Schiller, [Friedrich]: Maria Stuart. Tübingen u. a., 1801.Sechster Auftritt. Mortimer zu den Vorigen. Kennedy. O Sir! Welch ein Erfolg -- Mortimer. Ich hörte alles. (Giebt der Amme ein Zeichen sich auf ihren Posten zu begeben, und tritt näher. Sein ganzes Wesen drückt eine heftige leidenschaftliche Stimmung aus.) Du hast gesiegt! Du tratst sie in den Staub, Du warst die Königin, sie der Verbrecher. Ich bin entzückt von deinem Muth, ich bete Dich an, wie eine Göttin groß und herrlich, Erscheinst du mir in diesem Augenblick. Maria. Ihr spracht mit Lestern, überbrachtet ihm Mein Schreiben, mein Geschenk -- O redet, Sir! Mortimer.
(mit glühenden Blicken sie betrachtend) Wie dich der edle königliche Zorn Umglänzte, deine Reize mir verklärte! Du bist das schönste Weib auf dieser Erde! Sechster Auftritt. Mortimer zu den Vorigen. Kennedy. O Sir! Welch ein Erfolg — Mortimer. Ich hoͤrte alles. (Giebt der Amme ein Zeichen ſich auf ihren Poſten zu begeben, und tritt naͤher. Sein ganzes Weſen druͤckt eine heftige leidenſchaftliche Stimmung aus.) Du haſt geſiegt! Du tratſt ſie in den Staub, Du warſt die Koͤnigin, ſie der Verbrecher. Ich bin entzuͤckt von deinem Muth, ich bete Dich an, wie eine Goͤttin groß und herrlich, Erſcheinſt du mir in dieſem Augenblick. Maria. Ihr ſpracht mit Leſtern, uͤberbrachtet ihm Mein Schreiben, mein Geſchenk — O redet, Sir! Mortimer.
(mit gluͤhenden Blicken ſie betrachtend) Wie dich der edle koͤnigliche Zorn Umglaͤnzte, deine Reize mir verklaͤrte! Du biſt das ſchoͤnſte Weib auf dieſer Erde! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0144" n="138"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Sechster Auftritt</hi>.</head><lb/> <stage>Mortimer zu den Vorigen.</stage><lb/> <sp who="#HANKEN"> <speaker><hi rendition="#g">Kennedy</hi>.</speaker><lb/> <p>O Sir! Welch ein Erfolg —</p><lb/> </sp> <sp who="#MOR"> <speaker><hi rendition="#g">Mortimer</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich hoͤrte alles.<lb/><stage>(Giebt der Amme ein Zeichen ſich auf ihren Poſten zu begeben,<lb/> und tritt naͤher. Sein ganzes Weſen druͤckt eine heftige<lb/> leidenſchaftliche Stimmung aus.)</stage><lb/> Du haſt geſiegt! Du tratſt ſie in den Staub,<lb/> Du warſt die Koͤnigin, <hi rendition="#g">ſie</hi> der Verbrecher.<lb/> Ich bin entzuͤckt von deinem Muth, ich bete<lb/> Dich an, wie eine Goͤttin groß und herrlich,<lb/> Erſcheinſt du mir in dieſem Augenblick.</p><lb/> </sp> <sp who="#MARSTUA"> <speaker><hi rendition="#g">Maria</hi>.</speaker><lb/> <p>Ihr ſpracht mit Leſtern, uͤberbrachtet ihm<lb/> Mein Schreiben, mein Geſchenk — O redet, Sir!</p><lb/> </sp> <sp who="#MOR"> <speaker><hi rendition="#g">Mortimer</hi>.</speaker><lb/> <stage>(mit gluͤhenden Blicken ſie betrachtend)</stage><lb/> <p>Wie dich der edle koͤnigliche Zorn<lb/> Umglaͤnzte, deine Reize mir verklaͤrte!<lb/> Du biſt das ſchoͤnſte Weib auf dieſer Erde!</p><lb/> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [138/0144]
Sechster Auftritt.
Mortimer zu den Vorigen.
Kennedy.
O Sir! Welch ein Erfolg —
Mortimer.
Ich hoͤrte alles.
(Giebt der Amme ein Zeichen ſich auf ihren Poſten zu begeben,
und tritt naͤher. Sein ganzes Weſen druͤckt eine heftige
leidenſchaftliche Stimmung aus.)
Du haſt geſiegt! Du tratſt ſie in den Staub,
Du warſt die Koͤnigin, ſie der Verbrecher.
Ich bin entzuͤckt von deinem Muth, ich bete
Dich an, wie eine Goͤttin groß und herrlich,
Erſcheinſt du mir in dieſem Augenblick.
Maria.
Ihr ſpracht mit Leſtern, uͤberbrachtet ihm
Mein Schreiben, mein Geſchenk — O redet, Sir!
Mortimer.
(mit gluͤhenden Blicken ſie betrachtend)
Wie dich der edle koͤnigliche Zorn
Umglaͤnzte, deine Reize mir verklaͤrte!
Du biſt das ſchoͤnſte Weib auf dieſer Erde!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_stuart_1801 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_stuart_1801/144 |
Zitationshilfe: | Schiller, [Friedrich]: Maria Stuart. Tübingen u. a., 1801, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_stuart_1801/144>, abgerufen am 22.02.2025. |