Als ich Mit diesem Becher Wein die große Treppe Herauf stieg, die zur untern Halle führt, Zweite Kammerfrau. Sie hat uns von ſich Geſchickt! Sie will zum letztenmal allein Mit Gott ſich unterhalten! (Es kommen noch zwei weibliche Bediente, wie die vorigen in Trauer, die mit ſtummen Gebaͤrden ihren Jammer aus- druͤcken.) Fuͤnfter Auftritt. Margaretha Kurl zu den Vorigen. Sie traͤgt einen gold- nen Becher mit Wein, und ſetzt ihn auf den Tiſch, indem ſie ſich bleich und zitternd an einen Stuhl haͤlt. Melvil. Was iſt euch, Miſtreß? Was entſetzt euch ſo? Kurl. O Gott! Burgoyn. Was habt ihr? Kurl. Was mußt' ich erblicken! Melvil. Kommt zu euch! Sagt uns, was es iſt. Kurl. Als ich Mit dieſem Becher Wein die große Treppe Herauf ſtieg, die zur untern Halle fuͤhrt, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0210" n="204"/> <sp who="#ZWEKAMM"> <speaker><hi rendition="#g">Zweite Kammerfrau</hi>.</speaker><lb/> <p>Sie hat uns von ſich<lb/> Geſchickt! Sie will zum letztenmal allein<lb/> Mit Gott ſich unterhalten!</p> </sp><lb/> <stage>(Es kommen noch zwei weibliche Bediente, wie die vorigen in<lb/> Trauer, die mit ſtummen Gebaͤrden ihren Jammer aus-<lb/> druͤcken.)</stage> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Fuͤnfter Auftritt</hi>.</head><lb/> <stage>Margaretha Kurl zu den Vorigen. Sie traͤgt einen gold-<lb/> nen Becher mit Wein, und ſetzt ihn auf den Tiſch, indem ſie<lb/> ſich bleich und zitternd an einen Stuhl haͤlt.</stage><lb/> <sp who="#MEL"> <speaker><hi rendition="#g">Melvil</hi>.</speaker><lb/> <p>Was iſt euch, Miſtreß? Was entſetzt euch ſo?</p><lb/> </sp> <sp who="#KURL"> <speaker><hi rendition="#g">Kurl</hi>.</speaker><lb/> <p>O Gott!</p><lb/> </sp> <sp who="#BURG"> <speaker><hi rendition="#g">Burgoyn</hi>.</speaker><lb/> <p>Was habt ihr?</p><lb/> </sp> <sp who="#KURL"> <speaker><hi rendition="#g">Kurl</hi>.</speaker><lb/> <p>Was mußt' ich erblicken!</p><lb/> </sp> <sp who="#MEL"> <speaker><hi rendition="#g">Melvil</hi>.</speaker><lb/> <p>Kommt zu euch! Sagt uns, was es iſt.</p><lb/> </sp> <sp who="#KURL"> <speaker><hi rendition="#g">Kurl</hi>.</speaker><lb/> <p>Als ich<lb/> Mit dieſem Becher Wein die große Treppe<lb/> Herauf ſtieg, die zur untern Halle fuͤhrt,<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [204/0210]
Zweite Kammerfrau.
Sie hat uns von ſich
Geſchickt! Sie will zum letztenmal allein
Mit Gott ſich unterhalten!
(Es kommen noch zwei weibliche Bediente, wie die vorigen in
Trauer, die mit ſtummen Gebaͤrden ihren Jammer aus-
druͤcken.)
Fuͤnfter Auftritt.
Margaretha Kurl zu den Vorigen. Sie traͤgt einen gold-
nen Becher mit Wein, und ſetzt ihn auf den Tiſch, indem ſie
ſich bleich und zitternd an einen Stuhl haͤlt.
Melvil.
Was iſt euch, Miſtreß? Was entſetzt euch ſo?
Kurl.
O Gott!
Burgoyn.
Was habt ihr?
Kurl.
Was mußt' ich erblicken!
Melvil.
Kommt zu euch! Sagt uns, was es iſt.
Kurl.
Als ich
Mit dieſem Becher Wein die große Treppe
Herauf ſtieg, die zur untern Halle fuͤhrt,
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