Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.N. 15.) (Den 13. April. 1707. Schweizerische Berg-Reisen. ETwann geschihets/ daß/ sonderlich die so genante/ in Bergwerken vor- Wann bisher erzellte farbichte Erden/ oder Kieß/ denen sonst inwendig Jst die färbende Materi von solcher Art/ daß in ihro die einfallende Auf
N. 15.) (Den 13. April. 1707. Schweizeriſche Berg-Reiſen. ETwann geſchihets/ daß/ ſonderlich die ſo genante/ in Bergwerken vor- Wann bisher erzellte farbichte Erden/ oder Kieß/ denen ſonſt inwendig Jſt die faͤrbende Materi von ſolcher Art/ daß in ihro die einfallende Auf
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N. 15.)
(Den 13. April. 1707.
Schweizeriſche
Berg-Reiſen.
ETwann geſchihets/ daß/ ſonderlich die ſo genante/ in Bergwerken vor-
kommende/ Berg-Cryſtallen nicht nur bedecket/ oder beſprengt
werden mit Erdichten Theilen/ ſondern auch mit Metalliſchen/ ins
beſonder aber mit Schwefelkieß. Wo Metall auß der Erden hervorgegra-
ben werden/ ſein dergleichen Flüſſe gemein/ und gehoͤret hieher Cryſtallus
guttis aureis, ſeu veriùs Sabulo aurifero undique conſperſa. Ein mit
Goldſand/ villeicht Goldkieß/ beſprengter Cryſtall in Velſch. Heca-
toſt. 1. p. 55. Cryſtallus, in quo Maſſulæ Marcaſitæ aureæ eminent an-
gulares, octaedræ, decaedræ, & dodecaedræ. Ein mir 8-10- und 12- ſei-
tigem Goldkieß beſezter Cryſtall. Id. l. c. Bey mir iſt zu ſehen ein
Fauſt groſſer Cryſtall auß unſeren Alpgebirgen/ deſſen einte ſeiten mit
Schwefelkieß/ gleich als mit einem Netze uͤberzogen.
Wann bisher erzellte farbichte Erden/ oder Kieß/ denen ſonſt inwendig
hell-lauteren Cryſtallen nur auſſerlich angeleget ſeyn/ ſo iſt leicht zu erachten/
daß vorerſt die Cryſtallen ſelbs ihre feſtigkeit bekommen/ und hernach der-
gleichen froͤmde Theil in einem holen Felsgewoͤlb auf ſie hinunter gefallen/
und vermittelſt eines zaͤhen Steinſafts angewachſen; oder auch/ daß die
froͤmde irꝛdiſche oder metalliſche Materi allzu grob geweſen/ als daß ſie ſich
hette koͤnnen in die enge Loͤchlein der fluͤſſigen Cryſtall-Materi einſenken.
Wann aber die faͤrbende Materi ſo ſubtil/ daß ſie ſich durch den ganzen
Cryſtallfluß zertheilen kan/ ſo kommen Cryſtallen herauß/ welche nicht nur
in ihrer auſſeren Flaͤche eine froͤmde Farb zeigen/ ſondern durch und durch/
oder wenigſtens/ ſo weit die Farb gelangen moͤgen/ tingirt ſeyn.
Jſt die faͤrbende Materi von ſolcher Art/ daß in ihro die einfallende
Sonnenſtralen verſchlungen werden/ ſo wird gezeuget Cryſtallus nigra,
quàm atramentum eſt, ein Dintenſchwarzer Cryſtall. Velſch. l. c.
Criſtallo neriſſimo; ein kohlſchwarzer Cryſtall: Settal. Muſ. p. 49.
Fluores ſubnigri, ſchwarzlechte Flüſſe. Worm. Muſ pag 101. Cryſtal-
lus opaca nigricans, ein ſchwarzdunkler Cryſtall. Boccon. Muſeo
di Piante. pag. 159. Iris vulgaris, Adamas Briſtolienſium, coloris Anthraci-
ni: Ein ſchwarzer Engliſcher Diamantfluß von Briſtol. Luid.
Lithoph. Brittannic. n. 16. 17.
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