Scheyb, Franz Christoph von: Theresiade. Bd. 1. Wien, 1746.[Abbildung]
Theresiade. Fünftes Buch. SO bald die Gnade schwieg, so bald war ich erfreut, Und dachte: schließt man jezt vielleicht den Tu- gend-Streit? Jch konnte nicht verstehn, wer überwinden solle; Wem der erleuchte Kreiß das Friese widmen wolle. So murrt ich mit mir selbst; die Zeit ward mir zu lang, Jch kümmerte mich auch nicht viel um dieseu Rang: Besonders da ich sah, daß alle sich bestreben, Durch allerhand Beweis den Nuzen zu erheben, "Den S 3
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Thereſiade. Fuͤnftes Buch. SO bald die Gnade ſchwieg, ſo bald war ich erfreut, Und dachte: ſchließt man jezt vielleicht den Tu- gend-Streit? Jch konnte nicht verſtehn, wer uͤberwinden ſolle; Wem der erleuchte Kreiß das Frieſe widmen wolle. So murꝛt ich mit mir ſelbſt; die Zeit ward mir zu lang, Jch kuͤmmerte mich auch nicht viel um dieſeu Rang: Beſonders da ich ſah, daß alle ſich beſtreben, Durch allerhand Beweis den Nuzen zu erheben, „Den S 3
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Thereſiade.
Fuͤnftes Buch.
SO bald die Gnade ſchwieg, ſo bald war ich erfreut,
Und dachte: ſchließt man jezt vielleicht den Tu-
gend-Streit?
Jch konnte nicht verſtehn, wer uͤberwinden ſolle;
Wem der erleuchte Kreiß das Frieſe widmen wolle.
So murꝛt ich mit mir ſelbſt; die Zeit ward mir zu lang,
Jch kuͤmmerte mich auch nicht viel um dieſeu Rang:
Beſonders da ich ſah, daß alle ſich beſtreben,
Durch allerhand Beweis den Nuzen zu erheben,
„Den
S 3
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Zitationshilfe: | Scheyb, Franz Christoph von: Theresiade. Bd. 1. Wien, 1746, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheyb_theresiade01_1746/148>, abgerufen am 23.02.2025. |